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Viele Begriffe aus der Welt der Tauromaquia sind uns zwar bekannt, aber über deren Ursprung wissen wir wenig. Ein Wort, das man gewiss schon gehört hat ist ‘Monosabio’.
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Im wöchendlichen Training der Aficionados practicos von Sanlucar kam man, nach schweißtreibendem Aufwärmen, wie immer zum praktischen Teil. Meine Kollegen haben mehr als zwei Jahre Praxis, welche mir fehlt. Also stellte ich mich hinten an um mir die Erklärungen Manuel Sotos, unserers Lehrer zu verinnerlichen. Diesmal ging es um die sogenannte Colocacion und die Terrenos. Auf deutsch: Wo steht der Torero, im Verhältnis zum Stier, beim Beginn der Lidia, um ihn von seinem Lieblingsplatz weg zu locken? Erste Lektion: Er steht seitlich zum Stier , mit Tendenz in die Richtung in der er sich und das Tier bewegen will, optimal zur Mitte der Plaza. Warum? Weil man den Toro in die Mitte locken sollte, da man sich sonst, aus anderer Position in das Terrain des Stieres begibt (Die Tablas) und ungewollt mit dem Rücken zur Bande und den Hörnern des Stieres wiederfinden kann. Auch das hat seinen Grund: In der Nähe der Tablas fühlen sich die Toros stark und wohl, spielen dort ihre Karten aus, es ist ihre bevorzugte Querencia. Die Aufgabe lautet, ihn dort weg zu locken, zur Mitte der Plaza, wo er sich weniger sicher fühlt und leichter zu nehmen ist. Wieso sieht man dann so viele Toreros genau in diesem Terrain? Einfache Antwort: Weil der Stier manso, feige, ist. Dann bleibt dem Torero nichts anderes übrig, als dort die Tücher zu schwingen, damit man wenigstens ein paar Lances oder Pases zustande bringt. In einer Art ZickZack Linie lockt man den Stier also mit der Capa in Richtung Mitte. Wo aber stellt man sich richtig auf, um das zu vollbringen? Man muss sich das zur Mitte geneigte Horn ‘vornehmen’, um den Stier auf die Linie zu bringen. Leicht gesagt, aber gar nicht so einfach. Das Ganze wird meist mit der ‘Veronica’ ausgeführt und oft mit einem ‘Remate’, z. B. einer Revolera oder einer Media Veronica, in der Mitte der Plaza beendet. Ich selbst bin froh das ich die Capa nun korrekt halte, den Toro ‘zitieren’ kann und ein, zwei Veronicas gelingen. Aber dann verliere ich das Terrain in der mir nun riesig erscheinenden Plaza. Eine falsche Drehung und ich locke den simulierten Stier wieder zur Bande, ohne es zu wollen und befinde mich mit dem Rücken zur Wand. Aha! Ein Schritt, eine Drehung in die falsche Richtung, und man wird vom Jäger zum Gejagten. Sehen, Wissen und Ausführen sind recht unterschiedliche Geschichten stelle ich immer wieder fest. Natürlich kan man den Toro auch mit Delantales oder Chiquelinas dahin locken, wohin man ihn haben will, aber deren Ausführung ist neben der Technik die sie verlangen, nicht einfach für einen Anfänger wie mich. Die erste Chicuelina gelingt, aber schon bei der zweiten habe ich mich wieder in der Richtung verloren und stehe total falsch zum Stier. Und dann kommen wir zum Thema der schönen Kunst, der ‘Arte del Toreo’. Wenn wir etwas ungeschickt eine Chicuelina oder einen ‘Remate’ ausgeführt haben, eilen wir etwas unelegant rückwärts, um die Distanz zum Toro wieder herzustellen. Das tut ein Torero der schönen Künste nicht. (Es sei denn der Toro ist wirklich gefährlich). Er bleibt eine Sekunde in der Bewegung verhaltend stehen, bevor er stolzen Schrittes von dannen schreitet. Mit der gleichen Eleganz schreitet er dem Toro entgegen bevor er ihn zitiert. Manuel Soto demonstriert uns dies sehr eindrucksvoll. Toll sieht das aus, ich erinnere mich an die alten Maestros. Heute fehlt mir diese Eleganz bei vielen Toreros. Wir Anfänger sind natürlich weit entfernt von Eleganz und Ausdruckskraft, wir haben genug damit zu tun, nicht über unsere Capas und Muletas zu stolpern. Ich finde es sehr wichtig, das wir auch diesen Aspekt im Auge haben, denn wenn nicht, wird er sich bald ganz verlieren und das vulgäre Toreo gewinnt. Anbei ein paar Videos der Maestros die das Wegführen von der Bande, Chiquelinas, Delantales, Veronicas und Remates mit der Media Veronica oder der Revoleroa zeigen. (YouTube) Die ersten Cartels der spanischen Saison stehen fest. Schon am 11. Februar kann man in der Nähe von Sevilla, in Mairena del Aljarafe, Figuras im Ruedeo sehen. Diego Ventura mit seinen tollen vierbeinigen Toreros, Fran Rivera Ordonez „Paquirri“ und Salvador Cortes, werden dort für einen wohltätigen Zweck auftreten. Am 25. Februar kan man im Coso Vistalegre bei Madrid die erste Corrida besuchen. David Mora hatte letztes Jahr, nach zwei Jahren Pause nach einer Cornada, seinen ersten Auftritt und triumphierte. So ist er auch dieses Jahr dabei, zusammen mit Paco Urena und dem jungen Matador de Toros, Varea. Besonders für diesen ist es wichtig, gleich zu Beginn der Saison zu punkten. In diesem Fall ist es sein Glück, das der Empresario gleichzeitig auch sein Apoderado ist. Alberto Garcia, von Tauromocion glaubt an den jungen Torero und wird ihn unterstützen, einen Platz im Ecalafon der Matadore zu verdienen. Da der Palacio de Vistalegre überdacht ist, spielt das Wetter zu diesem frühen Termin keine Rolle. Auch die Toros sind schon ausgewählt, die Ganaderia La Palmosilla wird aus dem fernen Andalusien ihre vierbeinigen Vertreter schicken. Ein Dorn im Auge, ist mir die Nutzung des vielfältig nutzbaren Plaza de Toros. Denn ebenfalls im Februar wird die Partei PODEMOS diese Plaza für eine ihre Versammlungen nutzen, zum zweiten Mal. Wäre ich Manager dieser Plaza, käme es nicht in Frage, das eine Partei, welche sich die Abschaffung der Tauromaquia in ihre Statuten geschrieben hat, auch nur einen Fuß in meine Plaza de Toros setzt. Keine Toros in Vitoria 2017... Überhaupt sollten sich doch die Politiker aus der Kultur heraushalten. Aber nein. besonders die links gerichteten Parteien lassen sich kaum Gelegenheiten entgehen, den Pro-Taurinos, das Leben zu vergällen. Sonst können sie ja wenig Brauchbares vorweisen, also sucht man bei den Toros den Protagonismus. Armseelig! So nun geschehen in Vitoria. Dort wurde die Plaza de Toros neu ausgeschrieben, wie es üblich ist. Die dort regierenden Linken, hatten keinen Erfolg mit ihrer illegalen Volksbefragung zum Verbot der Toros, also versucht man es auf anderem Wege, die Diktatur durchzusetzen. Die Ausschreibung beinhaltet einen sehr hohen Kostenfaktor zu Lasten des Empresarios, ohne jegliche Unterstützung seitens der Regierenden im Bürgermeisteramt. Es gab interessierte Empresarios, welche das Gespräch suchten, aber die Herrschaften waren beschäftigt, oder man hatte grade Feiertag. So kratzten die Empresarios vergebens an den verschlossenen Türen, bis der Stichtag des Angebots verstrichen war. Natürlich gibt es auch keine neue Ausschreibung. Und so kat man in Vitoria nun eine verwaiste Plaza de Toros. Die traditioneslle Fiesta de Blanca, wo man neben der Corridas, Vaquillas, auch Recortadores sehen konnte. Alles das wird nun nicht stattfinden, im Jahr 2017. Eine Tradition wird mit Füßen getreten, damit ein paar Politiker und deren Gefolge selbstbefriedigt ein Erfolgserlebnis haben. Armseelig, nada mas! Die Illusion von kleinen und großen Aficionados wird ein mal mehr politisch misshandelt. Was Illusion ist, zeigt dieses Video, wo ein Junge zu Ehren eines großen Matadors singt. So etwas wollen die Antis am liebsten ausmerzen... (Video von YouTube) Ein Encerrona, eine Corrida mit 6Toros6 sollte immer etwas Besonderes sein. Etwas was die Aficionados unbedingt sehen wollen. Etwas, was sich eine ‘maxima Figura’ erlaubt, erlauben kann, weil dieser torero eben genau das ist - Etwas Besonderes. Alles andere ist zwar eine nette Geste, zumindest wenn es sich bei den Toros um die Vertreter einer ebenso besonderen Ganaderia(s) handelt, aber oft wenig mehr. Was haben wir in letzter Zeit an Encierronas gesehen? Ivan Fandino in Madrid mit sechs Toros der härtesten Ganaderias, was ihn den guten Ruf und auch den Schneid abgekauft hat. Hat ihm mehr geschadet als genützt. El Cid mit Victorinos, Sebastian Castella in El Puerto und in Frankreich mit den Adolfos. Lopez Simon hat genau wie Roca Rey 6Toros6 lidiert. Einzig Roca Rey hat mit hohen Noten abgeschlossen, in seiner Heimat. Sieht man von El Juli und Talavante ab, hat es Keinen wirklich weiter gebracht und letztere sind Figuras, die mit ihren netten Toros, welche sie mitbringen, zwar die Orejas bekommen, aber all das gar nicht nötig haben. Und nun stellte sich in der riesigen Plaza ‘La Mexico’ Joselito Adame dieser Probe. Meine mexicanischen Freunde hatten recht, die Plaza füllte sich nicht Mal zur Hälfte. Adame gefällt mir, wegen seiner Vielfalt der Quites mit der Capa und auch mit der Muleta hat er verschiedene Varianten zu bieten, die interessant sind. Aber er ist kein Jose Tomas oder Morante, sein Toreo wirkt mitunter vulgär. Obwohl ich dieses Wort in Zusammenhang mit dem Toreo nicht mag, trifft es zu, besonders wenn man diesen ‘Stil’ bei sechs Faenas sieht. Nicht unbedingt langweilig, da Abwechselung durchaus gegeben war, aber mir fehlte etwas. Dieses Etwas betraf auch die Toros von verschiedenen Züchtern Mexicos. Mir gefiel der mexicanische Stier, weil er beweglicher ist, als die spanischen ‘Brocken’. Er erlaubt oft weniger Glanz und wenn man sich nicht mit ihm versteht, sieht es ganz schlecht aus. Aber wenn ein Toro nicht die die Emotionen überträgt, hat man als Torero schlechte Karten. Und so hatte Joselito von seinen sechs Toros lediglich zwei, welche dazu geeignet waren. Die Ole’s der Zuschauer, beim zweiten Stier, welcher dem Torero zwei Orejas schenkte, wurden bei den folgenden Toros schwächer und schwächer. Die dritte Trophäe verdankte Joselito Stier Nr. 5, ein Exemplar welches mir gefiel. Drei Orejas von zwölf Möglichen, das sagt einiges aus. Die Estocadas gelangen nicht immer, eine davon recibiendo, mit der Trophäe belohnt. Belohnt wurde auch, das er bei einem Toro die Banderillas setzte und seine schönen Schwünge mit der Capa wurden mit viel Beifall gefeiert. Aber alles in allem, war dies nicht Das, was man von der ‘maxima Figura’ Mexicos erwartet. Und die ‘geringe’ Zuschauerzahl sagt auch viel über das Interesse an diesem Event aus. Das Video von Aplausos.es , zeigt die besten Szenen, ein Jeder kann sich nun ausmalen, was ein Ausschnitt von 7 Minuten, über ein Encerrona welches zwei Stunden dauert, aussagt. Eine halb volle Plaza in Mexico Capital, das dürfte der Höhepunkt der Feria der Guadalupina sein. Zu mindest bis heute Nachmittag, wenn sich Joselito Adame sechs Toros alleine stellt. Für die Asistenz von gut 20.000 Aficionados sorgte ein Cartel der Luxusklasse. Das Gerado Rivera den krank geschriebenen Roca Rey vertrat, war vielleicht etwas, was einige vom Kauf der ‘Boletos’ abhielt. Der Junge hat in Mexico gewiss genauso viele Fans wie in Europa. Ein anderes Thema waren die Toros, wieder ein Mal. Einige Exemplare unbequem für die Toreros, welche von den spanischen Zuchten verwöhnt sind. Einer von ihnen ‘prüfte’ die Muleta bei jeden Pase. Sein, im Vergleich wuchtiger Kopf, mit kleinen Hörnern hackte nach links und rechts, anstatt brav nach unten zu gehen. Mehr als ein Mal mussten alle Toreros ausweichen, denn auch eine Cornada mit diesen vergleichsweise kurzen Waffen kann Schaden anrichten. Gerado Rivera confirmerte, sein Toreo ist interessant und dürfte mit besseren Stieren gewiss an Tiefe gewinnen. Die Estocadas waren letztendlich der Knackpunkt, der keine Trophäe gewährte. Ähnlich sah es bei Jose Mari Manzanares aus, dessen Faenas gefielen. Seine Chicuelinas gefielen mir gut. Auch er blieb ohne Orejas, vor allem auf Grund der Estocadas. Morante, in Spanien nicht erfolgsverwöhnt, schien das Ambiente zuzusagen, er brachte mehr Einsatz mit, als die Stiere. Er gab sich nicht mit zwei Veronicas und einer Media Veronica zufrieden. Er zeigte mehr, als man von ihm gewöhnt ist und passte sich perfekt an die Kondition der Tiere an. So sieht man ihn selten. und so gelangen Morante zwei Faenas, welche den Namen verdienen. Mit seinem zweiten Toro zeigte er, das seine ‘Erziehungsmaßnahmen’ durchaus Früchte tragen. Der Mann kann, wenn er will . Und er wollte! Sogar die Estocada saß, der Toro fiel ohne Puntilla und die zwei Orejas nahm er strahlend in Empfang. So wünsche ich mir einen Morante. Mit dem Stier arbeitend, sein Wissen und seine Möglichkeiten ausspielend, seine Technik in Kunst verwandelnd und einen sauberen Abschluß findend. Ich will die zehn Versuche mit dem Decabello von Sevilla vergessen, den schnellen Griff zum Degen, die Trauer seines Publikums beim Ausbleiben der ersehnten Media Veronica, beim Nichterfüllen der Träume von Temple und und Pinseleien im Sand. Ich wünsche mir einen hungrigen Morante, der nach guter Arbeit glücklich ist. Nicht selbstzufrieden, sondern einfach glücklich. Das er Das in Mexico war, konnte man sehen. Strahlend, auf den Schultern der Capitalistas, durch die Puerta grande, unter den „Torero,Torero.Torero“ Rufen der Menschen. Videos von Aplausos.es . Irgendwer hat ein Mal gesagt: Die Freiheit, ist die Freiheit der anders Denkenden. Ein Spruch, der irgendwie das Gleiche ausdrückt: Die Schönheit liegt stets im Auges des Betrachters. Das Wort Freiheit ist nicht nur ein simples Wort, es ist ein Zustand, eine Form des Seins, was für viele Menschen auf der Welt nicht erreichbar ist. Aus politischen, rassistischen oder ideologischen Gründen. Verbote begrenzen die Freiheit, aber oft sind beinhaltet dies Dinge, welche nicht verboten, aber von Teilen der Gesellschaft abgelehnt werden. Aus ideologischen Gründen, resultierend aus Unkenntnis uns Intolleranz. Man stelle sich vor, jemand hält sich aus Hobby Goldfische in einem Glas. Das findet nicht jeder gut und richtig, aber es grenzt einen nicht aus. Oder jemand liebt Fussball, etwas, was man verurteilen könnte, da in diesem Sektor die höchsten Summen an Steuergelder hinterzogen werden und viele gewaltbereite Fans dort zu finden sind. Muss man deshalb jeden Fußballfan verdammen? Für die Freunde der Tauromaquia gibt es dagegen wenig Freiraum in bestimmten Regionen Spaniens. Bisher lebte ich in einer von diesen. Isoliert, denn mit keinem konnte ich dort über mein Hobby reden. Undenkbar mich mit einem Buch über Toros oder einem Taurino Magazin in ein Cafe setzen. Oder mit meinen Trastos im Freien das Toreo de Salon zu üben. Nun aber habe ich das Glück, Frei zu sein. Ich weiß nicht, ob sich der geneigte Leser vorstellen kann, wie toll es ist, endlich zu tun und zu lassen, was einem am meisten Freude macht, ohne dafür verurteilt zu werden. Ähnliches habe ich im Januar in Mexico erleben dürfen, wo Martin und ich unter 45.000 Aficionados zur Corrida von Jose Tomas gingen, oder im März, wo ich in Valencia in Mitten von ca. 40.000 Aficionados für unsere Freiheit demonstrierte. Hier in Sanlucar rümpft keiner die Nase, wenn ich mir das Magazin ‘Aplausos’ kaufe und mich damit in ein Cafe setze. Gehe ich mit der Capa unter dem Arm zum Training, ruft man mir höchstens ein ‘Ole’ hinterher. Am Sonntag schlenderte ich durch die Innenstadt und traf zufällig einen meiner Trainingskollegen. Schnell kamen wir nach der Begrüßung auf die Toros zu sprechen und setzten uns draußen, auf der Plaza de Calbildo an einen Tisch. Mein Kollege ist sehr belesen, was die Geschichte der Tauromaquia angeht und somit eine fantastische Quelle für mich. Auf einen Kaffee hatten wir uns hingesetzt, vier Stunden später verabschiedeten wir uns. Neben den Stieren und den Toreros, kamen wir auf die Kunst der Malerei zu sprechen, sprachen über bekannte Schriftsteller, sogar Glaubensfragen wurden erörtert. Ein reichhaltiges Gespräch in allen Aspekten und alles hatte irgendwie mit der Tradition des Stierkampfes zu tun. Mehr als ein Mal registrierte ich an benachbarten Tischen interessierte Zuhörer, manche vergaßen sogar ihr I-Phone zu benutzen. Sich an solchen Gesprächen, in aller Öffentlichkeit zu erfreuen, das ist Freiheit. Und etwas sehr Interessantes habe ich erfahren. In den ‘alten Zeiten’ wurde die heute so geschätze Muleta nur im Moment benutzt, in dem der Torero den Toro mit dem Degen tötete. Das Tercio de Varas hatte eine viel größere Bedeutung. Und in den Cuadrillas der Matadore fanden sich Banderilleros, die so das Handwerk erlernten, um später selbst als Matadores aufzutreten. Heute ist es genau ungekehrt, man versucht zuerst, nach einer Zeit als Novillero, Matador zu werden. Hat man dann keinen Erfolg, wird man Torero de Plata, Banderillero. Das ist so, als würde man heute ohne Lehrzeit gleich zum Malermeister. Kurioserweise lernt heute kein Politiker sein Handwerk, man wird Gesundheitsminister, ohne die geringste Ahnung von Medizin oder dem Gesundheitswesen zu haben. Ach ja, die Goldfische im Glas gefallen mir nicht, aber gäbe es diese Liebhaber nicht, wären sie wahrscheinlich ausgestorben, denn als Essen schmecken sie überhaupt nicht... Der Fußball stirbt gewiss auch nicht aus, solange es Millionen Menschen gibt die teures Geld bezahlen, um zu sehen, wie ein Mann gegen einen Ball tritt... Hier noch drei Videos, die von der Freiheit der Stiere, und der Freiheit der Menschen, welche die Kultur, die Ecologie und den Toro verteidigen, erzählen.(Von Aplausos.es und YouTube) Ein paar Empresarios von Plazas in Mexico dürften sich seit gestern die Haare raufen.
Eines der neuen ‘Zugpferde’ der Fiesta brava, Andres Roca Rey, kann seinen Verpflichtungen in den nächsten 14 Tagen nicht nachkommen. Der Arzt hat ihm einen ‘gelben Schein’ verpasst, heißt, der junge Matador ist krankgeschrieben. Die zwei Volteretas in der letzten Corrida hatten Folgen, welche auskuriert werden müssen. Vernünftig, finde ich. Wie viele, heute ältere Toreros leiden an den Spätfolgen nicht vollständig ausgeheilter Lessionen? Fast Alle. Den Jungen seine Blesuren auskurieren lassen ist eine richtige Entscheidung. Für die Manager der Plazas, wie ‘La Monumental de Mexico’, ist der Ausfall Roca Reys allerdings ein Drama. Ohnehin ließ sich dessen Saison bisher nicht besonders gut an. Die ‘La Mexico’ fasst gut 45.000 Zuschauer. Kommen knapp 10.000 ist dies ein knappes Geschäft, sind es weniger, wie bei den Alternativas von Gines Marin oder Jose Garrido, ist es ein Ruin. Am Wochenende hat man dort eine Feria mit drei Corridas geplant, welche man schon kurzfristig verlegt hat, weil der Verkauf der Boletos, wie die Entradas in Mexico heißen, zu wünschen übrig ließen. Sonntag, als Höhepunkt, ist ein Encierro, 6Toros6 mit Joselito Adame geplant. Ob dieser allein in der Lage ist diese riesige Plaza zu füllen? Meine mexkanischen Freunde bezweifeln dies. Die Casa Baileres, welche neben FIT (Spanien) auch diese Plaza leitet, hat sogar die Eintrittspreise gesenkt. Anscheinend reagiert man langsam auf die Proteste der Aficionados. Es ist die erste Temporada des neuen Empresarios und sie hat nicht mit dem erwarteten Erfolg begonnen. Man beklagt besonders die Qualität der Stiere. Auch hier soll es zu einer Ablehnung durch die Tierärzte gekommen sein, welche vier Toros einer Corrida zurückwiesen, weil sie kein Trapio vorzuweisen hatten. Man darf gespannt sein, wie der Empresario die Probleme zu lösen gedenkt. Wie die Zeiten sich ändern... Wenn sich früher ein junger Mann auf das Abenteuer auf Leben und Tod vor den Hörnern der Stiere einlies, tat er dies meist getrieben von dem Wunsch der Armut zu entkommen, reich zu werden. Heute sieht die Sache anders aus. Man muss wohlhabende Eltern haben, um Torero zu werden. Nie vergesse ich den Titel des Buches über ‘El Cordobes: ...Oder Du wirst Trauer tragen. Gemeint war mit diesem Satz, das er seiner Schwester ein Haus kaufen würde, mit dem Geld welches er für seine Confirmacion in Madrid bekommen würde, oder seine Schwester müsse ihn zu Grabe tragen. Heute ruinieren sich so manche Eltern, um ihren Söhnen die Karriere zu finanzieren, die ihn am Ende reich machen soll. Die großen Toreros der Vergangenheit verdienten in einer Saison genug um sich eine Ganaderia zu kaufen, mache leisteten sich Extravaganzen wie Flugzeuge, der Mercedez musste her... Auch so mancher Apoderado hat dickes Geld auf Kosten seines Schützlings verdient, etwas was sich bis heute nicht unbedingt geändert hat. Das trifft auch auf viele Empresarios zu, welche sich eine goldene Nase an den Auftritten der berühmten Toreros verdienten. Die 'Casa Balana' ist ein gutes Beispiel. Der Patriarch dieser Familie erbaute sich sein Imperium, mit dem Blut und dem Schweiß der Toreros, welche in seinen Plazas wie der Monumental von Barcelona, oder dem Coliseo Balear in Palma de Mallorca, das Publikum in die Plazas lockten. Seine Erben erfreuen sich des Reichtums, leiten heute zahlreiche Teater und Kinos in Barcelona. Für die Toros machen sie allerdings seit langem keinen Finger krumm. Dies aber nur am Rande. Früher wurden erfolgreiche Toreros von ihren wohlhabenden Fans auch auf andere Weise verwöhnt. Teure Geschenke, wie Goldketten, Markenuhren, Dupontfeuerzeuge, goldene Kravattenadeln, wurden dezent an den Startorero gesannt, was dieser dann mit einer Einladung auf die Finca oder einem noblen Abendessen quittierte. Das waren die goldenen Zeiten des Toreo. Heute arbeiten viele nebenbei, um sich eine neue Capote leisten zu können oder einen kleinen Gebrauchtwagen zu kaufen. Aber alle träumen sie von dem alten Glanz. Einer der sich noch in diesem Glanz sonnen konnte ist der Sohn des berühmten Paco Camino, zu seiner aktiven Zeit ein Konkurrent des berühmten El Cordobes. Erfolgreich und gefragt, verdiente er sehr gut und leistete sich eine schöne Finca mit einer Ganaderia, wo er heute noch Toros der Encaste Santa Coloma züchtet, der er viel von seinem Erfolg verdankt. Sein Sohn, Rafael Camino beschritt den gleichen Weg und wurde Matador de Toros. zusammen mit dem Sohn des nicht weniger erfolgreichen El Litri nahm er die Alternativa, wo beide Väter als Padrinos und Zeugen fungierten.(26.9.1987) Stolze Toreros, stolze Väter. Nach dieser Corrida nahm Paco Camino seinen Sohn zur Seite, zog sich seine wertvolle Rolex Uhr vom Handgelenk und schenkte sie seinem Sohn. Eine Geste der Anerkennung. Rafael trennte sich nie von dieser Uhr. Auch auf seiner Reise zu Corridas nach Caracas, Venezuela begleitete sie ihn. Dort war ihm das Glück nicht holt. Man ließ eine große Summe in Dollar im Hotelzimmer und als man nach der Corrida zurückkehrte, stellte man fest, dass das Geld gestohlen wurde. Die Rolex hatte er Manolo Chopera zur Aufbewahrung gegeben, so das diese wenigstens ‘gerettet’ war. Nun stand man aber ohne einen Pfennig Bargeld in dem fremden Land, die spanischen Kreditkarten funktionierten hier nicht. Man lieh sich Geld bei Fernando Lozano, um wenigstens die Rückflügtickets kaufen zu können, denn weitere Corridas musste man wegen einer heftigen Voltereta bei der Corrida absagen. Der Rückflug mit einem Zwischenstop von elf Stunden, war ein Desaster. Keiner hatte auch nur einen Pfennig in der Tasche, es reichte noch nicht ein mal um ein Kindermenü bei McDonalds zu bezahlen. Halb verhungert aß man die Pommes, welche andere Gäste zurückgelassen hatten. In Madrid angekommen, mahm die Mutter Rafael in Empfang. Beim Auspacken des Koffers, sah sie das Etui der Rolex dort. Sie schimpfte ihren Sohn aus, dass er das wertvolle Erbstück einfach mit dem simplen Gepäck losgeschickt hatte. Man hätte sie stehlen können... Rafael wehrte sich. Genau aus diesem Grund wäre sie im Gepäck, denn man hätte sie ihm auf dem Flughafen stehlen können. Man öffnete das Kästchen..., - Es war leer. Jemand hatte das wertvolle Stück aus dem Koffer gestohlen! Seine Rolex, das Markenzeichen des Matadors de Toros - gestohlen! Oft fragte Maestro Paco Camino seinen Sohn nach der wertvollen Uhr. Dieser redete sich heraus. Er habe sie gut aufbewahrt, damit sie nicht verloren ginge. Es dauerte zehn Jahre, bis er seinem Vater beichtete, das sie ihm in Venezuela gestohlen wurde. Ich stelle mir vor, das der Dieb vielleicht auch einen Sohn hatte, der Torero werden wollte, um reich zu werden. Wieviele Novilladas könnte er mit dem Erlös finanziert haben...? Das Wochende in Südamerika hatte seine Höhepunkte, was so manche Faenas anbetrifft. Wenig Enthusiasmus hinterließ die mangelnde Zuschauerbeteiligung in der größten Plaza der der Welt. Über die Cartels kann man sich streiten. Ein Mano a mano zwischen der französischen Nr. Eins, Sebastian Castella und dem von mir geschätzten El Payo sorgt vielleicht bei den Mexikanern nicht für Emotion. Das Ergebnis war auch nicht besonders, El Payo nahm das einzige Oreja in Empfang. Sechs Toros von San Isidro und nur eine Trophäe, das ist eine schmale Ausbeute. Ich bin kein Freund von diesem ‘Duellieren', sie sollten eine Ausnahme sein, welche der Aficionado herbei sehnt. Eine Begnung wie diese erfüllt diese Bedingung nicht, aus meiner Sicht. Am Sonntag maß sich der Spanier Miguel Angel Perera mit zwei festen Größen des mexikanischen Toreo, Juan Pablo Sanchez und Fermin Espinosa, „Armillita IV. Hier waren es die Toros von Julian Hamdan, welche, bis auf einen, mit den Orejas die Plaza wieder verließen. Dieses erarbeitete sich Juan Pablo Sanchez. Nicht das die Aktuationen der Toreros die Trophäen nicht wert waren, aber an beiden Tagen trugen oft die Toros und der Gebrauch des Degens nicht dazu bei, dass das Publikum die weißen Taschentücher bemühte. Videos beider Corridas von Aplausos.es. Anders sah es in Lima, Peru aus. Das Cartel von Acho, mit den Namen der angesagtesten Toreros Spaniens, Morante de la Puebla, Jose Mari Manzanares und dem weltweit hoch geschätzten jungen Peruaners Roca Rey, steht auf dem Wunschzettel vieler Aficionados in der ganzen Welt. Ein Cartel, welches sich vielleicht bei der ersten Corrida in Sevilla, im April 2017 wiederholen könnte. Für die Toros sorgte die spanische Ganaderia Garcia Jimenez. Für eine media Veronica Morantes lassen viele Fans des Boheme de Sevilla alles stehen und liegen, kann er dann noch so torerieren das ein Oreja gewährt wird, ist man glücklich. Dies war hier der Fall, der Maestro hatte einen Toro der ihm gefiel und ausnahmsweise gelang auch die Estocada, die sonst seinen Erfolgen oft im Wege steht. Manzanares, dessen Arbeiten mit beiden Stieren hohe Noten verdiente, versagte beim Ersten die sichere Hand bei der Estocada, die er ‘recibiendo’ ausführte. Beim Zweiten gelang dieses Meisterstück, belohnt mit zwei Orejas. Der absolute Triumph gelang dem Sohn Peru's, Andres Roca Rey. Elegant und bereit höchstes Risiko einzugehen, bescherte dies ihm neben zwei Volteretas, die Orejas von beiden Toros und die begehrte Trophäe Escapulario de Oro, welche er zum zweiten Mal in seiner Karriere gewann. Ein paar Mal sah er etwas ungeschickt aus, er lässt sich mitreißen. Die Jugend... Ich stelle mir diesen Jungen in ein paar Jahren vor, gereift, erfahren. Wenn er dann solche Sachen macht, dürfte das Wort Kunst neue Dimensionen erreichen. Natürlich müssen die Toros mitspielen, was sie hier taten. Neben seinen außergewöhnlichen Leistungen, darf man nicht vergessen, das er hier zu Hause ist und das Publikum auf seiner Seite hat. Video von Cultoro.com Eine Hohe Auszeichnung erhielt heute ein Mann, den ich sehr bewundere, wenn auch seine Profession, seine Passion nicht so mein Fall ist. Der Rejoneador Pablo Hermoso de Mendoza nahm aus den Händen des spanischen Königs die Medailla de las Bellas Artes entgegen. Sie gebührt ihm, denn unter den Rejoneadoren findet man einen Reiter wie ihn nur selten. Endlich passiert etwas... Die spanische Guardia Civil hat in San Sebastian und Cullera (Valencia) zwei Personen festgenommen. Zwei Personen, welche diesen ‘Titel’ nicht verdient haben, denn es sind, für mich, Unmenschen. Diese haben die abartigen Nachrichten in den sozialen Netzwerken (Twitter, Facebook) verfasst, in denen sie einem kleinen Jungen, der gegen eine tödliche Krankheit kämpft, den Tod wünschen. Weil dieser Junge sich in seiner Not die tapferen Stierkämpfer als Beispiel genommen hat und davon träumt, so zu sein wie sie. Ich schreibe hier, ein Mal mehr über den kleinen Toreo Adrian. Das die Polizei sich tatsächlich der Sache angenommen hat, findet bei mir großen Beifall. Es darf doch nicht sein, das Erwachsene, in diesem Fall eine Frau und ein Mann im Alter von 21 und 33 Jahren, einem kranken Jungen in aller Öffentlichkeit den Tod wünschen, nur weil er Aficionado ist. Barbarisch, unmenschlich. Das diese nun ausfindig und festgenommen wurden, dazu kann ich die Polizei nur beglückwünschen. Leider werden sie nun nicht für Jahre im Gefängnis schmoren, das ist unrealistisch. Aber ich hoffe das sie von einem strengen Richter abgeurteilt werden und empfindliche Strafen bekommen. Denn was sie gemacht haben, in ihrem ‘Antitaurinischen Wahn’ ist nicht zu verzeihen. Weil es einen kleinen Jungen betrifft, dem das Leben schon übel genug mitgespielt hat. Wie die Zeitung ‘El Mundo’ meldet, könnte es zu weiteren Verhaftungen kommen, was sehr zu begrüßen wäre. Auch im Fall Victor Barrio und den vielen, von uns Aficionados angezeigten Fällen, in dem es über alltägliche Beleidigungen hinausgeht. Hoffen wir, das all diese ‘Fälle’ vor dem Richter enden, der sich nicht scheut, Unrecht zu bestrafen. Das ‘Forum Toro de Lidia’ tut ihr Übriges dazu, mit ihren Rechtsanwälten. Obendrein hat die Organisation ein Informationsschreiben verfasst, welches die Lügen, welche der catalanische Politiker Alfed Bosch (Republikanische Linke) verfasst hat. Er behauptet dreist, das die Toros mit 571 Millionen an Subvencionen unterstützt werden. Das Forum stellt diese Behauptungen in ihrem wahrem Rahmen dar. Es geht nicht darum sich zu rechtfertigen, sondern um Aufklärung. Denn viel von all diesem Hass gegen die Toros und die Aficion entspringt dem Hirn der Unwissenden, die von der Tauromaquia so viel Ahnung haben, wie eine Kuh vom Weihnachtsbaum. Unter diesem Link kann man die Deklaration der Fundacion Toro de Lidia nachlesen: https://fundaciontorodelidia.org/actualidad/ Und um den Samstag mit einer guten Nachricht zu beschließen: Andres Roca Rey hat in seinem Encierro mit 4Toros4 in Quito, Plaza belmonte,Ecuador, sechs Orejas erkämpft. Eine sehr gute Leistung, für einen so jungen Matador, der mit dieser Corrida goyesca die Plaza füllte, trotz Regenfällen. Ole’! Und noch eine Nachrricht, welche gewiss mit Wohlwollen von den Aficionados aufgenommen wird: Simon Casas, der neue Empresario von Madrid, hat für die erste Corrida unter seiner Leitung die Toros von Victorino Martin bestimmt und es heißt, das sich diese in einem Mano a Mano mit Curro Diaz und Jose Garrido präsentiert. Anscheinend hatte keiner der ‘Startoreros Lust, sich dieser Herausforderung zu stellen, also lassen sich Toreros mit Rasse und Mut sich die Gelegenheit nicht entgehen, für Furore zu sorgen. OLE’! |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |