Zu mindest bis heute Nachmittag, wenn sich Joselito Adame sechs Toros alleine stellt. Für die Asistenz von gut 20.000 Aficionados sorgte ein Cartel der Luxusklasse.
Das Gerado Rivera den krank geschriebenen Roca Rey vertrat, war vielleicht etwas, was einige vom Kauf der ‘Boletos’ abhielt. Der Junge hat in Mexico gewiss genauso viele Fans wie in Europa. Ein anderes Thema waren die Toros, wieder ein Mal. Einige Exemplare unbequem für die Toreros, welche von den spanischen Zuchten verwöhnt sind. Einer von ihnen ‘prüfte’ die Muleta bei jeden Pase. Sein, im Vergleich wuchtiger Kopf, mit kleinen Hörnern hackte nach links und rechts, anstatt brav nach unten zu gehen. Mehr als ein Mal mussten alle Toreros ausweichen, denn auch eine Cornada mit diesen vergleichsweise kurzen Waffen kann Schaden anrichten. Gerado Rivera confirmerte, sein Toreo ist interessant und dürfte mit besseren Stieren gewiss an Tiefe gewinnen. Die Estocadas waren letztendlich der Knackpunkt, der keine Trophäe gewährte.
Ähnlich sah es bei Jose Mari Manzanares aus, dessen Faenas gefielen. Seine Chicuelinas gefielen mir gut. Auch er blieb ohne Orejas, vor allem auf Grund der Estocadas.
Er gab sich nicht mit zwei Veronicas und einer Media Veronica zufrieden. Er zeigte mehr, als man von ihm gewöhnt ist und passte sich perfekt an die Kondition der Tiere an. So sieht man ihn selten. und so gelangen Morante zwei Faenas, welche den Namen verdienen.
Mit seinem zweiten Toro zeigte er, das seine ‘Erziehungsmaßnahmen’ durchaus Früchte tragen. Der Mann kann, wenn er will . Und er wollte! Sogar die Estocada saß, der Toro fiel ohne Puntilla und die zwei Orejas nahm er strahlend in Empfang.
So wünsche ich mir einen Morante. Mit dem Stier arbeitend, sein Wissen und seine Möglichkeiten ausspielend, seine Technik in Kunst verwandelnd und einen sauberen Abschluß findend. Ich will die zehn Versuche mit dem Decabello von Sevilla vergessen, den schnellen Griff zum Degen, die Trauer seines Publikums beim Ausbleiben der ersehnten Media Veronica, beim Nichterfüllen der Träume von Temple und und Pinseleien im Sand. Ich wünsche mir einen hungrigen Morante, der nach guter Arbeit glücklich ist. Nicht selbstzufrieden, sondern einfach glücklich. Das er Das in Mexico war, konnte man sehen. Strahlend, auf den Schultern der Capitalistas, durch die Puerta grande, unter den „Torero,Torero.Torero“ Rufen der Menschen.
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