Die Toros befinden sich in weitläufigen Weiden, wo sie, je nach Bestimmung gehalten und gefüttert werden. Die anhaltende Trockenheit in Andalusien ist auch hier sichtbar. Gut zwanzig Aspiranten warteten geduldig auf den Beginn des Tentaderos, in dem jeder von ihnen hoffte, wenigstens einige Pases anzubringen, an Erfahrung zu sammeln. Gäste des Ganaderos an diesem Tag : Finito de Cordoba und Alfonso Cardaval, der in diesem Jahr in Sevilla seine Alternativa mehmen wird.
Fotos wurden an diesem Nachmittag untersagt, denn es befand sich ein illusterer Gast unter den Toreros. Ein bekannter Fußballer der ersten Liga Spaniens, stellte sich nicht nur einer Vaquita, sondern brachte auch einen Novillo auf Kurs. Kurz..., er machte seine Sache gut. Aber dies durfte nicht an die Öffentlichkeit gelangen, denn in seinem Vertrag mit dem Erstliga Club, ist gewiss vermerkt, das er nicht torerieren darf, genauso wie so viele Aktivitäten, die seinen Einsatz auf dem grünen Rasen gefährden könnten. Kein Skilaufen, kein Boxen, keine Aktivität, welche nichts mit Fussball zu tun hat, um Verletzungen und Ausfälle zu vermeiden, also auch kein Toreo. Bevor dieser bekannte Fußballer seine Karriere begann, war er Novillero und dies liegt ihm immernoch im Blut.
Während Finito seine Novillos beinahe auspresste, ließ der Fußballstar noch genug für die wartenden Novilleros übrig. Zusammen mit Eloy Hiolario und Alvaro Lopez, waren gleich zwei Novilleros aus Sanlucar anwesend, es war interessant zu sehen, wie sie sich vor den Toros präsentierten. Alvaro war einer der ersten im Ruedo und machte seine Sache, einige Pases, gut. Nicht mein Stil, aber korrekt in allem was er machte. Das Gesammtbild gefiel mir besser, als ich es vom Training im Toreo de Salon gewohnt bin.
Eloy hatte das Wochenende mit Grippe verbracht, war einer der letzten in der Reihenfolge der Tapia. Vier, fünf Pases, bestens und vertikal ausgeführt, entlockten Maestro Emilio Munoz, der diesem Tentadero beiwohnte, ein „ So macht man das, sehr gut, Junge“. Nicht nur das ich selbst viel Gefallen an diesen paar Schwüngen mit der Muleta fand, sondern das ein Matador der Categorie eines Emilio Munoz hier Qualität sah, freute mich für meinen Freund.
Der bekannte Fußballer war mit seiner Vaca zugange, der Komiker filmte dies mit dessen Handy. In mitten der Lidia, tat der Komiker so, als würde er mit dem Trainer des bekannten Fußballclubs telefonieren: „ Ja..., der ist hier, toreando eine Vaca, ja... das macht er sehr gut, er ist fast fertig mit ihr. Nein..., sein Bein ist nicht in Gefahr, er macht das wirklich sehr gut“. Der Fußballer, die Vaquita in der Muleta, warf einen fragenden Blick in Richtung seines Freundes. Als dieser weiter spach, hielt er inne. „ Ahh, Herr Präsident, ja wir sind hier, beim Tentadero, machen Sie sich keine Sorgen, ihr Spieler macht seine Sache wirklich sehr gut....“ Im gleichen Moment wurde er sich des Scherzes bewusst, und machte weiter. Dieser Scherz könnte diesen Fußballstar richtig teuer kommen, würde er ans Tageslicht kommen. Die Versicherungen der Spieler decken keine Verletzungen, die sie sich bei der Ausübung eines gefährlichen Hobbys zuziehen.
Zusammen mit anderen deutschsprachigen Aficionados, planen wir, neben dem Besuch der Corrida in Sevilla, am 1. April, einen Besuch in einer Ganaderia. Wer sich uns anschließen möchte, kann gerne Kontakt aufnehmen (E-Mail: [email protected]). Wir werden die Stiere in ihrer natürlichen Umgebung besuchen, eventuell findet auch ein Tentadero statt.