Ein Spruch, der irgendwie das Gleiche ausdrückt: Die Schönheit liegt stets im Auges des Betrachters.
Das Wort Freiheit ist nicht nur ein simples Wort, es ist ein Zustand, eine Form des Seins, was für viele Menschen auf der Welt nicht erreichbar ist. Aus politischen, rassistischen oder ideologischen Gründen. Verbote begrenzen die Freiheit, aber oft sind beinhaltet dies Dinge, welche nicht verboten, aber von Teilen der Gesellschaft abgelehnt werden. Aus ideologischen Gründen, resultierend aus Unkenntnis uns Intolleranz.
Man stelle sich vor, jemand hält sich aus Hobby Goldfische in einem Glas. Das findet nicht jeder gut und richtig, aber es grenzt einen nicht aus.
Oder jemand liebt Fussball, etwas, was man verurteilen könnte, da in diesem Sektor die höchsten Summen an Steuergelder hinterzogen werden und viele gewaltbereite Fans dort zu finden sind. Muss man deshalb jeden Fußballfan verdammen? Für die Freunde der Tauromaquia gibt es dagegen wenig Freiraum in bestimmten Regionen Spaniens.
Undenkbar mich mit einem Buch über Toros oder einem Taurino Magazin in ein Cafe setzen. Oder mit meinen Trastos im Freien das Toreo de Salon zu üben.
Nun aber habe ich das Glück, Frei zu sein. Ich weiß nicht, ob sich der geneigte Leser vorstellen kann, wie toll es ist, endlich zu tun und zu lassen, was einem am meisten Freude macht, ohne dafür verurteilt zu werden. Ähnliches habe ich im Januar in Mexico erleben dürfen, wo Martin und ich unter 45.000 Aficionados zur Corrida von Jose Tomas gingen, oder im März, wo ich in Valencia in Mitten von ca. 40.000 Aficionados für unsere Freiheit demonstrierte.
Am Sonntag schlenderte ich durch die Innenstadt und traf zufällig einen meiner Trainingskollegen. Schnell kamen wir nach der Begrüßung auf die Toros zu sprechen und setzten uns draußen, auf der Plaza de Calbildo an einen Tisch.
Mein Kollege ist sehr belesen, was die Geschichte der Tauromaquia angeht und somit eine fantastische Quelle für mich. Auf einen Kaffee hatten wir uns hingesetzt, vier Stunden später verabschiedeten wir uns. Neben den Stieren und den Toreros, kamen wir auf die Kunst der Malerei zu sprechen, sprachen über bekannte Schriftsteller, sogar Glaubensfragen wurden erörtert. Ein reichhaltiges Gespräch in allen Aspekten und alles hatte irgendwie mit der Tradition des Stierkampfes zu tun. Mehr als ein Mal registrierte ich an benachbarten Tischen interessierte Zuhörer, manche vergaßen sogar ihr I-Phone zu benutzen. Sich an solchen Gesprächen, in aller Öffentlichkeit zu erfreuen, das ist Freiheit.
In den ‘alten Zeiten’ wurde die heute so geschätze Muleta nur im Moment benutzt, in dem der Torero den Toro mit dem Degen tötete. Das Tercio de Varas hatte eine viel größere Bedeutung. Und in den Cuadrillas der Matadore fanden sich Banderilleros, die so das Handwerk erlernten, um später selbst als Matadores aufzutreten.
Heute ist es genau ungekehrt, man versucht zuerst, nach einer Zeit als Novillero, Matador zu werden. Hat man dann keinen Erfolg, wird man Torero de Plata, Banderillero. Das ist so, als würde man heute ohne Lehrzeit gleich zum Malermeister. Kurioserweise lernt heute kein Politiker sein Handwerk, man wird Gesundheitsminister, ohne die geringste Ahnung von Medizin oder dem Gesundheitswesen zu haben.
Ach ja, die Goldfische im Glas gefallen mir nicht, aber gäbe es diese Liebhaber nicht, wären sie wahrscheinlich ausgestorben, denn als Essen schmecken sie überhaupt nicht...
Der Fußball stirbt gewiss auch nicht aus, solange es Millionen Menschen gibt die teures Geld bezahlen, um zu sehen, wie ein Mann gegen einen Ball tritt... Hier noch drei Videos, die von der Freiheit der Stiere, und der Freiheit der Menschen, welche die Kultur, die Ecologie und den Toro verteidigen, erzählen.(Von Aplausos.es und YouTube)