Ein Torero der mehr Pfiffe, ‘Pitos’, erntete als er Muletazos zeigte. Einen Torero der bereit war, alles zu geben, sogar sein Leben und einen Torero, den seine stilistisch gute linke Hand auch nicht viel weiter bringen wird. Las Ventas, diesmal nur halb besetzt, was nicht am Wetter sondern eher am Cartel gelegen haben könnte.
El Capea jr., Sohn des Maestros gleichen Namens, machte seinem Namen keine Ehre, nicht mit dem Ersten, nicht mit dem Zweiten und auch nicht mit dem dritten Toro, den er als Chef der Lidia für den verletzten Gonzalo Caballero übernehmen musste. Dabei hätte man mit seinem zweiten Stier durchaus etwas besseres anfangen können. Capea wurde schon im letzten Jahr heftig kritisiert für seinen Auftritt zu San Isidro. Als Sohn eines Maestros wird man natürlich von den Aficionados besonders kritisch beäugt, das ging den Brüdern manzanares, den Brüdern Rivera und auch den Söhnen von El Cordobes nicht anders. Die Gunst des Publikums erobert man durch Leistungen in der Plaza.
Puerta grande oder Puerta der Enfermeria. Und dort landete am Ende der junge Mann. Eine heftige Cornada beim Torerien ‘a Natural’, durchbohrte das Horn des Stieres den Oberschenkel. Im Moment der Cornada war der Torero nicht von der Muleta gedeckt, ein Fehler des jungen Aspiranten, teuer, mit Blut bezahlt. Als ob nichts gewesen wäre, band man das bein ab und Caballero machte weiter, als sei nichts passier, während das Blut aus der Wunde strömte. Später konnte weder der Arzt, noch der Torero erklären, wie er hatte weiter machen können. Eine verdiente Ovation war sein Lohn, denn seine Faena war gut, er war bereit auf volles Risiko zu gehen.
Der Schützling des Maestros Ortega Cano, hatte, wie jeder Torero, auf eine Puerta grande gehofft. Sein zweiter Auftritt in Las Ventas in diesem Jahr. Sein erster Toro war nicht das, was man sich wünscht, aber der Zweite, von der Ganaderia Ventorrillo, brachte die gewünschte Qualität mit. Porta gayola und schön mit der Capa, besonders die Naturals waren gut anzusehen, der Stier erlaubte einige schöne Schwünge mit dem roten Tuch. Die Estocada ‘corta’, der Degen ist in solchen Fällen nur zu einem Drittel im Punkt, war es wohl, welche Morenito das zweite Oreja vereitelte. Mir fehlte ein wenig die Spannung.
El Capea, drei mal Pitos. Morenito de Aranda, Palmas u. Oreja. Gonzalo Caballero, Ovation. Die Toros selbst fand ich nicht besonders, einige gingen nicht sauber durch die Muleta, hackten mit den Hörnern nach oben, waren wenig cooperativ. Video von Aplausos.es, Fotos von Javier.
El Pana...
Universität von Cordoba...
Während sich die Aficionados und Lernwilligen auf ihre Plätze begaben, stürmten Antitaurinos die Rednerbühne um zu provozieren und zu protestieren. Unter den Antis befanden sich auch Personen die ihr Gesicht verhüllt hatten, was zeigt, was für eine feige Bande dies ist. Unter den Rufen „Libertad, Libertad“, verließen sie am Ende den Lehrraum. Besorgnis erregend finde ich das diese radikale Gruppe, gewaltbereit, uns bedroht und als Mörder betitelt. Ich bin auch gegen so Manches, aber deswegen einem Menschen den Tod zu wünschen, oder ihn als Mörder zu bezeichnen und zu bedrohen, kommt mir nicht in den Sinn.