Aber Regen bringt ja bekanntlich Segen. Und in diesem Sinne war er ein Segen für Alberto Lopez Simon und TONTERAS. Der Toro der Ganaderia Zalduendo zeigte Mut und Ausdauer in der Faena von Lopez Simon. Feinfühlig teilte der Torero seine Arbeit mit der Muleta ein, die Qualitäten des Tieres ausnutzend. Mit jedem Muletazo lockte er den Toro von der Bande zur Mitte der Plaza.
Zum Teil zitierte er ihn aus der Ferne und TONTERAS folgte dem roten Tuch wie an der Schnur gezogen. Energisch forderten die Aficionados in der voll besetzten Plaza den Indulto für TONTERAS und zwei Orejas und den Rabo des Stieres für den“Puppenspieler“ Lopez Simon. Gewährt vom Präsidenten, zelebrierte der Torero die symbolische Estocada ‘recibiendo’.
Auch mit seinem zweiten Exemplar gelang dem jungen Madrilleno eine ansehnliche Arbeit, so das sich noch ein Oreja zu den Trophäen gesellte.
Morante de la Puebla begann seine Vorstellung mit sieben Veronicas und einer ‘Media’. Leider blieb von diesem Glanz wenig in der Muleta übrig, Einige einzelne schöne Schwünge konnte der Maestro zeigen. Die schlechte Estocada verdarb am Ende den guten Eindruck. Auch mit seinem zweiten Stier konnte der Boheme von Sevilla nichts besehen, zwei Silencios sind ein trauriges Ergebnis für den Startorero.
TONTERAS, der ‘begnadigte’ Stier, ist für mich ein fragwürdiger Indulto. Im Tercio de Varas, bekam er lediglich einen kleinen Pikser ab. Ob man einen Toro, der sich nicht bravo am Pikador zeigt und auch im Tercio de Banderillas wenig kolaboriert, ein gutes Tier für die Zucht ist? Sein ‘Kampfgewicht’ : Keine 500 Kilo brachte er auf die Waage.