http://www.aplausos.es/noticia/25885/Noticias/Talavante-sublime-al-natural-puerta-grande-en-Zaragoza.html
Die Feria del Pilar ist die Feria zum Abschluß der Saison, der Temporada. Den Eindruck, den ein Torero hier hinterlässt zählt gewissermaßen schon für die kommende Saison. Toreros wie Paulita, Luque, haben gepunktet. An gestrigen Nachmittag hinterließen gleich drei Matadore ihre Stempel im Sand er Plaza von Zaragoza. Enrique Ponce, mit 25 Berufsjahren der Meister, ist einer der Besten. Jahr um Jahr zeigt er konstante Leistungen, an seinem Toreo gibt es selten etwas auszusetzen. Einzig sein Pech bei so manchem abschließenden Degenstoß, verhindert, das er in der Anzahl der Trophäen gemessen werden kann. Die Toros von Juan Pedro Domecq und der Ersatz von Torrealta waren nicht die Toros, welche die Aficionados in den Tendidos von den Sitzkissen reißen. Einmal mehr mussten zwei Stiere zurück in den Coral und einmal mehr mussten die Toreros viel Arbeit in die Tiere investieren um mit ihnen Erfolg zu haben. Ponce hatte das Pech, das dies seinen Ersten und seinen zweiten Stier betraf. Aber für den Maestro de Chiva ist dies kein Problem. Meisterstunde mit Ponce - Wie mache ich mehr aus einem Stier? Wer etwas lernen will kann es bei Ponces Faenas. Seine Faena mit dem Torrealta war ein Oreja wert, mit seinem ersten Stier gereichte es zur Ovation. Diego Urdiales, Ersatz für Finito de Cordoba begeisterte die Anhänger der schönen Künste und setzte Akzente. Die sehr gute Estocada vervollständigte das positive Bild und schenkte ihm die verdiente Trophäe. Alejandro Talavante bekam eine zweite Chance, einen zweiten Auftritt, um den ihn 90% der Toreros beneideten. Es sind die 90% , welche kaum Chancen haben überhaupt in ein Cartel einer großen Feria zu kommen. Hatte er sich am Vortag enttäuscht gezeigt, gelang ihm gestern der Durchbruch. Seine Saison war nicht die Beste, und die Handverletzung konnte nicht ungünstiger sein. Aber er hat es geschafft in gut vier Wochen wieder auf dem Posten zu sein. Der Toro von Juan Pedro war seine Belohnung, könnte man meinen. Dieser erfüllte seine Aufgabe am Pferd, das er zweimal zufriedenstellend angriff. Endlich gelang es Talavante, das zu zeigen, was für seine Fans einen Talavante ausmacht. Besonders mit der linken, der operierten Hand zeigte er das er wiederhergestellt ist. Tief, mit Temple zeigte er viele schöne Pases, welche so manchem im Gedächtnis bleiben werden. Zwei Orejas und damit die ersehnte Puerta grande in Zaragoza werden ihm Auftrieb geben für die Wintersaison in Südamerika. Die Empresarios können sehr zufrieden sein mit, den Besucherzahlen der Feria denn auch gestern war der Coso fast voll. Video und Fotos von Aplausos.es:
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Eine Corrida mixta ist eine gute Gelegenheit, beide Varianten des Toreo zu sehen. Ist das Cartel angereichert mit Namen der ersten Kategorie, kann ein Empresario die Plaza füllen. So geschehen in Zaragoza. Es heißt, am Ende wären grade einmal zweihundert Entradas übrig geblieben. Pablo Hermoso de Mendoza, mit seinen vierbeinigen Stars, wie Disparate und Pirata, Miguel Angel Perera und Alejandro Talavante, waren die Argumente, die zum Besuch dieser Corrida einluden. Die einzige Trophäe des Nachmittags ging an Hermoso. Seine Ritte waren spektakulär. In Gefahr brachte er sich und Disparate, bei einer Serie von Pirouetten vor dem Stier und vor der Bande. Mendoza muss sich etwas verschätzt haben in diesem Moment, denn er kam nicht rechtzeitig weg von den Tablas. Eingeklemmt zwischen Stier und Bande, stürzte der Reiter vor die Hörner des Stieres. Gott sei Dank ging diese gefährliche Szene für Pferd und Reiter ohne Verletzungen aus. Die Menschen in den Tendidos atmeten auf und forderten, nach dem erfolgreichen Setzen des Rejon de muerte, energisch zwei Orejas, der Präsident gewährte nur eines.(Pablo Hermoso de Mendoza: Oreja u. Ovation) Perera, dessen Arbeit mit der Capa sehenswert war, hatte im letzten Tercio ‘wenig Toro’ in der Muleta. Das Exemplar von Nunez de Cuvillo bewegte sich kaum vorwärts, parado,wie man in Spanien sagt. Überhaupt war wenig los mit den Cuvillos. Stier Nummer fünf brach nach Kontakt mit dem Pikador in die Knie, er ging zurück in den Coral.Sein Ersatz, aus gleichem Hause, war auch nicht besser. Wieder zückte der Präsident das grüne Tuch und verwies das ungeeignete Tier in den Coral. Ersatz für den Ersatz war ein Stier von Torrealta. Auch dieser war ein schwaches Exemplar, mit dem Perera wenig Glanz produzieren konnte. (Perera: Ovation mit beiden Toros) Alejandro Talavante hatte sich seine erste Corrida nach einer Verletzungspause bestimmt glorreicher vorgestellt. Auch seine Quites waren sehenswert, der Beginn mit Estatuarios waren der Höhepunkt der Faena mit dem ersten Cuvillo, der sich dabei am Vorderlauf verletzte. Der zweite Toro hatte auch Probleme mit den Vorderbeinen, war aber immerhin angriffslustig, was eine einigermaßen ansehnliche Faena zuließ. Estocada und zwei Descabellos, beendeten den Traum von Trophäen in Zaragoza, für Talavante (Talavante: Silencio u. Ovation). Was mit den Cuvillos an diesem Tag los war, fragten sich bestimmt nicht nur ein paar Aficionados. Fast alle hatten Probleme mit der Vorhand. Fotos und Videos Mundotoro.com u. Aplausos.es http://www.aplausos.es/noticia/25874/Noticias/El-magisterio-de-Hermoso-y-Pajarraco-salvan-la-tarde.html http://www.aplausos.es/noticia/25877/Noticias/Hermoso-y-Disparate-el-gran-susto-de-la-tarde.html http://www.mundotoro.com/noticia/centertarde-extrana-center/111396 Überrascht hat mich die Meldung, das David Adalid die Cuadrilla von Javier Castano verlässt. Diese Entscheidung wurde dem Banderillero gestern mitgeteilt. Über die Motive ist nichts bekannt. Die Cuadrilla um Castano ist beinahe bekannter als der Torero selbst. Kaum eine Plaza, wo die Banderilleros und der Picador nicht mit Ovationen, Ehrenrunden, begrüßt und geehrt werden. Sich von Adalid zu trennen, ist in meinen Augen die falsche Entscheidung und könnte in der kommenden Saison zur Folge haben, das Castano noch weniger Corridas bekommt. Besonders erfolgreich war er in diesem Jahr nicht. In welche Cuadrilla Adalid eintritt ist noch nicht bekannt. Gerüchte gibt es genug, der Name Jose Garrido fiel häufiger.Ich wünsche dem Torero de plata ein glückliches Händchen mit der Auswahl seines neuen Matadors. Die Corrida goyesca in Zaragoza, anlässlich der 250. Jubiläum der Plaza Misericordia,war ein Augenschmaus. Neben dem Triumph El Fandis,gab es die Kunst der Suertes 18. Jahrhunderts zu sehen. Die Stierspringer, Recortadores, welche den Toro mit ihrem Körper (‘a cuerpo limpio’) locken, um dann im waghalsigen Sprung über diesen hinweg zu springen, sind eine Show für sich. Auch die Trajes der Toreros waren in Stil der Goya Zeit. Mir gefällt besonders die von Juan Padilla. Das Ergebnis war nicht so zufriedenstellend. Juan Padilla: Ovation mit beiden Toros. El Fandi: Zwei Orejas u. Palmas. Miguel Abellan: Palmas u. Silencio. Ganaderia: Fuente Ymbro , deren Exemplar ‘Picaron’ mit einer Vuelta al ruedo bedacht wurde. Hier Fotos und Videos von Aplausos.es u. Mundotoro.com für den interessierten Betrachter. http://www.aplausos.es/noticia/25851/Noticias/El-mas-dificil-todavia.html Fotos http://www.aplausos.es/noticia/25848/Noticias/Espectaculo-de-El-Fandi-y-un-Picaron-de-vuelta-en-Zaragoza.html Fotos http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/homenaje-goya-zaragoza/ Fotos http://www.mundotoro.com/noticia/fandi-y-uno-de-vacas/111359 Video http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/zaragoza-08-10-2014/ Fotos 6 Toros 6 Encierro Daniel Luque Daniel Luques Encierro mit 6 Toros verschiedener Ganaderias, hatte einen guten Start. ‘Luqesito’, wie er von manchen Aficionados etwas spöttisch genannt wird, wollte Zeichen setzen. Und dies ist ihm gelungen. Gleich mit seinem ersten Stier überzeugte er das Publikum in den tendidos der Plaza von Zaragoza. Das Exemplar des Züchters Bañuelos, war ein ausgezeichneter Vertreter seiner Rasse. Das Paar zeigte eine Faena wie im Bilderbuch. mit künstlerischen Höhepunkten und grund ehrlichem Toreo. Das Publikum forderte energisch zwei Trophäen, die der launische Mann auf dem Palco auf ein Oreja reduzierte. Bronca für den Präsidenten. Der zweite Toro, von Fuente Ymbro war nicht auf der Höhe dieses Events,schnell war es vorbei mit dessen Kampfeslust und er suchte die Bande auf. Keine Möglichkeiten für Luque. Von Alcurrucen kam der dritte Stier, dessen Hörner der Sobresaliente Manuel Carbonell bei seinem Quite de gaoneras zu spüren bekam. Hässliche Verletzungen im Brustbereich mussten in der Enfermeria behandelt werden. Daniel Luque schätzte den Toro richtig ein, und lieferte einen sauberen Kampf, mit ästhetischen Muletazos. Eine weitere Trophäe gab es dafür. Der vierte Stier fand besondere Beachtung, sieht man doch einen Victorino selten in einem Encierro mit sechs verschiedenen Ganaderias. Mit einem Victorino gut abzuschneiden, erhöht den Wert eines jeden Toreros. Dieses Exemplar war ein typischer Vertreter der Albaserradas (Santa Coloma-Saltillo). sehr gut im Tercio de varas, gutes Tercio de banderillas. Luque musste sich auf die ungewöhnliche Art der Angriffe einstellen, er musste umdenken. und das gelang ihm sehr gut. Dem Toro fehlte am Ende etwas der Funke, aber er hatte ein gutes Schauspiel geboten, was das Publikum mit einem weiteren Oreja quittierte. Dieser Victorino hatte im Tercio de varas den Picador und sein Pferd zu Fall gebracht. Der Picador zog sich beim Sturz eine heftige Knieverletzung zu. Die beiden letzten Stiere, Victoriano del Rio und Puerto de San Lorenzo waren enttäuschend. Für die Aficionados, sowie für den Torero, der sich einen besseren Abschluß seines 6 Toros 6 gewünscht hatte. beide Toros waren nicht wirklich zu gebrauchen, Luques Mühen waren vergebens. Sechs Stiere, drei Torphäen, aber keine Puerta grande für Daniel Luque. Warum? In Zaragoza braucht es mindestens zwei Orejas von einem Stier um diese zu öffnen. Dies wäre möglich gewesen, hätte der Präsident, die zweite, hochverdiente Trophäe der Faena mit ‘Tasador’, gewährt. Aber dies tut der großen Leistung Luques keinen Abbruch, denn alle Aficionados haben diese Faena gesehen. Sein Ansehen im Mundo taurino dürfte nach dieser Corrida gestiegen sein. Das Interesse in Zaragoza war groß, Luque sorgte für eine, zu zwei Drittel gefüllte Plaza. Felicidades Daniel Luque! Hier die Fotos und Videos von Mundotoro.com u. Aplausos.es http://www.mundotoro.com/noticia/grande-luque-estupida-norma/111382 http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/zaragoza-09-10-2014/ http://www.aplausos.es/noticia/25862/Noticias/La-mejor-version-de-Luque.html Corrida Goayesca de Ronda Von Torodora Gorges 6. September 2014 Ganaderia Zalduendo Morante de la Puebla - El Juli - Miguel Ángel Perera Mit den ersten Tagen des Septembers beginnt die schönste Zeit des Sommers an der Costa de la Luz. Die Temperaturen werden milder, die Sonne brennt weniger heftig, das Wasser des Atlantiks hat sich aufgewärmt, die Schulferien in Spanien gehen dem Ende entgegen, der Strand entvölkert sich allmählich. Statt der Kinder kommen die "Alten", statt der spanischen Sommerfrischler die Deutschen oder andere Nordeuropäer im Pensions- bzw. Rentenalter. Es geht ruhiger zu. Am schönsten aber: Die Goyaesca in Ronda fällt in diese Zeit! Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo es schon zu Pfingsten keine Aussicht mehr gab, eine entrada für Morantes Auftritt mit seis toros in Ronda zu erwerben, konnte man in diesem Jahr auf einfachstem Weg entradas erhalten über www.riveraordonez.com/tickets . Die Tickets wurden uns sogar nach Deutschland geschickt, ohne Vermittlungsgebühr. Vor einigen Jahren undenkbar! Die Fiesta de toros schien nur für Spanier reserviert, trotz der wachsenden außerspanischen Anhängerschaft. Das hat sich glücklicherweise geändert, dem klugen und modernen Unternehmensgeist Fran Riveras sei Dank! Am 6. September, Samstag, machten wir fünf Deutschen uns von unserem Urlaubsort Conil am Atlantik auf nach Ronda in die Berge. Drei aficionados, voller Vorfreude auf die corrida, und zwei Neulinge, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine corrida de toros sehen würden. Die beiden brachen vermutlich mit sehr gemischten Gefühlen auf, obwohl sie sich gut vorbereitet und von mir viele Informationen erhalten hatten. Für die Fahrt durch die wunderschöne Landschaft Andalusiens mit den ausschwingenden Bergen, Stauseen, weißen Dörfern in der Ferne, Herden mit schwarzweißen Ziegen am Rand der Straßen nach Verlassen der Autobahn, braucht man im Mittelklassewagen etwa anderthalb Stunden. D.h., wenn ein Freund fährt, der die Strecke nach Ronda von früheren Ausflügen dorthin gut kennt und außerdem ein exzellenter, sicherer Autofahrer ist. Wir trafen gegen Mittag ein, fanden in der Nähe der Plaza einen der letzten freien Plätze auf einem bewachten Parkplatz in der Nähe der Plaza, worüber wir sehr froh waren, denn wir hatten vor, am Abend gleich nach derm Ende der corrida zurückzufahren. In Ronda herrschte Fiesta-Stimmung. Die Straßen waren entsprechend bunt geschmückt, die Restaurants füllten sich allmählich mit Leuten, die sich für die corrida am Nachmittag stärkten. Großes Gedränge im Gassengewirr. Nach unserem kleinen Mittagessen an einem ruhigen Plätzchen suchten wir das Hotel Parador mit dem imposanten Ausblick in die Schlucht des rio Tajo auf. In der Hotellobby trifft man auf die taurinische Szene: Toreros, Künstler, Fotografen, TV- Journalisten, Stierzüchter, Manager, darunter viele bekannte Gesichter. Die Atmosphäre aufgeregt, lautstark, hektisch. Die Spannung steckt an. Wir begeben uns allmählich wieder zur Plaza de Toros und beobachten die Menge, die sich hier zusammenfindet. Manche Leute sind nur zum Schauen gekommen. Wir suchen unsere Plätze im Tendido 3 eine halbe Stunde vor Beginn auf. Wir haben Glück: Sol y Sombra Bajo, Fila 5 - das ist die letzte Reihe im unteren Teil, keine störenden Knie im Rücken, das Rangdach schützt uns vor der Sonne. Mit dem Fernglas entdecken wir hinter der barrera Cayetano Rivera, natürlich auch seinen Bruder Fran, in blauen Anzügen und daneben - zu meiner Überraschung, gleichfalls elegant dunkelblau gewandet, der große aficionado und Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa. Erst kürzlich hatte er José Antonio Morante mit einer Rede geehrt, als dieser feierlich zum Ehrenbürger seines Heimatortes Puebla del Río ernannt worden war. Wie ich am nächsten Tag der Zeitung El Mundo entnahm, erlebte Vargas Llosa zum ersten Mal eine Corrida Goayesca in Ronda. Seine Äußerung: "Es un viejo sueno cumplido" kann ich teilen. Auch für mich ging an diesem wunderschönen sommerlichen Nachmittag ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Mit dem Einzug der Ehrendamen begann das Schauspiel, das sich jedes Jahr wiederholt. Nach besonderen Kriterien ausgewählte Frauen bzw. Mädchen der Region fahren unter dem Applaus des Publikums in Pferdekutschen in die Plaza ein, gekleidet in Kostümen der Zeit Francisco Goyas, mit den typischen Mantillas aus einer Art von Netz mit samtig-wollenen Kugeln über den Haaren. Überwiegend junge, hübsche Frauen, vermutlich mit engen Verbindungen zur taurinischen Szene! Die Kutschen fahren einige Runden, dann steigen die damas de honor aus und nehmen unterhalb oder neben dem palco Platz, in dem der Präsident der corrida mit seinem "Gefolge" residiert. Schließlich der Einzug der Toreros - "el paseillo con una terna de lujo", wie Carlos Crivell in El Mundo schreibt. Würde das Prädikat Luxus-Klasse auch auf die toros aus der Zucht Zalduendo zugetroffen haben - leider waren sie schwach und ohne Angriffsenergie - hätte sich dieser Nachmittag noch sehr viel glanzvoller und überraschender entwickeln können. Die toreros zeigten überzeugende Einsatzfreude. Morante gehörte der erste Stier. Er ist dafür bekannt, dass er nicht selten mit einen Stier, dessen Qualität ihm die nötige "pädagogische" Arbeit nicht wert scheint, kurzen Prozess macht. Dieser erste Stier aber war nicht nur kraftlos-desinteressiert, sondern schien mehr und mehr invalide, je mehr Morante ihn zu "motivieren" suchte. Viele im Publikum applaudierten seinem Entschluss zum "kurzen Prozess" beinahe dankbar, nur ein kleiner Teil protestierte dagegen mit Pfiffen. Als morantista auf seiner Seite, hoffe ich in solchen Situationen, dass Morantes zweiter Stier dem artista andere Möglichkeiten bietet. Obwohl es leider auch dem zweiten Stier an Stärke und Stehvermögen mangelte, gelangen Morante nicht nur zwei prächtige veronicas und einige sehr elegante chicuelinas zum Auftakt. Auch die faena gestaltete er dank seiner erfahrungs- und kenntnisreichen Nachsicht mit den Schwächen dieses Stiers zu einem Kunstwerk, das dem Publikum im sofortigen Einverständnis mit dem Präsidenten zwei Ohren als Trophäen wert war, zumal auch der Degenstoß perfekt gesetzt war! Wieder begeisterte mich besonders das sehr langsame, zärtlich-sanfte Umgehen Morantes mit dem Tier, die auf mich geradezu kontemplativ wirkende Ausführung seiner kunstvollen pases. Molinete und trincherazo vom Publikum dankbar bejubelt. Große Freude, dass "unser" torero Morante, immer häufiger von seinen fans "el genio" genannt, die puerta grande öffnet. Schon am Ostersonntag in Malaga hatte mich Morantes zunehmend sublimierter Stil von Sanftheit und Zärtlichkeit im Umgehen mit dem Stier beeindruckt. Auch in seinem Auftritt in Ronda zeigte Morante dieses Potential an Sublimierung. Es freute mich sehr, dass der Leitartikel von José Luis Ramón in der revista 6TOROS6 vom 9. September José Antonio Morante gewidmet war : "Torear es acariciar". Ein Satz daraus: "Con cada caricia, Morante humanizaba el toreo". Ich übersetze es nicht. Es reicht zu wissen, dass caricia Zärtlichkeit heißt und Caritas denselben Wortstamm hat. El Juli überzeugte wie immer mit seiner brillanten Technik und seinem stürmischen Elan. Er gefiel mir mit seinem ersten Stier sehr gut, weckte Erinnerungen an den ganz jungen El Juli, an den leichtfüßigen tänzerischen torero von damals. Er ging - für seine Verhältnisse - relativ sanft mit diesem ebenfalls nicht sehr starken Stier um, zeigte sein ganzes Repertoire und errang ein Ohr als Trophäe. Mit seinem zweiten Stier trat Juli dann weitaus rabiater auf: Kämpfer, Gladiator, ungeheuer kraftvoll-mutig und dominant, seine Beine stampfen den Boden fest. Dieser Stil liegt mir nicht. Juli erhielt auch von diesem Stier eine Trophäe. Es gab nun schon einen zweiten matador für die puerta grande der Maestranza von Ronda. Miguel Ángel Perera, der eine ganz hervorragende temporada hinter sich hat - die beste seiner Laufbahn bisher, heißt es - beeindruckte uns sehr mit seinen Leistungen. Als artista würde ich ihn nicht bezeichnen, als einen Künstler-Torero, vergleichbar mit Morante de la Puebla. Aber was Perera zeigte, war von hoher Qualität. Besonders beeindruckte er mit den pases von provokanter "Standfestigkeit", die er während der faena seinem ersten Stier gegenüber erwies. Mit geschlossenen Füßen führte er den toro immer wieder und immer näher um sich herum! Sehr aufregend! So etwas sieht man selten. Mit Recht erhielt er eine Trophäe. Für seine faena mit dem letzten Stier des Nachmittags wurde Perera die Belohnung durch ein Ohr des Stiers vom Präsidenten verweigert. Er hatte den Degen erst beim zweiten Versuch richtig platziert. Das Publikum sorgte für eine vuelta des Matadors und für eine heftige bronca in Richtung des palco. Die Puerta Grande öffnete sich für José Antonio Morante de la Puebla und Julián López ´El Juli. Wenn ich - wie schon so oft in meinem Leben - sehe, unter welchen Umständen die "siegreichen" Matadore auf den Schultern durch die Arena getragen werden und anschließend dann mitten durch das dicht gedrängte Publikum hinaus zu ihren Fahrzeugen, wird es mir jedes Mal angst und bange um die Helden. Ihr schwankender triumphaler Ritt auf den Schultern der capitalistas durch die drängende Menge erscheint mir oft gefährlicher als die Konfrontation mit dem Stier. - Bei unserem eiligen Verlassen der Plaza (wir hatten den langen Rückweg an die Küste vor uns) gerieten wir in ein gewaltiges Gedränge. Wir befanden uns unversehens unter den Schaulustigen, die außerhalb der Plaza darauf gewartet hatten, dass sich die Puerta Grande für die Toreros öffnet. Trotz einer gelinden Anwandlung von Panik angesichts der andrängenden Massen nahm ich erstaunt wahr, dass José Antonio von zwei capitalistas getragen wurde, jeder lieh ihm sozusagen eine Schulter. Oftmals gibt es Gerempel zwischen den capitalistas um die Ehre (oder das Honorar, das ihnen vom Matador gewährt wird), den ruhmreichen Heroen tragen zu dürfen. Hatten sich in diesem Fall zwei Verehrer von Morantes Kunst das Vergnügen der tragenden Aufgabe geteilt oder wollte keiner allein die Last der gewichtigen Verantwortung übernehmen? - Die Fotos mit den strahlenden Gesichtern von El Juli y Morante en hombros erschienen auf den Titelseiten von AplausoS und 6TOROS6. - Wir waren uns einig, dass Miguel Ángel Perera die Puerta Grande auf jeden Fall ebenso verdient hätte an diesem Nachmittag, und es auch in der Kultur der Toros nicht immer gerecht zugeht. Dennoch sehr dankbar und glücklich fuhren wir durch die zunehmende Dämmerung zurück in unseren Urlaubsort am Atlantik Die Aficionada und Autorin Torodora Gorges, bekannt durch ihr Buch über Morante de la Puebla, plant, zum Jahresende ein weiteres Buch zu veröffentlichen. Dies wird ihre Erfahrungen und Eindrücke von den besuchten Corridas in den letzten Jahren widerspiegeln. Natürlich informiere ich den geneigten Leser umgehend, wenn das Buch erscheint. Dieser, sehr lebendige Bericht über ihren Besuch in Ronda, ist ein kleiner Vorgeschmack. Ich bedanke mich herzlich bei der Autorin, das sie uns diesen Artikel zur Verfügung stellte. Wer das Buch von Torodora Gorges: Morante de la Puebla - Torero erwerben möchte - Hier die ISBN Nummer: ISBN-13: 978-3- 8391-5770-1 Uber das Buch: Der spanische Matador de Toros José Antonio Morante Camacho verkörpert gegenwärtig die Kunst der Tauromachie auf ganz besondere Weise. Das Buch handelt vom Leben und Werdegang dieses Toreros. Die deutsche Autorin hat in den vergangenen 12 Jahren versucht, beobachtend und reflektierend, dem faszinierenden Zauber - dem "duende" - des überragenden Künstlertorerosauf die Spur zu kommen. Sie stellt "Morante de la Puebla" als exemplarischen Vertreter einer kulturellen Botschaft vor, in der die Tradition der spanischen "Fiesta Nacional"als eine Bereicherung für Gesamteuropa verstanden wird. Das Buch ist mit 30 Farbfotos eindrucksvoll illustriert. Indultos, begnadigte Stiere, die nicht in der Arena getötet werden, sondern als Deckstiere eine Zukunft haben, sah man in dieser Saison nicht so häufig, wie in der Vorherigen. In der Novillada von Zaragoza hatte der angehende Matador ‘Varea’ seine Sternstunde. Mit einem Novillo der Ganaderia Los Manos , Encaste Santa Coloma. Die Encaste, neben den Miuras, welche die ‘Figuras’ zur Zeit mehr scheuen , als der Teufel das Weihwasser, wie man so sagt. Und dann steht ein junger Torerolehrling, mit wenig Praxis und noch weniger Erfahrung in einer Plaza wie der Misericordia von Zaragoza und krönt das 250 jährige Bestehen der Arena mit einem Indulto .Dem ersten Indulto in der 250 jährigen Geschichte der Plaza, wenn ich mich nicht irre. Ich denke das dieser Tag für Varea und den Züchter, Jose Marcuello, für immer ein besonderer Tag bleiben wird. Selten sieht man so eine Faena. Es muss „Sein Toro“ gewesen sein, denn so eine Arbeit kann man nicht jeden Tag mit jedem beliebigen Stier ausführen. Das passte mit der Capa,das passte im Tercio de Varas, die Banderilleros leisteten gute, gerechte Arbeit und der Novillo war ‘bravo’. Und die Zwei verstanden sich. Besonders schön, das vermeintliche Ende. Varea begleitete „QUEJOSO“ auf eine sehr schöne Art(e) zurück in den Coral. Einfach nur schön, der Stier bis zum letzten Moment, eingebettet in eine Faena, welche so, nur mit einem Toro bravo möglich ist. Das sind die Momente, die mir und vielen Anderen das Herz aufgehen lassen. Letztendlich ist man Aficionado wegen dieser Momente. Auch mit seinem zweiten Jungstier konnte sich Varea sehen lassen, ein Oreja summierte sich zu den ersten Trophäen, zu insgesamt drei Orejas. David de Miranda verstand sich nicht ganz so gut mit den Exemplaren (Vuelta u.Silencio), ebenso Miguel Cuartero(Silencio u. Ovation). Insgesamt eine gute Leistung mit einer Encaste, welche in vielen Festejos und Ferias durch Abwesenheit glänzt. Hier das Video, welches die Klasse dieses QUEJOSO dokumentiert.Und die Verbindung zwischen ihm und Vareas.(Felicidades al Torero, QUEJOSO y Ganadero) Hier die Videos: http://www.aplausos.es/noticia/25838/Noticias/Varea-y-Quejoso-en-video.html http://vimeo.com/108270248 Die Novillada des Vortages in Zaragoza hatte ein hochrangiges Cartel. Borja Jimenez (Links), Jose Garrido und der Gewinner des ‘Zapato de Oro’, Gines Marin(Unten). Drei Novilleros, denen vielleicht die Zukunft dieser Zunft gehört. Viel Talent und Mut, gepaart mit Beherrschung der verschiedenen Techniken bringen alle drei mit. Gestern boten sie viele Varianten an, mit der Capa, sowie mit der Muleta. Der launische Präsident auf dem Palco behielt gestern einige verdiente Trophäen ein. Borja Jimenez: Oreja u. Ovation. Jose Garrido: Silencio u. Vuelta al ruedo. Gines Marin, der bei einer Voltereta am Auge verletzt wurde: Oreja u. Ovation. Hier die schönen Fotos von mundotoro.com : http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/zaragoza-06-10-14/ El Soro in Foios: Der zweite Auftritt von Vicente Ruiz, „El Soro“ steht fest. Am 30.November wird er sich zum zweiten Mal die Traje de Luces anziehen. An diesem Tag wird er, zusammen mit Vicente Barrera, die feierliche Alternativa des Novilleros Rafael de Foios begehen. Dieser ist dann der vierte Matador de Toros aus dem Ort Foios bei Valencia. Neben El Soro selbst, sind Tomas Jimenez, Jaime Ruiz (Soro II) und Raul Marti die Professionellen des Städtchens. Raul Marti ist Banderillero, oft gesehen in der Cuadrilla von unserem Freund Roman. In den vorhergehenden Tagen findet dort einiges rund um den Stierkampf statt, denn dort feiert man die Woche der ‘Cultura taurino’. Noch gehen fast zwei Monate ins Land, Zeit genug einen Herbstausflug in die Region Valencia zu organisieren. Ein Vergleich der beiden Corridas der Familie Martin, die eine in Las Ventas, die andere in Zaragoza ist natürlich ein unmögliches Ding. Aber eines haben beide Corridas gemeinsam: Ein zufriedenes Publikum. Langeweile kam keine auf, weder in Madrid noch in Zaragoza. In Las Ventas sah das Publikum fünf ‘Adolfos’, die mit ihrer Eigenart und Gefährlichkeit die Toreros herausforderten. Uceda Leal gelang keine zusammen hängende Faena. Besonders das zweite Exemplar stellte den Torero auf die Probe, hatte es doch schon den Banderillero Antonares beim Setzen der Stäbe auf die Hörner genommen. Haben diese Stiere erkannt, wo der Gegner steht, konzentrieren sie sich auf diese Suche, eine schöne Arbeit ist so unmöglich.(Leal: Silencio u. Pitos) Diego Urdiales konnte sich entfalten. Er wusste den Adolfo zu nehmen, besonders seine Naturales mit tiefer linker Hand waren von Qualität. Eine gute Estocada rundete die gute Faena ab, ein Oreja für den Maestro. Dessen zweiter Toro ging zurück in den Coral und wurde durch einen von Puerto de San Lorenzo ersetzt, der wenig zu bieten hatte.(Urdiales: Oreja und Ovation) Serafin Marin wollte einen guten Eindruck in Madrid hinterlassen, was ihm mit seinem zweiten ‘Adolfo’ hinreichend gelang. Ein schwieriges Exemplar. Marin nahm die Muleta quasi nicht mehr vom Gesicht des Toros und zog so den Stier von Pase zu Pase. Die gelungene Estocada prämierte auch ihn mit einem Oreja.(Marin: Silencio u. Oreja) http://www.aplausos.es/noticia/25800/Noticias/Severo-toque-de-atencion-de-Urdiales-e-importante-Serafin.html Video der Adolfos in Madrid In Zaragoza begeisterten die ‘Victorinos’ mit ihrem Trapio, mit ihrer Angriffslust. Der erste Toro drehte zwei Runden in der Arena, ehe er versuchte in den Callejon zu springen. Keines der Exemplare war einfach zu nehmen, mitunter gaben sie den Toreros kaum Zeit, sich am Ende eines Pases herumzudrehen. Rafaelillo hatte es schwer mit den gefährlichen Tieren, die kaum einen Ansatz zum Toreo zuließen.(Rafaelillo: Ovation u. Palmas) Alberto Aguilar hatte es mit seinen beiden Victorinos buchstäblich in der Hand. Beide Faenas waren gut und sehenswert. Die Estocadas waren es nicht. (Aguilar: Palmas u. Silencio) Paulita konnte sogar ein ein paar kunstvolle Pinselstriche in den Sand zeichnen. Sein Toreo auf halber Höhe fand Anklang beim Stier und beim Publikum. Media estocada und Ovation waren seine Prämie. Sein zweiter Victorino brachte sagenhafte 627kg auf die Waage und war trotzdem beweglich und gefährlich. Besonders mit der linken Hand kamen die beiden gut zurecht. Auch hier gab es eine Ovation von den Tendidos. Fünf der Victorinos bekamen gesonderten Applaus von den Rängen. Ein erfolgreicher Tag für die Familie Martin und deren Zucht. Adolfo Martins Stiere in Madrid und Victorinos Toros in Zaragoza und zufriedene Aficionados in beiden Plazas. http://www.mundotoro.com/noticia/centerque-dificil-es-esto-center/111298 Video der Victorinos in Zaragoza An diesem Sonntag erweckt ein besonderes Duell, über Distanzen, meine Aufmerksamkeit. Zwei Corridas der Nachkommen der Stiere des Marques de Albaserrada, in Prestige trächtigen Plazas. Die Ganaderia Victorino Martin in Zaragoza, die Ganaderia Adolfo Martin in Las Ventas, Madrid. Beide Zuchten führen die gleiche Blutlinie, Santa Coloma-Saltillo. in beiden Plazas stellen sich Toreros dieser Encaste entgegen, die man Spezialisten nennen könnte. Uceda Leal, Diego Urdiales und Serfin Marin werden in Las Ventas ihr Glück, la Suerte suchen. Rafaelillo, Paulita, und Alberto Aguilar stehen in Zaragoza bereit. Als ‘Fan’ dieser Encaste, könnte ich nicht sagen, welches Lote mir besser gefällt. Es ist entscheidend, wie sie sich in der Plaza benehmen. Und wie der jeweilige Torero sie zu nehmen weiß. Uceda kennt die Victorinos und die Adolfos, wie sie in Spanien von den Aficionados genannt werden. Das gleiche gilt für Urdiales, der mit dieser Encaste schon schöne Faenas gezeigt hat. Serafin Marin konnte in dieser Temporada wenig Akzente setzen, dies könnte seine Chance sein. Rafaelillo hat schon gepunktet, mit den ‘Cardenos’, den Grauen, wie deren Fellfarbe genannt wird. Paulita ist auf dem Weg nach vorne, hatte mehr Auftritte, konnte Erfahrung sammeln, die ihm heute , mit ‘Suerte’, zu gute kommt. Auch Alberto Aguilar ist kein unbeschriebenes Blatt mit den Nachfahren der Albaserradas. Aber wenn man die Cartels ehrlich betrachtet, sieht man Toreros, Maestros, die zur Zeit in zweiter und sogar dritter Reihe der ‘Figuras’ rangieren. Es wäre eine Geste, una gesta, wurden sich an einem Tag wie diesem, in Madrid und Zaragoza, die ‘Figuras’ dieser Encaste stellen. den Züchtern zu Ehren. Denn diese arbeiten hart, für den Erhalt der Gene des Toro bravo. Hier Die Fotos der Victorinos und Adolfos und das Video der Victorinos im Coral (Mundotoro.com, Victorinomartin.com, aplausos.es) http://www.aplausos.es/noticia/25793/Noticias/Baratillo-de-Adolfo-Martin-cierra-la-Feria-de-Otono.html http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/victorinos-zaragoza/ http://www.aplausos.es/noticia/25795/Noticias/Seis-victorinos-para-abrir-la-Feria-del-Pilar-de-Zaragoza.html Miguel Abellan und Las Ventas, Madrid, eine Liebesgeschichte, könnte man sagen. Allein mit sechs Toros in der Monumental, das erfordert nicht nur Mut. Sich in diesem Ruedo nicht zu verausgaben, ist schon mit zwei Stieren für manchen Torero eine harte Aufgabe. Mit sechs Toros allein vor dem kritischen Publikum, allein verantwortlich für gefüllte Tendidos, verantwortlich für ein Schauspiel, in dem das Tier der unberechenbare Faktor ist. Die Plaza war zu gut einem Drittel voll, was zeigt, das Interesse an dieser Begegnung zwischen Mensch und Tier vorhanden ist. Abellan stellte sich, wie versprochen, der Aufgabe. Er war nicht zu 100% fit. Die verletzte Linke war sichtbar, nicht so belastbar, wie sie hätte sein sollen. Aber Abellan wollte sich diese Corrida durch nichts nehmen lassen, ging das Risiko ein, das sie in einem Desaster enden könnte, verletzt wie er war. Ging das Risiko ein, selbst verletzt zu werden. Oder, das wie am Vortag in Las Ventas, die Stiere hinter den Erwartungen der Zuschauer zurück bleiben. Nun, die Toros waren besser, als die vom Vortag. Puerto de San Lorenzo und Ventana del Puerto waren die Ganaderias, die, gut präsentiert, ihre Exemplare in die Plaza entließen. Die Stiere wurden zum Teil in schönen Quites von Abellan selbst gelenkt, die Faenas mit der Muleta hatten Tiefe und interessante Komponenten. Drei Orejas kostete der schlechte Gebrauch der Espada mindestens. Man stelle sich vor das der stützende Daumen der linken Hand nicht einsatzfähig ist und versuche ohne diesen Daumen, eine Bettdecke auszuschütteln. Und das über fünf Minuten. Abellan hat bei jedem Stier gekämpft, mit sich selbst, für sich, für die Menschen in den Tendidos. Das es keine Trophäen gab, hat den Wert dieses Toreros nicht geschmälert, in meinen Augen. Und ich denke auch nicht beim Publikum. Silencios, Palmas und Ovationen im Wechsel, für einen Miguel Abellan, der gewiss alles gegeben hat. Man anderer Torero hätte unter diesen Umständen die Corrida abgesagt. Hier Fotos(mundotoro.com) und Videos von Aplausos.es : http://www.aplausos.es/noticia/25784/Noticias/Gallardia-de-Abellan-muy-en-torero-en-su-gesta-en-Madrid.html Eine besondere Freude ist es für mich, den geneigten Lesern einen Indulto zu präsentieren, besonders wenn er zu einer Encaste gehört, die man selten in den Plazas sieht. Für den Züchter, Jose Escolar, eine besondere Auszeichnung, aber auch ein Signal, mit seiner Zucht weiter zu machen. Der Toro „CALUROSO“, der Heiße, wird auf seine Weiden zurückkehren. Ein weiterer Sohn der Familie ‘Santa Coloma’, der für den Erhalt der Gene sorgen wird. Bemerkenswert, das es sich bei Caluroso um einen Novillo, einen Jungstier handelt. Octavio Chacon war der Novillero, der diesen jungen Stier so gut zu nehmen wusste, das die Menschen in den Tendidos die Die Klasse dieses Tieres erkannten und den Indulto forderten. Felicidades! Madrid, Las Ventas, La Monumental, der Tempel der Tauromaquia. Feria de Otono . Ein Cartel für jeden Geschmack. Ganaderia Nunez de Cuvillo, Ivan Fandino, Finito de Cordoba und Daniel Luque füllten die Tendidos zu mehr als zwei Dritteln, ein sehr gutes Ergebnis! Der Held des Tages war „Florito“*, mit seinen zahmen Ochsen... Gleich vier Mal die Puerta der Corales, acht Orejas und vier Rabos, für Florito, für seinen Rekord verdächtigen Einsatz. Der Mayoral der braun-weißen Ochsen von Las Ventas hatte wirklich alle Hände voll zu tun. Der zweite Cuvillo musste durch einen Juan Pedro ersetzt werden. Der fünfte Cuvillo wurde gegen einen Stier von Fermin Bohorguez eingetauscht. Auch dieser blieb nicht lange im Ruedo - Rein - Raus! Für ihn gab es einen Toro von El Torero, mal was gutes von Domecq. Auch Nummer Sechs von Cuvillo musste ersetzt werden. Dieser Toro kam von einer Ganaderia, deren Namen ich nicht mal kannte. Er war der Ersatz für den Ersatz, denn nach dem Ausfall von Bohorguez, fehlte es an Ersatztieren. Dieses Exemplar der Ganaderia El Risco (Encaste Domecq), welches Daniel Luque nicht zu Glanz verhalf, war der letzte Stier der Corrida. Hier,zum besseren Verständnis eine kleine Aufstellung: 1.Toro für Finito = Cuvillo - Silencio . 2.Toro für Fandino = Cuvillo zurück - Ersatz J.P. Domecq - Ovation. 3. Toro für Luque = Cuvillo - Silencio. 4. Toro für Finito = Cuvillo - Silencio. 5.Toro für Fandino = Cuvillo zurück - Ersatz Bohorguez zurück - Ersatz von El Torero - Silencio - Ovation für den Toro. 6. Toro für Luque = Cuvillo zurück - Ersatz von El Risco - Silencio. Ein Skandal! Der Züchter darf sich in Grund und Boden schämen, drei von sechs Exemplaren minderwertig. Die drei verbliebenen ließen zu wünschen übrig. Die Ersatzstiere, der Juan Pedro Domecq und der El Torero (Domecq), fielen Ivan Fandino in die Hände, der in meinen Augen mehr aus ihnen hätte machen können. In Madrid vergibt man keine Trophäen für reguläres Arbeiten. Die Besucher dürften sich Dank Floritos viermaligem Einsatz mit seinen Cabestros, nicht gelangweilt haben. Auf dem ersten Foto in diesem Bericht kann man sehen, das für die Ganaderia Nunez de Cuvillo für Madrid der Name wohl Programm ist... „Espantoso“ (Übersetzt : Schrecklich, scheußlich, entsetzlich.) * Florito*, Bericht über die Tätigkeit des Mayorals und seinen zahmen Ochsen hier unter : ... mehr... GANADERIAS - 04.01.2014 Hier kann man sich den „Tarde en Las Ventas“ in Bild und Video ansehen (Aplausos.es) : http://www.aplausos.es/noticia/25771/Noticias/Tarde-tediosa-en-Las-Ventas.html Wer möchte, kann heute übrigens die Novillada in Roquetas del Mar verfolgen, in Canal Sur über diesen Link: http://www.canalsur.es/television/parrilla.html |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |