Die Vergabe der verschiedenen Ehrenpreise der Novilladas dürfte keine leichte Entscheidung gewesen sein. Zum einen gab es keinen wirklichen ‘Überflieger’ unter den jungen Talenten. Sie sind alle ihrem Ausbildungsstand angemessen gut, technisch visiert, mit künstlerischen Ambitionen. Natürlich sieht man, das es vielen an Erfahrung und Praxis fehlt, was sich besonders in der Ausführung der Estocada niederschlägt. So manches Oreja wurde nicht vergeben, da der Gebrauch des Degens zu wünschen übrig lies. Wie also wurde die Leistung beurteilt? Anhand der künstlerischen Gestaltung, der besten Handhabung von Capa und Muleta? Oder gemessen an dem intelligenten Einteilen der Kräfte des Jungstieres. Und was ist mit dem Tier, dem eigentlichen Hauptdarsteller eines Stierkampfes? Bewertetet man das Miteinander gerecht? Welche Faena hat mehr Werte? Die mit einem folgsamen, aber an Kräften limitierten Novillo, oder die Arbeit mit einem vor Kraft strotzenden, protestierenden Exemplar? Oder gibt es auch bei diesen Wettbewerben ‘politische’ Entscheidungen... Der eine hat den hochgeachteten Apoderado mit dickem Geldbeutel, der andere einen unbequemen Manager... Ich denke, auch dies spielt bei einem Gleichstand der Leistungen der Novilleros eine Rolle, leider. Hier die Preisträger der verschiedenen Wettbewerbe: Andres Roca Rey - „Racino de Oro“ in Villa de Cadaloso Alexander Gardel - „Pino de Oro“ in Hoyo de Pinares Gines Marin - „Zapato de Oro“ in Arnedo Bei dieser Preisverleihung in Arnedo kommen Fragen bei mir auf... Zwölf der Stimmen waren für Gines Marin, je eine für Espada und Roca Rey. Sieht man aber die Auszeichnungen für die beste Estocada (Fernando Rey). Den besten Novillo, und das beste Lote stellte die Ganaderia Baltasar Iban. Hier wurde „Costurito“, toreriert vonFernando Rey, als bester Novillo bestätigt. So komme ich zu einem anderen Ergebnis, zudem dieser junge Torero durch die Cornada nur einen Stier hatte. Beste Arbeit mit der Capa zeigte, laut Stimmen Andres Roca Rey. Wo also war Gines Marin? Nicht die beste Capa, nicht die beste Arbeit mit dem besten Jungstier, nicht die beste Estocada. Ein Oreja, wie auch einige Andere, machen ihn, meiner bescheidenen Meinung nach, nicht zum Gewinner des ‘Zapato de Oro’ 2014. In Las Rozas hinterließ ein Maestro seine Pinselstriche im Rund der Plaza. Gefeiert wurde der Auftritt Juan Moras und die guten Stiere von El Pilar und Moises Fraile. Hier ein viele gute Fotos für den interessierten Betrachter: (mundotoro.com u. aplausos.es) http://www.aplausos.es/noticia/25756/Noticias/Juan-Mora-en-blanco-y-negro.html http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/las-rozas-01-10-2014/ Mora Am Wochenende beginnt die Feria in Zaragoza. In diesem Jahr feiert diese Plaza übrigens ihr 250 jähriges Jubiläum. Für den Züchter Victorino Martin ein wichtiger Event. Nicht nur eine komplette Corrida stellt der Ganadero, sondern auch noch einen Stier für das Encierro 6 Toros 6 ,von Daniel Luque. Die Feria del Pilar hat recht gute Cartels, wenn auch, meiner bescheidenen Meinung nach, die ‘Doblettes’ unnötig sind, da hätte man den Weg für andere Toreros frei machen können. Die Empresarios der Plaza Misericordia, Simon Casas, Cutino und Ignacio Llore sind da nicht sehr flexibel. Padilla, Perera und Talavante muss man nicht zwingend zwei mal sehen, in einer Woche, in der gleichen Arena. Fehlt natürlich Morante, der mit seinem Triumph bei „The Maestro(s)“, seine Saison beendet hat. Fehlt Ivan Fandino, fehlt Manzanares, Castella, Castano, Ferrera, El Cid, El Cordobes, um bei den 20 führenden Toreros der Rangliste zu bleiben. Vor allem fehlt der ein oder andere neue Name. Hier das Cartel und die Fotos der toros von Victorino Martin für die Eröffnungscorrida am 05.Oktober und dem Exemplar für Daniel Luques Encierro. In der Plaza von Las Rozas lagen Triumph und Schmerz gestern nah bei einander. Während Lopez Simon und Manuel Escribano die Plaza, mit insgesamt fünf Orejas durch die Puerta grande verließen, ging es für Eugenio de Mora durch die Tür der Enfermeria geradewegs ins Krankenhaus. Eine hässliche Cornada hatte ihm der erste Toro der Ganaderia Montealto zugefügt. Abduktoren zerrissen und die Fermoralvene gestreift. Auch hier fehlten nur Millimeter, um das Leben des Toreros ernsthaft zu gefährden. Hier Fotos und Videos von Aplausos.es u. Mundotoro.com: http://www.mundotoro.com/noticia/de-mora-cornada-de-20-cms-en-el-muslo-derecho/111197 Video http://www.aplausos.es/noticia/25735/Noticias/De-Mora-cornada-que-rompe-el-vasto-interno-el-abductor-mayor-y-contusiona-el-abductor-menor.html |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |