In Badajoz konnte man den Unterschied zwischen einem Maestro, der über 10 Jahre Matador de Toros ist und den Jungen, die im ersten Jahr nach der Alternativa sind, klar erkennen.
Miguel Angel Perera dominierte klar in seinen Faenas, was ihm zwei Orejas mit dem Ersten und eine Trophäe mit dem Zweiten einbrachte.
Mir gefiel, von allen Faenas die von Jose Garrido am Besten. Da war ‘Leben’ drin. Auch riskierte er die Nähe des Toros, einmal war es beinahe abzusehen, das die Hörner ihn erwischten, Voltereta ohne Konsequenzen. Je ein Oreja waren sein Lohn.
Gines Marin gefällt besonders durch sein Temple, welches er in Capa und Muleta zu präsentieren weiss. Das er noch etwas ‘grün’ ist, war sichtbar. Unnötige ‘Showeinlagen’ sollte er sich sparen. Was nützt der dramatische Blick zum Publikum, wenn der Toro ihn dabei fast von den Beinen holt? Auch er verließ die Plaza auf den Schultern, Dank der zwei Trophäen, je ein Oreja pro Stier. Diese kamen aus den Ganaderias Juan Pedro Domecq und einer von Domingo Hernandez.
Alicante...
Alberto Lopez Simon, mein ‘Marionettenspieler’, zeigte eine Bilderbuch mäßige Faena. Die Estocada ‘recibiendo’ setzte noch eins Oben drauf. Zwei Orejas mit dem ersten Toro, ein weiteres mit dem Zweiten, ein verdienter Lohn.
Der Jüngste der Drei, Andres Roca Rey, ist in dieser Saison in aller Munde.
Er ist elegant, mir gefällt er in den Quites. Auch ist er wagemutig, stellt sich schon Mal dem Toro in den Weg und hat die Stärke etwas auszuhalten, wenn der Toro auf halben Wege innehält. Für die erste Faena bekam er ein Oreja, das Publikum forderte das Zweite. Mit dem letzten Toro von La Palmosilla, erarbeitete er sich die Zwei.
Wer sich die Videos anschaut, mag die Unterschiede, von einem Ponce über einem Perera, zu den ‘Jungen Wilden’ wie Lopez Simon, Jose Garrido, Roca Rey und Gines Marin erkennen. Videos von Mundotoro.com
Machen wir die Rechnung auf...
Die Cuadrilla für ein 6Toros6 muss natürlich aufgestockt werden, 16 Banderilleros und Picadores plus Moso de Espada und Helfer kosteten zusammen 52.083.-€
Die Toros der bekannten Ganaderias Las Ramblas, Garcigrande und Fuente Ymbro kosteten 70.083.-€ Eine stattliche Summe, ich hatte angenommen, das die Züchter für den guten Zweck, ihre Toros gratis zur Verfügung stellen. Gut 11.000 pro Toro, ist viel Geld, aber angemessen für über vier Jahre Arbeit, Aufzucht und Unterhalt eines Stieres.
Die Sozialversicherung und die Steuern verschlangen weitere 9.022.- Euro.
Für die Werbung musste man 7.780,.€ locker machen.
Die Benutzung der Plaza kostete ‘nur’ 4.533.-€
Und dann kommen noch gut 6.080.- für ‘sonstige Ausgaben’ hinzu.(Areneos, Kassenhäuschen, Sprit, Pferde, Mulis, ect.)
Gesamter Kostenpunkt: 149.885.-€
Verkauf der Entradas: 147.215.-€
Das spanische Fernsehen zahlete 0.-€ für das Übertragen.
Der Verkauf des Fleisches der Stiere brachte immerhin 3.000.-€ ein.
Die Spenden von Privatpersonen und Aficionados ergaben 5.329.-€
Der verkauf von Werbefläche spülte 3.150.-€ in die Kasse.
Der gesammte Erlös sumiert sich auf 158.694.-€
Macht man nun die Rechnung auf, kamen grade einmal 8.809.-€ zu Gunsten Behinderter zusammen. Ein Trauerspiel!
Das die Cuadrilla ihren Lohn bekommt, ist eine Selbstverständlichkeit. Nur sechs von ihnen sind bei Miguel Angel Perera beschäftigt, die anderen Toreros de Plata kommen aus Cuadrillas anderer Matadores. Natürlich steht es ihnen frei, ihren Lohn zu spenden, aber bezahlt werden müssen sie, so lautet das Gesetz.
Das der Staat, und damit meine ich sein staatliches TV, keinen müden Euro bezahlt, aber dafür nette Einnahmequellen in den Werbepausen sprudeln, zeigt die Haltung der Verantwortlichen (Egoisten). Schaut man sich den geringen Erlös des Fleisches an, kann man sich vorstellen, das sich die Aufzucht eines Toros für den Verzehr kaum rentiert. Was im Hamburger landet kommt aus der Massentierhaltung, nicht aus ecologischer Aufzucht. Die Aficionados, die bestrebt sind, ein Festejo für den kleinen Adrian und die krebskranken Kinder auf die Beine zu stellen, haben zumindest die Zusage einiger Züchter und Toreros, die sich wirklich GRATIS zur Verfügung stellen. Auch die Werbung wird warscheinlich aus der eigenen Ecke auf die Beine gestellt. Denn so eine Rechnung, wie in Albacete, möchte man nicht präsentieren.