0 Comments
Morante – Emotion und Kunst , arte y emocion.... (Fotos M.A.Moreno y Mundotoro) Wie soll man über eine Corrida berichten, von der selbst der anwesende Zuschauer nicht mehr weiß, was er gesehen hat…Morante hat Alle verzaubert! Ließ keine Wünsche offen – pure Kunst, gepaart mit der Perfektion die nur er zu zeigen weiss. Hinreißend mit der Capa, mitreißend mit der Muleta und überraschend mit den Banderillas – El Duende, el Maestro Morante eben. Das Ambiente in Ronda war schon spektakulär, es schien, als wäre die ganze Welt auf den Beinen um den Boheme sevillano zu sehen. Die historische Plaza voll bis unters Dach, auch ich hätte mein letztes Hemd gegeben, um dabei zu sein. Der erste Toro aus der Ganaderia Juan Pedro Domecq, war endtäuschend. Flojo-schwach und kraftlos. De la Puebla wollte sich mit ihm nicht den Tarde verderben und griff recht schnell zum Degen. Wie soll auch ein Künstler ein Konzert in der Royal Opera, mit dem Klimperkasten, der bei mir im Wohnzimmer steht, triumphieren – gebührt ihm doch ein Steinwayflügel. So ist eben Morante, wenn der Toro seinen Ansprüchen nicht genügt, lässt er es nicht zu, das das Publikum beleidigt wird, oder der Stier ein erbärmliches Bild abgibt. Der zweite toro präsentierte sich zu Anfang sehr kompliziert und suelto, was sich aber nach dem Tercio de varas erledigt hatte. Veronicas mit der Capa, Molinete und sensationelle Pases – darauf hatte das Publikum und der Maestro selbst gewartet. Tötete mit einer estocada corta und bekam die erste Trophäe des Nachmittags. zugesprochen. Der dritte der Domecq’s war noble was den Maestro animierte. Sanftes Führen der Muleta, grade zu lässig, elegant, mit lockerem Handgelenken das rote Tuch dirigierend vor den Augen und Hörnern des toros. Ein Remate in drei Naturals, imressionante. Wunderschön! Auch diesen, sehr würdigen Vertreter der Ganaderia J.P.Domecq, tötete er mit einer Estocada corta. Es war mehr als ersichtlich, wie dem Torero aus Sevilla dieser Stier zusagte. Toreo al gusto, disfrutando. Zwei Orejas das ersehnte Resultat, welches dem Maestro endlich die Puerta grande in Ronda öffnen sollte.( In seiner Laufbahn hat Morante noch nie die Puerta grande in Ronda geöffnet) Toro Nummer Vier, Name“Fabuloso“ war nichts für den intensiven Stil des Maestros. Etwas schwach und nie nach vorne gehend, parado, ohne jeglichen Intension, bereitete Morante ihm ein schnelles Ende, mit einer guten Estocada. Aus der Ganaderia Parlade, kam der vorletzte Toro, welcher sich nicht recht mit der Capa anfreunden konnte, der aufkommende Wind tat sein Übriges dazu. Insgesamt gaben die Beiden kein harmonisches Paar ab. Es gab 2 Avisos, denn es dauerte lange, bis Morante den Stier richtig für die Estocada platziert hatte. Das Publikum hatte auch mehr erwartet, keine Trophäe für den Maestro. Nun musste der sechste de la tarde es richten und zum letzten Mal raffte sich de la Puebla auf, sein Publikum in Trance zu versetzen. Empfing den Stier mit „Larga de rodillas“, gebeugtem Knie, wunderschöne veronicas, die capa wie Schmetterlingsflügel im Wind. Zu aller Überraschung griff der maestro selbst zu den Banderillas. Puro y duro, seine Aktuation. Wann bekommt man das schon mal zu sehen, Morante mit Banderillas, noch dazu perfekt ausgeführt und gut platziert. Aber auch ein Künstler und Boheme kann zeigen, das ihm kein Risiko zu hoch ist und das er Humor hat. Dies bewies er mit dem dritten Paar Banderillas. Lies sich einen Stuhl über die Bande reichen, und bleistiftlange Banderillas. Machte es sich auf dem Stühlchen bequem, barfuß übrigends )er bestritt die ganze Corrida ohne Schuhe), mit lässig übergeschlagenen Beinen. So saß er da, in seinem schicken , taubenblau-schwarzen Goyesca Anzug, und erwartete den Toro in aller Seelenruhe. Sein Banderillero lenkte diesen in seine Richtung und Morante wartete bis zum vorletzten Moment. Dann war Aufstehen, den Toro nach rechts lenken, zustechen und Abdrehen nach links eins. Großes Kino! Leider schwächelte auch dieser Domecqstier in der Muletaarbeit und die Estocada des Maestros war schlecht. Alos kein Oreja. Und eigentlich keine Puerta grande, denn das Reglamento taurino de andalucia, verlangt 4 Trophäen bei einer Corrida mit 6toros6 und Espada unico. Ich denke, das Publikum hätte sich zerrissen um Morante de la Puebla nach dieser Corrida auf den Schultern durch die Puerta grande zu geleiten. Diese Geste dürfte ein symbolisches Oreja des Publikums gewesen sein, dankbar für diesen unvergesslichen Nachmittag. Meiner bescheidenen Meinung nach, wäre auch der 5 toro ein oreja wert gewesen, wenn… Morante stand für mich, sehr dominierend, por encima, wie man so sagt, de los toros. Zwei der Domecqs und auch der Parlande konnten in gewissem Rahmen mit den hohen Ansprüchen des Maestros mithalten. Wenn Morante mir morgen in Dax zeigt, das er auch mit Victorinos kann, ist er meine Nr. 1 der Temporada. Er hat alles mitgemacht, Pfiffe und Beschimpfungen von Publikum, Stiere die zu keiner Mitarbeit bereit waren, eine schwere Verletzung im August in Huesca, die bestimmt nicht einfache Rekonvaleszenz , er hat alles überwunden um den Aficionados einen unvergesslichen Nachmittag zu schenken und das ist ihm mehr als vortrefflich gelungen. Für Fran Rivera Ordonez, „Paquirri“, der beste Einstand als Empressario, den man sich wünschen kann. Er stand als Sohn eines Toreros (Paquirri,) Enkel des großen Ordonez und Neffe von Dominguien immer auf dem Boden des Toreo, kennt die Ganaderias und Toreros wie kaum ein anderer. Ich wünsche ihm und den Aficionados, das er noch viele anspruchsvolle cartels vorstellt, in seiner neuen Laufbahn als Empressario. Morante de la Puebla, der zu begeistern weiß, wünsche ich noch viele toros nobles y bravos, mit denen er sich ausdrücken, mitreißen, erleben und triumphieren kann. SUERTE in DAX! Für das heutige Event in Ronda, wo sich der Maestro Morante de la Puebla den Toros der Ganaderia Juan Pedro Domecq stellt, hier einiges Wissenwertes: Die Plaza von Ronda wurde am 19.05.1785 eingeweiht. Die erste Corrida Goyesca fand 1954 statt. Toros der Ganaderia Eduardo Miura stellten sich den damals bekannten Toreros Antonio Bienvenida, Cayetano Ordonez und Cesar Giron. Toreros der Dynastie Ordonez waren seit 1997, bis auf einmal stets präsent bei der Corrida goyesca. Stiere der Ganaderia Nunez waren dabei die meißt gebuchten, vor den Toros aus der Zucht Zalduendo und J.P. Domecq. Auf letztere stößt heute Morante de la Puebla, der als "unico espada" allein gegen 6 Stiere dieser Zucht antritt. Seit 12 Jahren ist der Maestro nicht mehr in der Goyesca von Ronda aufgetreten. Er residiert im Parador von Ronda und seine "Traje de Luces", heute im Stil Goyas, wurde vom Schneidermeister (Sastre) Fermin genäht. Trauriges Ende eines tapferen Stieres
MIRACLARO, Toro der Ganaderia Sanchez-Delp, wurde gestern von „El Fandi“ in Melilla (Spanische Stadt in Marocco) begnadigt. Für den Züchter und den Torero ein großer Erfolg. Heute erreichte uns die Nachricht, daß der Indulto am Ende doch getötet wurde. Ein Passus im Reglament dieser Plaza lässt keinen Indulto zu. Es dürfte auch wegen der Ein.- u. Ausfuhrbestimmungen zwischen den beiden Kontinenten so zu entscheiden sein. Besonders der Ganadero ist betroffen, denn somit ist die Linie mütterlicherseits verloren, da die Mutter dieses wahrhaft exelenten Toros, letztes Jahr verstarb. MIRACLARO's Vater , MIRON, lebt weiterhin als Deckstier in der Finca. Was sollte man über die Ganaderia "Gonzalez Sanzez-Dalp wissen`? Devisa: Blau-Gelb, ansässig bei Sevilla. Ehemaliger Besitzer war kein Geringerer als der große JUAN BELMONTE. Nach meheren Besitzerwechseln gehört sie nun der Familie Sanchez-Dalp. Die führende Blutline ist C. Nunez. 2006 wurde der Züchter zu 8000.-€ Geldstrafe verurteilt, da in einer Corrida die Hörner manipuliert wurden. Am Sonntag findet in Aranjuez eine besondere Corrida statt. 6 junge Nachwuchstoreros, sogenannte Novilleros treten gegen 6 Novillos der Ganaderia "El Torreron" an. Mit "Debut" bezeichnet man die erste Corrida, welche ein Novillero mit Picador bestreitet. Dier ersten Sporen verdienen sie sich in Corridas ohne Picador. Alle haben erste Erfahrungen gesammelt, ROMAN und Posada de Maravillas liegen im Ranking der TOP 10 weit vorne. Hier eine kurze Vorstellung der Protagonisten: Filiberto aus Murcia, geb. Mai 1994 - Debut in Illescas(Toledo), aus der Escuela taurino Albacete. Finalist im Wettbewerb "Soy Novillero". Sergio Felipe Sanchez aus Albacete, geb. August 1991. Debut in Las Ventas im Juli dieses Jahres! "ROMAN" Collado, aus Valencia, geb. März 1993. Escuela taurina de Valencia. Debut in Algemessi September 2011 - Triumpfe in Las Fallas in Valencia 2012 u.2013. Martin Escudero, aus Galapagar-Madrid, wie Maesro Jose Tomas. Geb. Juli 1991. Debut in Frankreich in Murgon im April 2012. "Posada de Maravillas" Juan Luis Ambel Barraeo, geb.Februar 1994 in Badajoz. Debut in Olivenza im März dieses Jahres, wo er gleich mit "El Freixo" einen Toro indultieren konnte! Kommt aus einer Stierkampffamilie. Alvaro Lorenzo, geb. in Toledo 1995. Debut in Illescas im Mai dieses Jahres. Teilnehmer an den Wettbewerben "Zapato de plata" 2012 und "Soy Novillero" 2013 Ich wünsche diesen jungen Toreros SUERTE! Was sollte man über die Ganaderia "El Torreron" wissen? Repräsentant ist kein Geringerer als Julio CESAR RINCON Ramirez, der Matador de Toros aus Mexico. Die Zucht begründet sich aus Kühen und Stieren der Domecq nahen Ganaderias wie Torrestrella, Jandilla, Juan Pedro Domecq und El Torero. Also Domecqmix pur in den Adern der Novillos von El Torreron. Devisa: Gelb - Rot, ansässig in Caceres. Wochen nach seiner schweren Cornada in Huesca, wird sich der Maestro am Samstag, den 7.September 6Toros6 in Ronda stellen. Das bestätigte sein Apoderado Antonio Barreras heute in Twitter. Die wunderschöne Plaza von Ronda, deren Empressario kein Geringerer als „Paquirri“, Franzisco Rivera Ordonez ist. Nach seinem Rücktritt, corta la coleta, im letzten Jahr, lenkt er nun die Geschicke der historischenPlaza. Morante für ein 6Toros6 zu gewinnen, war ein guter Schachzug, der ihm eine volle Arena garantiert. Die Stiere kommen von der Ganaderia J.P. Domecq. Ähnlich den Zalduendos von Talavante am letzten Sonntag, gelten sie als Toros für die Künstler. DAX Beinahe noch interessanter erscheint mir das Cartel von Sonntag dem 8.September in Dax-Frankreich. Kontrastreicher kann eine Corrida, noch dazu ein „mano a mano“, kaum sein, zumal es eine Veränderung im Cartel gibt. Die Toreros, Morante de la Puebla und Sebastian Castella sollten sich dem Duell mit 3 verschiedenen Ganaderias stellen: Fuente Ymbro, Garcigrande un Victorino Martin. Der Züchter der Fuente Ymbros hat seine Toros kurzfristig zurück gezogen. Ricardo Gallardo ließ verlauten, das seine Stiere, durch einen Fütterungsfehler Leberprobleme bekommen hätten, was die schwachen Vorstellungen im August erklären soll… Hatten es die beiden „Figuras“ eigentlich mit 4, von der Zucht der Domecqs abstammenden Toros zu tun bekommen (2 Garcigrande und 2 Fuente Ymbro), so werden sie sich nun mit 3 ganzunterschiedlichen Züchtungen messen müssen. Der Ersatz für die Ymbros ist die Ganaderia Alcurrucen, bestätigte der Zuchtleiter, Pablo Lozano. Das Duell dürfte mehr als interessant sein. Jeder Torero hat je einen Victorino, einen Alcurrucen und einen Garcigrande für die Lidia. Was sollte man über die verschiedenen Ganaderias wissen? Die zurückgezogenen Fuente Ymbros, aus der Provinz Cadiz (Vejer de la Frontera) gehört zur Familie Domecq. Wurde mit Vacas(Kühen) der Jandilla (Borja Domecq) veredelt. Des Weiteren geht ihr Stammbaum über Conde de la Corte, Parlande, auf die Casta Vistahermosa zurück. Devisa :(Zuchtfarben) Grün. Die Ganaderia Garcigrande gehört Dona Concha Escolar Gil, aus Salamanca. In den achtziger Jahren wurde die Zucht auf Domecq umgestellt, Zuchtkühe und 2 Sementals begründeten die heutige Linie. Devisa: Weiss-rot. Die Zucht der Alcurrucen, ansässig in Caceres und Olivenca,Badajoz, wird von Pablo Lonzano geleitet. Ihr Stammbaum geht auf die Lienen Rincon, Parlande-Ibarra, und dem Marques de Villamarta zurück. Besitzer ist Carlos Nunez. Devisa: Hellblau –schwarz Kurioses: Im Jahr 2000 wurde der Züchter zu einer Strafe von 2 Millionen Pesetas und einem Monat Auftrittsverbot belegt. Am 12.06.1998 hatte man in Granada, einen Stier seiner Zucht mit manipuliertem Hörnern entdeckt. Dies ist gesetzlichverboten. Die Toros der Ganaderia Victorino Martin, in Coria, Caceres zu finden, fallen durch ihre grau-schwarz-weiß gesticheltes Fell auf – cardeno genannt. In ihrem Blut, welches seit ca.50 jahren nicht mit anderen Blutlienen gekreuzt wurde, reicht auf die Vistahermosas – Saltillo-Murube zurück. Dieses führte zur bekannten Zucht der Santa Colomas und besteht heute aus der Albacerradalinie, Brandzeichen: Ein gekröntes A, Devisa: Rot-Blau. Besitzer ist der legendere Don Victorino Martin Andres, Leiter seit vielen Jahren, sein Sohn Victorino Martin Garcia. TACO, der 4. Stier dieser Corrida, bien armado (gut bewaffnet), der einzige der 6 Toros , der über 500kg wog (501kgKampfgewicht).
Zu Beginn präsentierte sich dieser etwas langbeinige Stier, ein wenig suelto. Auch TACO wurde nur einmal im Tercio de las Varas geprüft, zeigte sich aber dabei sehr angriffslustig. Auch beim Setzen der Banderillas, war er sehr agil, was den Banderillero anscheinend etwas verunsicherte, denn das erste Paar landete im Sand. Mit diesem Toro lieferte Alejandro Talavante eine Lehrstunde im Toreo de salon. Wunderschöne lange Pases, schöne lange Züge mit der Muleta auf beiden Seiten der Hörner. Sehr gut seine Faena en redondo und die Cambios de la Muleta. Es schien, als wollte der Torero nicht aufhören, mit dem Stier zu tanzen und bald begann das Publikum den Indulto zu fordern. Auch Talavantes Blicke gingen hoch zum Palco, zum Präsidenten. Dieser zögerte sehr. Noch einmal zitierte Talavante den Toro, und nochmal und nochmal… Nun griff der Leiter der Corrida endlich zum Telefon, um die Meinung des Ganaderos einzuholen. Die Spannung in der Plaza de Merida war selbst vor dem Fernseher fühlbar. Endlich griff der Präsident zu den Tüchern und hängte das orangefarbene Tuch über die Brüstung – INDULTO! Freude und Erleichterung spiegelten sich im Gesicht des jungen Stierkämpfers wieder, als er ging, um den Tötungsdegen wieder an den Mozo de Espada zurück zu geben. Was nun folgte war der klassische Akt des indultierens und der gefährlichste Moment für den Torero. Ein letztes Mal zitierte Talavante den Stier in die Mitte der Arena, platzierte ihn wie beim tödlichen Degenstoß - nur das er nun keine Waffe, sondern nur das rote Tuch in der Hand hielt. Mit der bloßen Hand in die Mitte zwischen die Schulterblätter gehend, gab der Torero dem toro so das Leben zurück. Für den tapferen Stier die Heimkehr, für den Torero 2 Orejas y Rabo symbolisch, Lohn für die Protagonisten. Für Alejandro Talavante zweifellos ein Triumph und das ganze vor den Augen von Millionen von Zuschauern, die das Spektakel vor dem Fernseher verfolgten. Kaum Luftgeholt und schon stand der gefeierte Torero dem 5. Stier gegenüber. Redoble sein Name, ein recht großer Brocken, wog 468kg. Nach dem er, wie seine Weidegenossen einmal vom picador geprüft wurde, agierte er schon im Part der Banderillas sehr langsam. Eine Einladung zum Tanz mit der Muleta nahm er sehr zögernd an, aplomado und parado. Kein Stier, mit dem man glänzen kann. Auch der Maestro war etwas außer Form, nach zwei Pinchazos mit dem Degen, musste er zum descabello greifen, ein sauberer Stich ins Genick und es war vorbei. Den letzten toro de la tarde, Gavilan, 492kg , widmete Talavante dem Publikum. Gavilan präsentierte sich munterer als sein Vorgänger, erlaubte schöne Media Veronica und Remate. Alejandro ganz klassisch, die Füße zusammen, eng am Stier, kaum bewegend, waren die Naturals sehr gut. Leider schwächelte der Toro schnell , der Torero konnte ihn nicht mehr zur Mitarbeit bewegen. So griff er bald zu seinem Degen mit dem speziellen Handgriff um zum Ende zu kommen. Auch diesmal gelang die Estocada nicht und Talavante musste zweimal mit dem Descabello zustechen, ehe der Toro fiel. Resumee: Eine Corrida wie geschaffen für das breite Publikum, ein Gewinn für die Tauromaquia. Trotz der „Designerstiere“ keineswegs langweilig, die Tiere gut präsentiert, besonders tapfer Validoso, der 3. Toro und TACO. No. 2 und 6 boten gute Möglichkeiten für den Torero , seine Kunst zu zeigen. Nicht so besonders waren No. 1 und 5, denen es an Luft fehlte und auch an Trapio. Gewonnen haben bei diesem einsamen Wettstreit zwischen Mensch und Tier alle Beteidigten. Der Empressaro hat eine 2/3 volle Plaza gehabt und seine Sache , was die Vermarktung angeht, sehr gut gemacht . Schöne Geste, jemand hatte weiße Tücher mit dem Aufdruck „Talavante“, verteilt. Der Torero hat seine Sache sehr gut gemacht und bestimmt neue Fans gewonnen. Der Züchter hat einen neuen Deckstier und das TV hat sein Versprechen eingelöst, eine Corrida live zu übertragen. Meine persönliche Meinung; Die Stiere, als Designerstiere betitelttrifft den Namen auf den Kopf. Sie sahen gut aus, kamen auch anfangs mit ordentlichem Galopp, zur Capa und zum Pferd. Aber fast alle fingen schon im Part de Banderillas an zu schwächeln. Hätte man sie, wie normaler weise üblich, 2 mal durch den Picador geprüft, hätte die Sache wahrscheinlich nicht so gut ausgesehen. Die Toros wurden gut geschohnt, kein langes Umherlaufen in der Plaza, vor dem ersten CapaKontakt. In den Faenas das Tuch immer schön nah vor dem Stier, überlegte Ruhepausen. Soweit, so gut gedacht von Talavante, er hat aus seinen Fehlern in Madrid, mit den Victorinos, gelernt, das man den Stier für eine gute Arbeit pfleglich behandeln muss. Da sich die Tiere durchweg tadellos lenken ließen, konnte der junge Torero sein ganzes künstlerisches Programm zeigen, bei jedem Toro hate er etwas Neues zu bieten – sehr gut. Die "Cante Flamenco“- Einlage war zweifellos ein Höhepunkt für alle Zuschauer. Mich konnte es aber nicht von diesem Stier weglocken, den ich gern mit eiem anderen Torero gesehen hätte unter normaler Behandlung, für mich eher ein Indulto als Taco, wenn überhaupt. Den Indulto habe ich auch nicht so gesehen… Sein Benehmen zu Anfang war nicht so entrega, so mitarbeitend, wie zum Abschluss. Auch er hatte keine zweimalige Prüfung durch den Picador zu bestehen und obendrein nur zwei, statt drei paar Banderillas gesetzt bekommen. Also klarer Vorteil. Talavantes Arbeit mit Taco war wohlüberlegt, in keinster Weise hat er ihn überfordert. Alejandro verstand ihn sehr gut. Im Grunde hat er das was Maestro Enrique Ponce bis zur Perfektion beherrscht, angewannt . Nämlich den Stier, durch schonende Behandlung, besser aussehen zu lassen, als er wirklich ist. Für den Züchter hat der Stier vielleicht sogar wirklich einen Wert… Er ist vorne langbeiniger als viele seiner Artgenossen, die manchmal schon „Dackelbeine“ haben. Schöne Hornform, mit einem etwas groben Gesicht und einem erstklassischen Stammbaum. Er war mutig und valiente, beweglich und entegre, arbeitete unter den gegebenen Umständen gut mit. Einen der TV-Sprecher erinnerte er an die mexikanischen Stiere, aber die halte ich für wesentlich schneller und gefährlicher. Kurzum, der Züchter hat einen guten Semental für Designerstiere bekommen, mit denen die Toreros künstlerisch glänzen können. Stiere für Morante, Jose Tomas und eben Alejandro Talavante. Ob solche Toros die Toristas begeistern, bezweifele ich, denn am Ende halten diese Toros oftmals eine „richtige“ Corrida, wo sie gefordert werden, nicht durch. Und dann gibt es keine Orejas, und keinen Ruhm, nicht für Züchter, nicht für den Torero, nicht für den Empressario und vor allem kein Indulto für den tapferen Stier… Spanische Gesänge... Der Triumpf Alejandro Talavantes
Sein Debut im öffendlichen TV hat der junge Torero aus der Extremadura erfolgreich bestritten. Die fast volle Plaza von Merida und das spanische Publikum vor dem Bildschirm. konnten eine recht abgerundete Corrida sehen. Alejandro Talavante hatte Gelegenheit, sein ganzes Reportoire vorzuführen. Der Züchter der Zalduenos, Sr. Domeq, dürfte mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Der Torero empfing seinen ersten Stier, schwarz, 457kg, mit der "Puerta gaydiola", also auf den Knieen vor dem Toril. Eine Geste, die das Publikum begeistert aufnahm. Der Toro agierte "muy suelto", lief frei durch die Plaza, wirkte etwas unkonzentriert. Talavante zitierte ihn mit einer schönen "media Veronica" Richtung Picador. Unter der Order des Toreros, war die Aufgabe des Picadors im Tercio de las Varas mit einem Picotazo (Lanzenstich), erledigt. Im Part der Banderillas zeigte sich, das der Stier wenig Luft hatte und so präsentierte er sich in der Muletaarbeit parado (Ständig anhaltend). Seine Faena widmete Talavante seinem verhinderten Partner - Morante de la Puebla, der es sich nicht nehmen lies, an diesem Tag anwsend zu sein. Letztendlich griff der Toro ein paar mal ordentlich an, was ein paar schöne Muletazos zuließ. Seine Arbeit beendete der Mann aus der Extremadura mit gelungenen "Manoletinas". Gute Estocada, was mit einem Oreja belohnt wurde. Auch anwesend, der Matador de Toros, Ortega Cano. Komentiert wurde der Stier mit: "Falta raza und Empuje" Kuriosum bei dieser TV Übertragung, ein Espontaneo, jemand der einfach ins Rondell springt, um Aufmerksamkeit zu erringen. Der 2. der Zalduenos, Mentiroso(Lügner) mit 470kg und verschiedenen Hornformen(eines zeigte leicht nach oben), zeigte sich recht angriffslustig. Früh war zu sehen, das die rechte Seite komplizierter zu torerieren war. Aber der junge Maestro hatte keine Probleme mit diesem Defekt und lieferte eine flüssige Faena ( Muletaarbeit). Sein Abschuß mit dem Degen war die "Suerte contrario", was den Degen leicht schräg eindringen lässt. Die Aktuation mit dem Decabello war tadellos. Ein Oreja! Der 3. Toro, mir gefiel er am Besten, 450kg, bregado mean, weisse Flecken am Bauch und Abzeichen im Gesicht, zeigte sich " bravo " im Tercio de Varas, aber auch dieser wurde nur einmal am Pferd geprüft, wie übrigends alle Stiere bei dieser Corrida, noch ein Kuriosum. Brindis, Widmung an den Empressario der Plaza von Merida. Mit geschlossenem Maul empfing der tapfere Stier die langen Muletazos, Suertes sobre Rodillas (Über die gebeugten Kniee) und sehr schöne Naturals mit der Linken. Nach einigen Tantos schwächelte er allerdings und ging sogar einmal in die Knie. Das Publikum und der Torero waren voll dabei... Man hörte eine Stimme, die begann Flamenco zu singen, - gelegendlich besingt ein anwsender Flamencosänger die Faena. Zur Überraschung Aller, war es Talavante selbst, der seinem Toro ein Canto flamenco widmete! Wie kann ein Torero besser zeigen, das er sehr " a gusto" toreriert - sehr bewegend! Krönender Abschluß eine gute Estocada und 2 Orejas für den Torero. Applaus für den sehr guten Stier. Ende Teil 1 Die Corridas am letzen Augusttag, waren alle durchaus interessant und sehenswert.
Am interessantesten dürfte das Kräftemessen in San Sebastian de los Reyes gewesen sein. Das Cartel vielversprechend, mit El Juli, Manzanares und dem Moranze-Ersatz : Juan de Alamo. Toros der beliebten Ganaderia Victoriano del Rio, rundeten ein spannendes Program ab. Den größten Triumph feierte wohl Maesro "El Juli", der mit 2 sehr guten Vctorianos zu glänzen wusste. 2 Orejas, und für den Toro eine Vuelta al ruedo (zur Anerkennung seiner Tapferkeit). Der Züchter hatte eine wirklich gute , komplette Corrida bestückt. Jose Mari Manzanares hatte sehr gute Momente, besonders seine erste Estocada (töt. Gegenstoß) saß im Anhieb. Ergebnis 2 Orejas. Dieser Stier hätte ihn fast das Leben gekostet. Ein kleiner Fehler mt der Muleta,verändert den Blickwinkel eines Stieres und lenkt ihn gewissermaßen um. So hatte der Toro bltzschnell die Richtung geändert und den jungen Torero beinahe im Schritt erwischt. Ein unglaubliches Glück, das es "nur " eine Voltereta (Durch die Luft wirbeln) war. Wäre das Horn dort irgendwo eingedrungen.... Eine tötliche Verletzung. (Bilder in www.revista aplausos.es) Die Überraschung des Abends war der Morante- Ersatz Juan de Alamo, der sehr klassisch agierte. Mit 3 Orejas ein würdiger Vertreter von Maestro Morante! Soviel zum gestrigen Tag, der in einer anderen Corrida mixta , Diego Ventura, Angel Perera und Alejandro Talavante zusammen 8 Orejas einbrachte. Den heutigen Abend vor Augen, hoffe ich , das Talavante noch genug Power hat, um das Publikum in ganz Spanien von den Stühlen zu reißen. |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |