Man hört wenig über den ehemals beliebtesten und bekannten Torero. Oder muss man sagen man liest viel über ihn, aber nicht in Stierkampfmagazinen, sondern in der Klatschpresse.
Daran sind seine Frauen, Belen Esteban, Marie Jose Campanario und andere Mitglieder seiner Familie nicht unschuldig. Aber er war schon immer einer, der
für Schlagzeilen sorgte. Nie werde ich das Gesicht Joselitos vergessen, als Jesulin in einer Talkshow, in der über die Ängste der Toreros geredet wurde, die Hosen herunter lies. Er wollte allen seine Cornadas präsentieren. So stand er da, in gemusterten Boxershorts. Der konservative Joselito fand das nur peinlich.
Geboren 1974, in Ubrique, debütierte er in Ronda 1989 und im gleichen Jahr war er der
Gewinner beim Zapato de Oro in Arnedo. 1990 nahm er die Alternativa in Nimes mit Ortega Cano und Cesar Rincon, als Padrino und Testigo.
Zwei Jahre später die Confirmation in Las Ventas. Inspiriert von Paco Ojeda, war
er für seine Technik und Temple (langsames zitieren mit der Muleta) bekannt,
aber sein Stil wurde auch oft als kalt interpretiert.
1994 fürhrte er die Rangliste der Toreros, den Escalafon mit 153 Corridas und 339 Trophäen an. Im gleichen Jahr gab der Frauenschwarm eine Gratis-Corrida nur für Frauen! Auch musste er eine Geldstrafe bezahlen, hatte er doch seinen Apoderado eingeladen, bei einer Veranstaltung mit ihm zu torerieren.
Zwischenzeitlich hörte er immer wieder eine Zeit auf mit dem Toreo, um sich zu besinnen, wie es hieß. 2001 hatte er einen schweren Autounfall. In den letzten Jahren hatte er verschiedene finanzielle Probleme, die ihn zwangen, einen Teil seiner Finca zu verkaufen, so stand es zumindest in der Klatschpresse. In diesem Jahr sorgte er im TV für Aufsehen, als er sich als Teilnehmer einer Spaß-Show präsentierte : Splash-wer springt hier runter, wo die Aspiranten nach vorheriger Präparation durch
Fachkräfte gewagte Saltos vom Fünfmeterbrett ins Wasser machten. Angeblich soll
es dafür 200.000€ gegeben haben, was aber seinerseits verneint wird…
Nicht grade ehrenvoll, für einen Maestro, einen Matador de Toros. In diesem Jahr hat er 12 Festejos ohne Picador bestritten, viele mit Stieren aus der Zucht „Jesus Janeiro Bazan“, seiner eigenen Zucht. Die Ganaderia beherbergt Tiere aus der Encaste Vistahermosa-Palade-J.P.Domecq. Am 12.10 kann man den Torero das nächste Mal live sehen in Villanueva del Rosario.
(Fotos Mundotoro, Jesulin de Ubrique, cartel y hierro de Jesulin)