Dieser, bereitgestellt von dem Novillero sanluqueno, El Melli und dem Empresario Carmelo Garcia, brachte die geneigte Aficion von Sanlucar auf den Weg, um ein Festival mit den Matadores El Fandi, Daniel Luque, Alberto Lopez Simon, Alfonso Cardaval und den Novilleros sin Picadores, Dario Canas und German Vidal, ‘El Melli’ zu sehen. Die jungen Stiere, von sehr unterschiedlicher Präsentation, stellte die Ganaderia El Torero, Encaste Domecq.
Wir waren früh vor Ort, wo die einheimischen Feierlichkeiten zum andalusischen Feiertag ihren Lauf nahmen. Ein kleiner Streifzug durch das Dorf, schön gelegen, ließ die Zeit schnell vergehen. Aficionados aus anderen Regionen waren vor Ort, so das es zu einem weiteren Stelldichein, wenn auch weniger prestigeträchtig, gereichte. Ich hatte Gelegenheit mich kurz mit Carmelo Garcia, dem Veranstalter zu unterhalten, beide waren wir überrascht, einer ‘Vorstellung mit einem Ziegenbock’ beizuwohnen.
El Fandi eröffnete den Tarde, mit seinem gewohnten Reportroire, aber er hat meinen Respekt, denn er tut wirklich viel, um das Publikum bei Laune zu halten. Sein Stier war nicht der Beste des Nachmittags, seine Estocada auch nicht, ein Oreja, welches er genauso stolz in Empfang nahm wie dos Orejas und den rabo in Madrid. Sichtlich gut gelaunt nahm er das bescheidene Ergebnis gelassen und schenkte den Aktuationen seiner Kollegen gebührende Aufmerksamkeit. In den Pausen schien es ihm nicht lästig zu sein, ‘Selfis’ mit einigen Aficionados zu machen. Ich ergatterte nach dem Festival ein Foto, welches man am Bus der Cuadrilla bekam.
Mir willkommen, enttäuschte er mich nicht. Sein Stier war um einiges besser als der Vorgänger gleicher Zucht, erlaubte Expresion und Lucemiento, Estocada sehr effektiv, zwei Orejas und den Rabo. Ich denke das dieser Torero in dieser Saison so einiges zu sagen hat...
Alberto Lopez Simon, mein ‘Puppenspieler’, war nun an der Reihe, einen Auftritt den ich mit viel Interesse verfolgte. Der Toro war eine Aufgabe, ihm Pases in Serie zu entlocken kostete einiges an Arbeit. Um so schöner waren die spärlichen Series, welche zu Stande kamen. Nicht unbedingt die Faena von der man träumt, aber im Rahmen des Möglichen, mit einigen kleinen Juvelen des Toreros. Ein Oreja der Preis für seine Faena.
Als Sohn eines beliebten Komikers, hat man ihm lange die ‘Berühmtheit’ des Vaters angekreidet, was bestimmt nicht besonders nett ist, wenn man mit seinem Leben spielt, vor den Hörnern der Toros. Eine Trophäe , sein Lohn.
Ich sehe diesen Matador verbessert, was die Technik betrifft, aber noch weit entfernt von dem, was er sich erträumt.
Aber man übe sich in Geduld mit dem Nachwuchs, viele brauchen ein, zwei Jahre nach der Alternativa, um sich zu sammeln und ihr wahres Ich zu zeigen. Warum? Nun, zuerst lernt und tut man, was die Meister des Escuelas sehen möchten, später erzählt einem der Apoderado, wie man torerieren soll. Ein junger Mensch braucht in dieser gefährlichen Berufung seine Zeit, um sich davon frei zu machen und sich zu entfalten. Ein gutes Beispiel dafür ist Pablo Aguado, oder Roman, deren Toreo sich geändert hat, mit Erfolg.
Der Novillero Dario Canas hatte es nicht einfach, man sah an allen Ecken und Enden, das hier wenig Erfahrung zu Grunde lag. Die Zeit der Faena wurde ausgenutzt, aber einig wurde man sich nicht. ‘Cosas del toreo’. Oreja
Sein Novillo war von guter Qualität, versprach ein bewegtes Schauspiel, wenn denn der junge Torero, mit seinen sechzehn Jahren, damit umzugehen weis. Und das konnte German Vidal, El Melli.
Auf den Knien mit der Capote bot er einen Empfang in ‘toda regla’. Und schon damit hatte er die Zuschauer in der Tasche. Auch mit der Muleta konnte er die Flamme am brennen halten, Stier und Torero kamen in den Tendidos an, Ole’s und dieses gesummte ‘Bieennn’, bestätigten das gute Toreo dieses Jungen.
Die Estocada, nicht schlecht ausgeführt, aber nicht effektiv, verhinderte die Vergabe von den zwei Orejas, welche die Faena wert war, ein Oreja für El Melli, Vuelta für dieses gute Exemplar der Ganaderia El Torero. Ein gelungener Tarde de Toros (Novillos), in einem netten Dorf.
Auf halber Strecke begann irgendwas zu pipen, Kabelbrand. Da standen wir nun, mitten in der Nacht, mit älteren Herrschaften, Kids, und einem Baby an Bord. Es dauerte gut eine Stunde bis der Ersatzbus, mit Ersatzfahrer, zur Stelle war, der gute Mann tat mir fast leid, sein Feierabend war im ‘Eimer’.
Der andere Fahrer hatte auch nicht seinen besten Dia de Andalucia. Den ganzen Tag hatte er im Bus gewartet, das Festival wollte er nicht sehen, er sei kein Aficionado, wie er mir erzählte. Ich stellte mir vor, ich müsste den ganzen Tag auf Fussballfans warten, wo mich Fussball überhaupt nicht interessiert, der Arme. Und dann musste er noch warten, in stockfinsterer Nacht, bis man seine Bus repariert oder abgeschleppt hat. Ich muss sagen, ich habe wenig Glück mit den Busreisen... Ronda, Sevilla, Jaen, stets gab es Probleme. Aber was tut man nicht alles, als Vollblutaficionado.