Domingo Hernandez, auf dem Abschnitt Santo Domingo, gab es Verletzte im Sekundentakt. Ein recht angriffslustiges Exemplar nahm sich einen Stierläufer nach dem anderen vor. Ein Hornstoss nach links, ein anderer nach rechts und schon lichteten sich die Reihen der Läufer, einen mal eben durch die Luft gewirbelt, alles ging sehr schnell. Zwei Verletzte durch „Asta de toro“, durch die Hörner der Stiere und vier weiter Verletzte mit Knochenbrüchen, befinden sich nun in den Krankenhäusern von Pamplona, für sie ist die Fiesta vorbei. Heute Nachmittag müssen Finito de Cordoba, El Juli und Alejandro Talavante zeigen, das sie diesen Exemplaren gewachsen sind. Hier das Video von heute, Donnerstag, den 10.07.2014:
http://www.aplausos.es/noticia/24223/Noticias/Garcigrande-causa-el-panico-en-la-cuesta-de-Santo-Domingo.html
Hose zerfetzt, bange Sekunden. Das Publikum honorierte diesen Einsatz mit einer
Trophäe. Mit seinem zweiten Stier verstand er sich ausgezeichnet und konnte diesmal das Publikum mit einer wirklich gelungenen Faena belohnen. Zwei Orejas. Nicht jeder kann sich mit seinem Stil anfreunden, aber ich finde das er viel Persönlichkeit hat und zeigt. Ein Vollbluttorero. Puerta grande für Ivan Fandino!
Juan Jose Padilla, hat noch eine zweite Corrida in der Feria de San Fermin, Feria de Toros. Die Gestrige genügte weder den Ansprüchen des Toreros, noch dem des Publikums. Der, in Pamplona beliebte Torero, hatte mit dem ersten Toro keine andere Wahl, als schnell zum Degen zu greifen, denn das Tier hatte sich am Bein verletzt. Im letzten Drittel eines Stierkampfes zückt der Präsident kein grünes Tuch, um den Verletzten in den Corral zu verbringen. In diesem Falle ist nämlich der Fachmann vor Ort und zur rechten Zeit, denn im dritten Tercio stirbt der Stier durch die Hand des Matadors. Padilla erfüllte diese Pflicht, er wird sich geärgert haben. Bei dem zweiten Toro fehlte der Funke, seine Banderilleros durften im zweiten Tercio ihr Handwerk ausführen, zum Missfallen der
Aficionados, die lieber den Maestro in diesem Akt sehen wollen. Es fehlte weniger am Einsatz, als an Harmonie, der Toro war nicht für Kunst und nicht für Krieg zu begeistern. Keine Trophäen für Padilla.
Juan de Alamo war mit viel Hoffnung angereist, aber die Toros machten es ihm nicht einfach, ein gutes Bild zu hinterlassen. Die Estocadas waren nicht gut, keine Trophäen. Insgesamt gaben die Victorianos ein imposantes Bild ab, Hörner die für Albträume gut sind. Ihre Kondition in gutem Durchschnitt. Aber wie sagen die Toreros: Mal bekommt man einen guten und mal einen richtig schlechten Stier von einer Ganaderia, mit
beiden müssen wir uns auseinandersetzen . Ich denke, Pamplona ist anders… Allein die
Geschichte mit dem Encierro, durch das hin und her Treiben haben diese Tiere einige Vor und Nachteile. Man sagt, es tut den Tieren gut, das sie bewegt werden, davon bin ich überzeugt. Aber ein fröhlicher Galopp über die Weiden, hat nichts mit dem Encierro von San Fermin gemein. Allein das diese Tiere, mehr als sonst, mit dem Menschen Kontakt haben, wohlmöglich schon ihre Waffen an einem getestet haben, dürfte ein Unterschied sein. Ein „dummer“ Stier hat nichts gelernt, ein „gestresster“ Toro auch nicht, aber ein Toro bravo hat gelernt, da kann mir keiner was erzählen. Es ist beim Stierlauf ersichtlich, das die Stiere den Weg kennen. Viel zu bewusst bremsen sie vor der gefährlichen Kurve. Normaler Weise führen die Ochsen die Stiere, aber gestern waren die Toros viel schneller am Zielort. Auch interessant die Szene, wo der Stier, kurz vor dem Eingang der Plaza schnell eine Quarencia bildet, seinen imaginären Schutzkreis. Umringt von Menschen, drehte er sich um sich selbst, der Erste der diese Linie überschritt, wurde zum Opfer.