Keiner der ‘Victorinos’ ist wie der andere, jeder Toro hatte seine Eigenarten, mit denen die drei Matadore fertig werden mussten. Bravo im Tercio de Varas, nicht einfach in den lockenden Capas, war die Konzentration der Toreros und ihrer Cuadrilla gefragt. Ein Victorino schob das Pferd des Picadors regelrecht bist zur Mitte des Ruedos. Einer der Banderilleros, stoperte während der Brega und kam zu Fall... Schrecksekunden! Aber die Noblesses der grauen Albaserradas zeigte sich, indem dieser Stier sich auf die am Boden liegende Capa konzentrierte, statt auf den am Bodenliegenden loszugehen.
Daniel Luque hatte mit dem Ersten etwas Pech, was gut begonnen hatte, ließ am Ende in der Muleta nach, der Toro spielte nicht mehr mit. Noch mehr Pech hatte Luque mit dem Zweiten, der kaum Möglichkeiten bot, einen Pase auszuführen. So blieb sein Auftritt ohne Trophähe.
Der dritte Victorino war für Emilio de Justo. Man konnte merken, dass das Publikum von Beginn an auf seiner Seite war. Nicht einfach war sein Stier, wie alle an diesem Nachmittag, aber der Torero lößte die Probleme mit intelligenter Einteilung der Faena, so konnte er sich am Ende auch vor den bedrohlichen Hörnern ausdrücken. Hätte die Estocada schneller zum Tod geführt, wäre es zwei Orejas wert gewesen. So gab es nur eine Trophäe, aber mit viel Gewicht. Mit dem letzten Toro de la tarde, hatte De Justo ähnliches Pech, wie Luque, ein Toro ‘malo’. Listig, gefährlich und kaum geneigt auch nur einen Pase zu verschenken.
Obendrein bekommt man mit den Victorinos stets ein Tercio de Varas zu sehen, was bei den Anderen sehr oft ‘eingespart’ wird. Warum sieht man die ‘Figuras’ so selten mit ihnen? Weil sie ihre Orejas teuer verkaufen. Sie haben meist eine sehr gute Kondition, sind schnell, wendig und lernen schnell.
Das alles im Griff zu haben, ist keine leichte Aufgabe. Und wenn die Estocada nicht hundertprozentig sitzt, braucht es seine Zeit, bis sie sich niederlegen, sie kämpfen bis zuletzt. Dies ist ein weiterer Faktor, denn in solchen Momenten kühlt die Gunst des Publikums ab und oft gibt es dann nur eine, oder keine Trophäe für den Torero, so hart er auch dafür gekämpft hat. Und weil sich der Erfolg eines Matadors am Ende an den erarbeiteten Trophäen misst, statistisch gesehen, gehen nicht viele das Risiko ein, welches mehr Schweiß als Erfolg verspricht. Um so mehr Respekt habe ich vor den Toreros, welche bereit sind alles zu geben, vor den Toros von Victorino Martin. Videos von YouTube