Javier Castano. Aber das war nicht alles an diesem Wochenende. Der Gewinner des
Wochenendes sind zweifellos Manuel Escribano und „Paulita“. Dem geneigten Leser ist Ersterer aus der vergangenen Saison bestimmt im Gedächtnis geblieben. In Sevilla, als Ersatz für El Juli, in der Corrida der Miuras, konnte er zwei Trophäen erkämpfen und das Glück war ihm gewogen, bis zu einer schweren Verletzung vor Ende der Saison. Nun ist er wieder da, der junge sympathische Mann , und wie! Der Empresario hatte die gestrige Corrida als Messlatte gestellt, um den vakanten Platz in der Corrida am heutigen Sonntag zu besetzen. Esribano, David Mora und Arturo Salvidar mussten alles riskieren, um diesen Platz zu erhalten. Escribano, mit Erfahrung und breitem Reportoire, empfing den ersten Stier, a Puertagayola, auf den Knien vor dem Toril, setzte die Banderillas mit Risiko und Eleganz. Zu Anfang gelang ihm nicht alles, aber
schnell gewann er an Sicherheit. Der erste Toro bescherte ihm Ovationen, der
Zweite der Ganaderia Luis Algarra, gab ihm, was er nach dem Kampf um seine
Genesung brauchte, zwei Trophäen, wohl verdient. David Mora brillierte mit einer sehr guten Estocada, was ihm ein Oreja einbrachte, während Salvidar nichts besehen konnte. So hatte Esribano die Eintrittskarte zum heutigen Sonntag gelöst. Nach der Durststrecke ist das bestimmt die Motivation, die der Sevillano Escribano braucht. Das Publikum ist ihm gewogen, das zeigt sich schon im letzten Jahr. Am heutigen Sonntag teilte er sich das gewonnene Cartel mit Javier Castano, dessen Cuadrilla im letzten Jahr mehrmals geehrt wurde und Paulita, der in seinen wenigen Aktuationen im letzten Jahr, glänzen konnte. Die Ganaderia Ana Romero ist nicht für Designerstiere bekannt, also eine Herausforderung für jeden Torero. Mit ihren jeweils ersten Toros konnte keiner der Toreros eine Trophäe erringen, lediglich Paulita wurde zu einer Vuelta al ruedo aufgefordert. Die Stiere waren etwas durchschnittlich, was sich oft in der Muleta zeigte. Wenig Emotion vom Publikum, in der etwas mehr als halbvollen Plaza. Die tapferen Stiere von Ana Romero fallen nicht so einfach, was die Stimmung abkühlt. Mit seinem zweiten Stier ereichte Paulita die Akzeptanz des Publikums, man verstand nun die Qualität, die dieser Torero mitbringt. Das Resultat, zwei Orejas, die ihm hoffentlich zu weiteren Verträgen bringen, er ist wirklich sehr gut. Castano, dessen Cuadrilla beinahe genauso gefragt ist wie ihr Maestro, hatte mit seinem letzten Toro kein „Suerte“ mit der Estocada, was ihn wiederholt leer ausgehen ließ. Nun hatte Escribano , als Letzter der Feria ,die Verantwortung, die Tendidos zum Beben zu bringen. Leider war dieser Toro der Encaste Santa Coloma nicht das, was er versprach. So ging Escribano leer aus. Aber, nach seiner langen Verletzungszeit, ist der Wiedereinstieg gelungen. Er und Paulita haben ihren Stempel zum Beginn der Saison hinterlassen.