Untermalt wurden die verschiedenen Sequenzen von Corridas, Toros in ihrer natürlichen Umgebung von einer Musik, von der ich mir bisher nicht vorstellen konnte, das sie zu den bewegten Bildern der Kunst des Toreo passt. - Jazz. Widererwarten muss ich Beifall zollen, zur Auswahl. Es passte sehr gut. Da war ein Künstler am Werk.
Ich will mich nicht lange mit Namen der verschiedenen Akteure aufhalten, auch nicht mit jeder einzelnen Wortmeldung, sondern einige meiner persönlichen Eindrücke schildern. Nicht weil sie besonders wichtig sind, sondern weil es jedem Leser freisteht, diese mit den seinen zu vergleichen. Denn die Corrida ist purer demokratischer Akt, wo jedermann eingeladen ist, ein Oreja zu vergeben, oder eben keines.
Letzterer hatte mehrfach das Wort und mir gefiel sehr was er sagte. Besonders im Gedächtnis blieb mir eine Äußerung des Toreros. ‘Wie Du ein Tier behandelst, so anwortet es Dir’. Gehst du hart mit dem Toro um, geht er auch hart mit Dir um. Dies bezog sich auf die Art die lockenden Tücher zu bewegen, den Temple. Dies vermittelte mir, das hinter Sebastian Castella ein sehr sensibler Künstler steckt.
Ein anderer Torero wurde zitiert. Es hieß, das dieser die Augen schloss, im dem Moment wenn der Toro aus dem Toril kommt. Hörte er des rytmische ‘Tackatack’ des Galopps, wusste er das er einen ‘guten’ Toro vor sich hatte. Hörte er das nervöse ‘TackTackTackTack’ eines unrythmischen Trabes, wusste er, das es eine komplizierte Lidia werden würde.
Auch wurde dargestellt, das heute die ‘Kunst’ nur noch virtual, fiktiv ist, nicht mehr wirklich lebend und real. Dem stimme ich zu. Dank TV, Internet und Videospiel. Ein wirkliches Schauspiel, in dem es real um Leben und Tod geht, gibt es heute nicht mehr, außer in einer Corrida.
Die Herren Antitaurinos konnten mich nicht überzeugen. Ein ‘Tierarzt, ein Anwalt und noch zwei ‘Typen’ kamen zu Wort. Beständiges Reden über das ‘Leiden, Quälen’ des Toros im Stierkampf. Einer meinte doch tatsächlich, das der Tod im Schlachhof weniger ‘Leiden’ produziere. Das bezweifele ich auf Grund meiner Erfahrung. Ein anderer meinte, man könne den Toro ja friedlich freilebend in einem Naturpark halten. Und dann dort Wölfe freilassen, das würde den Toro noch mehr ‘Bravo’ machen, als er heute sei... Klar, wenn ein Wolfsrudel ein Kalb oder einen alten Toro lebend zerfleischt, leidet das Tier für ihn anscheinend nicht. Ich fragte mich allen Ernstes, ob diese Leute noch alle Sinne beisammen haben, auf Grund ihrer Äußerungen.
Ein Anderer, betitelte den Toro ‘moderner’. Das Vieh (in seinen Worten, auf spanisch ‘Bicho’). Sein Argument sei, das die heutige Jugend ja Dank der Tablets und Handys, es nicht mehr nötig hätten, dem Tod des Viechs, des ‘Bichos’ in der Plaza beizuwohnen. Das die regelrechte Sucht nach virtueller Komunikation und zum Teil sehr gewaltverherrlichenden Videospielen von großen pädagogischen Wert in Anbetracht der Zukunft von jungen Menschen ist, gibt mir zu denken. Für mich haben all diese zitierten ‘Antis’ wirklich eine ‘Schraube locker'. Meine persönliche Meinung.
Hat er uns nicht in Dschungelbuch die Gefährlichkeit einer Schlange, eines Tigers, menschenfressend, dargestellt? Klar, er hat auch einen Bären, Wölfe und Hunde zu den besten Freunden des Menschen gemacht. Aber wer ist denn so simpel, zu glauben, was in einem Trickfilm dargestellt wird. Das die Realität anders aussieht, sollte jederm Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, klar sein.
Mein Fazit: Dieser Dokumentalfilm, mit dem Titel „TOROS“, sollte
man sich ansehen und auch aufmerksam zuhören, was gesagt wird. Interessant ist er allemal. Auch hier gilt, was für den Besuch der Corridas gilt: Wen es nicht interessiert, der schaut ihn sich einfach nicht an.
Unter diesem Link kann man alle Sendungen von Tendido Cero, ausgestrahlt im spanischen Sender TVE2, jeden Samstag um 14 Uhr, ansehen: http://www.rtve.es/alacarta/videos/tendido-cero/