Neben Meldungen aus Südamerika, gibt es hier, in der ‘Winterpause’ auch Reportagen über Zucht und Haltung der Stiere, Interviews mit Toreros und so manchen Rückblick auf die Geschichte der Tauromaquia.
Heute wurden Aficionados über die verschiedenen Regeln befragt, welche zum Beispiel, je nach Region und Kategorie der Plaza, über das Öffnen der Puerta grande endscheidet. In einigen Plazas braucht es zwei Orejas von einem Stier, in Anderen genügen je ein Oreja von je zwei Toros, um das begehrte Portal der jeweiligen Plaza zu öffnen. Die Mehrzahl der Befragten wünschte sich eine einheitliche Regelung.
Eine sehr interessante Reportage führte in eine Ganaderia. San Mateo hat Kühe und Stiere von verschiedenen Blutlinien, welche vom Aussterben bedroht sind. Dies sind die verscheidenen Äste der Zucht der Saltillos und Santa Colomas. (Dies Zuchtlinie findet man vereinigt in den Albaserradas von Victorino Martin). Da sich heute viele Toreros scheuen, dieser Art Toros gegenüber zu treten, haben sie auch wenige Vorstellungen mit diesen Tieren. Das Geld zum Unterhalt dieser aufwendigen Idee, dem Erhalt der wertvollen Gene, verdient man mit Toros der komerziellen Rasse, Nachzucht von den Domecq Stieren, welche sich leichter an die Plazas verkaufen lassen. Schön anzusehen, die Vielfalt der Fellfarben, wenn auch das Grau dominiert.
Ein langes, sehr emotionelles Interview gab der Maestro Curro Diaz. Meine Mutter hat ihn vor Jahren ‘entdeckt’. Mir gefällt er auch und in diesem Jahr, dem 19. seit seiner Alternativa hat er endlich eine große Saison gehabt. Meist vor den Hörnern der ‘Duras’, ein Indulto für Victorino Martin adelt diesen Torero.
Vieles von dem. was der Maestro sagt fand ich sehr wahr. Wie ich als Reiter, wartet der Torero auf den einen Toro. Der Toro der einen Alles andere vergessen lässt. Es ist nicht das Geld, sondern dieser Toro, der einen nicht mehr los lässt. Am tragischen Tag, als ein Toro Victor Barrio tötete, war er der jenige, der dieses Tier töten musste. Bewegt schildert er mit wenigen Worten, wie er all dies erlebte und wie ihn dies verfolgt hat. Am nächsten Tag wieder aufzutreten... Curro Diaz hätte zu seiner Zeit die Alternativa an Victor Barrio geben sollen, und nun musste er den Stier töten, der Victor das Leben nahm.
In seinem Leben gab es schon bei seiner Geburt Vorzeichen, sollte man meinen. Curro Diaz wurde in Linares geboren, in der Stadt, in deren Plaza der Stier den großen Manolete tötete. Curro Diaz kam im gleichen Krankenhaus, im gleichen Zimmer zur Welt, wo der berühmte Manolete seinen letzten Atemzug tat. Raum 114. Eine misteriöse Welt, sollte man meinen. Welcher Torero wird schon dort geboren, wo ein Anderer starb? Welcher Torero muss den Tod eines Toreros miterleben und für ihn den Toro dem Tod übergeben?
Die Sendung Tendido Cero kann man jeden Samstag um 14:00 Uhr in TVE2 sehen oder über das Internet. Auf das Logo klicken, um ‘A la Carta’ zu sehen.