Gestern hatten sich die ‘Figuras’ die Toros von Garcigrande-DomingoHernandez ausgesucht, mit der Hoffnung auf einen Triumph. Eine Ganaderia, auf welche die Startoreros vertrauen. Aber ein Mal mehr funktionierte das Rezept nicht.
Nicht für Morante, nicht für Talavante. Vom ‘Duende’ des Boheme aus Puebla del Rio war weit und breit nichts zu sehen. Kein Toro brachte genug mit, um Morante eine seiner ‘media Veronca’ de arte zu entlocken, in der Muleta war keines der Tiere mehr zu gebrauchen. Einzig blieb dem Maestro, schnell zum Degen zu greifen, viel mehr war nicht drin, mit diesen unbeweglichen Exemplaren. Auch Alejandro Talavante hatte wenige Höhepunkte mit diesem tristen Material. El Juli rettete den Nachmittag für seine Anhänger. Eine Vorstellung, welche zumindest einige künstlerische Eindrücke hinterließ. Man muss diesen Stil mögen, und auch die Art der Estocada, welche viele Aficionados scherzhaft als ‘Juli-Pie’ bezeichnen. Diese wurde mit dem einzigen Oreja des Tardes belohnt.
Zuviel Gewicht, wenig Bravura, ohne Muskeln und Lunge.
Als Aficionado möchte ich Toros sehen, welche sich bewegen, welche mir die Faszination dieser Tiere vermitteln. Und ich möchte die Kunst des Toreo als Zusammenspiel mit Mensch und Tier sehen. Und ohne den Toro ist ein Torero ein Niemand.
Warum also sieht man die Figuras zu 98% mit diesen Ganaderias? Heute findet eine weitere Corrida in diesem Modus in Sevilla statt: Ponce, Manzanares und Lopez Simon mit Toros von Juan Pedro Domecq... Hoffen wir, das wenigstens diese ein ansehnliches Schauspiel bieten und die zahlenden Aficionados auf ihre Kosten kommen. Video der Corrida von Aplausos.es.