In Sevilla und Madrid, später in Jerez, Nimes... Ein Hauch von Spannung liegt in der Luft. Auch viel Kritikan den Cartels. Vor allem an den Ganaderias. Viele Aficionados und auch Toreros sind unzufrieden, mit dem was sich im Ruedo präsentiert. Es häuft sich, das Toros einbrechen, ihnen die Puste ausgeht.
Da kann der Stier nichts dafür, das liegt an seiner Genetik und an seiner Aufzucht. Und dafür ist der Züchter verantwortlich. Fängt beim Füttern an und hört beim körperlichen Trainig der vierbeinigen Aspiranten noch lange nicht auf.
Den idealen Stier gibt es nicht, nicht für den Aficionado, nicht für den Torero.
Der Mensch, der vor dem Toro steht, will zeigen was er kann, was ihn vor so manche Herausforderung stellt.
Will ein Toro nicht angreifen, liegt das an seinem Comportamiento, seinem Benehmen in der Plaza. Im Campo, wo er zu Hause ist, benimmt er sich ganz anders. Die einen Stiere verteidigen sich, andere greifen an.
Mit dem Problem muss sich der Torero beschäftigen.
Wir genießen das Schauspiel, oder kritisieren es. Aber wir kritisieren mit unseren Pfiffen nicht den Toro selbst, sondern den Züchter. Ein Stier will und kann sich sehr gut zur Wehr setzen, sofern er dafür die Kraft hat.
Die Entwicklung in der Zucht und Aufzucht hat sich in den letzten 20 Jahren kommerzialisiert, in jeder Hinsicht. Und höre ich, das ein Züchter vor ihrem Auftritt mit dem Training herunterfährt, Futtermittel wechselt, wundert mich das Ergebnis in der Plaza nicht mehr. Toros mit mehr Gewicht und mehr Volumen zu präsentieren hat vielen Zuchten auch nicht unbedingt gut getan.