Die Arbeit eines Toreos und seiner Mitarbeiter von der Basis auf kennen zu lernen, ermöglicht uns, die ganze Faena mit anderen Augen zu sehen. Sehr bewusst sind wir uns der Aufgaben, die ‘Miguelete’, Daniel Duarte und ‘Mambru’ zu erledigen haben. Wir wissen wie schnell sie reagieren können und müssen. Beinahe im Schlaf können wir die Linie nachzeichnen, die ein Padilla nimmt, um die Banderillas zu setzen. Und auch dessen Aufbau der Faena mit der Muleta ist für uns keine Überraschung mehr. Aber wie auch der Maestro, wissen wir, das meistens der Toro sein Eigenleben hat... Und als Aficionado practico weiss ich, das eine Plaza, mit rutschigem Boden und Unebenheiten das Leben gefährdet. Und in Sevilla regnete es zunächst in Strömen... Man inspiziert das Ruedo. Kann die Corrida stattfinden? Ich bangte mit unseren Freunden, aber ich weiss auch, das sie keinen Rückzieher machen!
Nochmal a Puerta gayola, Feuerwerk in den Banderillas, riskante Pases mit der Muleta und vieles obendrein mit viel Eleganz. Wer die Fotos betrachtet, oft steht er still, mit geschlossenen Füßen, klassisch oder nicht? Mir gefällt er und gestern gefiel er in Sevilla. ‘Unser’ Maestro, ‘unsere’ Cuadrilla, ‘unsere’ Toreros aus Sanlucar, im Triumph durch die Puerta del Principe! Que grande!
Mit dem einem zu aufwendigen Tercio de Banderillas verdarb sich El Fandi eine Faena mit der Muleta bei seinem ersten Auftritt. Da war am Ende nicht mehr viel Toro in dem roten Tuch. Silencio.
Mit seinem zweiten Stier hatte er sich ein Oreja erarbeitet, mit seinem Setzen der Banderillas ist er schon eine Show. Und mit der Muleta kann er auch schöne Pinseleinen in den Sand zaubern.
Der Star des Nachmittags war der ‘Ciclon de Jerez’, der als erster Torero in der Feria 2016 die Puerta del Principe öffnete. Kein Morante, kein El Juli, kein Castella, kein Talavante und auch keinem Manzanares war dies gelungen. Für den Maestro Padilla, einer der Höhepunkte seines Torerolebens. #FelicidadesPadilla!
Video und Fotos von Aplausos.es, Arjona und JavierTaurino