seit Sonntag, dem 15. März, hat man uns in Spanien quasi in Quarantäne gesteckt. Wir sollen zu Hause bleiben. Alle Bars, Resurantes, ect. und Geschäfte sollen geschlossen bleiben. Nur Supermärkte und Apotheken, Friseure, Tiergeschäfte, Reinigungen,Tankstellen und Tabakläden dürfen öffenen. Dorthin darf man im Notfall gehen, es sei denn..., man hat einen Hund. Dann darf man spazieren gehen, was ja sehr förderlich ist für die Gesundheit.
Hier geht das Leben weiter, der Toro braucht sein Futter, das Pferd und der Hund seine Bewegung. Hier ist der Virus das wenigste Problem. Die Menschen hier kommen spielend ohne Supermarkt aus, hat man doch zu essen genug im Garten und in der Kühltruhe. Man arbeitet, weniger mit Menschen, mehr mit Tieren und Planzen. Das einzige Problem welches die Ganaderos haben, ist, wie sie in diesem Jahr ihre Tiere verkaufen und die Arbeiter bezahlen.
Denn im Moment ist so ziemlich alles abgesagt, was in den nächsten vier Wochen stattfinden sollte: Festivales, Ferias wie die Fallas von Valencia, Castellon, der Beginn von San Isidro, und die Semana Santa und die Ferias von Sevilla und vielen anderen Orten. Gut. Das kann man verschieben, je nach dem wie lange der Alarm um den Virus uns im Griff hat. Auch in Frankreich und Portugal wurden die Ferias und Corridas zu Beginn der Temporada gestrichen. Die ersten Empresarios planen neue Ferias im September.
Die Tentaderos finden hinter geschlossener Tür statt. Die Escuela taurina Volapie fällt aus, auch das Training der Aficionados in Jerez. Die Toreros trainieren, so gut es geht zu Hause. Wir komunizieren per WhatsUp und in den sozialen Netzwerken. Ich überlege wo ich einen Hund herbekomme...
Noch bevor sich hier der Präsident mit Anortnungen an die Bevölkerung wandte, merkte man hier in Sanlucar, das viel weniger Menschen unterwegs waren. Wenn jemand hustete, wurde das nicht nur registriert, diese Person hatte plötzlich mehr Platz, um seine Bazillen zu verbreiten, alles distanzierte sich. Am Freitag, auf der Plaza de Calbildo, spärlich bestezte Tapasbares, welche normalerweise bei diesem herrlichen Sonnenschein voll sind.
Am Samstag glich die Plaza Calbildo, Centrum des Tapeo, einer Wüste. Die Bars verrammelt, die fliegenden Händler saßen ratlos auf ihrer Ware herum. Mehr Tauben als Menschen... ein trauriges Bild.
Dienstag und Mittwoch konnte sie einige Größen des Toreos beim Training beobachten, Mittags in strahlender Sonne den Tapas fröhnen. Und die Escuela taurina, mit den Minitoreros war, glaube ich, einer der Höhepunkte des Kurzbesuches.
Am Donnerstag ging es nach El Puerto de Santamaria, wo die Aficionada No.1 sich von der Restauration der Plaza überzeugen konnte. Der Gang durch die Chiqueros war besonders interessant.
Ein Besuch im ‘Sol y Sombra’ bei unserem Freund Antonio durfte nicht fehlen. Neben einer Einladung zum 50. Jubiläum von Maestro Galloso, bereicherte man mich mit Information. Unter anderem, das drei Empresarios an der Plaza interessiert sind. Aber die Entscheidung steht noch aus.
Auch konnte ich mit einem ‘Opfer des Coronavirus’ sprechen. Victor Barosso, Novillero del Puerto, hatte neben einigen Tentaderos, u. a. mit Joselito in Madrid, auch ein Festival mit den Riveras, Fran, Canales und Cayetano, welches nun wohl ins Wasser fällt. Für einen jungen Torero, der grade im Aufwind ist, ist dies eine schlechte Situation. Wie für viele, welche sich zu Beginn der Saison versuchen einen Namen zu machen. Fällt nun alles aus, in zwei Monaten erinnert sich so mancher nicht mehr an den jungen Torero, der ihm im Festival so gefallen hat.
Aber das Wichtigste für mich war, meine Mutter , Aficionada No.1, zurück nach Deutschland kam, ohne Probleme. Und nun heißt es eben, diese Krise ‘Aussitzen’, so oder so.
#MuchaSuerte!