Es wird keine Reportage über eine Corrida mit ‘Figuras’, mit ihren namhaften Ganaderias. Die Protagonisten sind die Menschen, die Tagaus, Tagein das Gleiche tun, wie ein Morante, ein El Juli oder ein Jose Tomas. Sie trainieren und riskieren ihr Leben, genau wie die Berühmtheiten dieses Metiers. Eine Reportage über einen Empresario, der nicht Simon Casas heißt, sondern ‘Carmelo’. Über eine Plaza, die keine Real Maestranza ist, sondern der Coso del Pino von Sanlucar. Einen Ganadero, der nicht Domecq oder Nunez heißt, aber Toros dieser Encaste züchtet und all die anderen Menschen, die sich zur Zeit, auf den 27. September vorbereiten, um gratis für die Krebshilfe Geld zu sammeln. Nobler geht es nicht, denn keiner von ihnen fährt einen dicken Mercedes, pafft teure Puros oder wird für diese Aktion in der Presse gefeiert. Einige dieser Menschen kenne ich seit Jahren persönlich, mit einigen verbindet uns eine herzliche Freundschaft. Daher ist dies, für meine Mutter und mich, die wichtigste Corrida des Jahres, die wir mit einem Lächeln gegen die Eintrittskarten für die Real Maestranza de Sevilla tauschen würden. Kein Morante könnte uns locken.
Da auch deutsche Aficionados anwesend sein werden, werde ich versuchen einige Details, welche mit dieser Corrida zusammenhängen, zu schildern.
Antonio Jose Blanco haben wir gut vier Jahre wochenlang trainieren sehen, wenn wir in Sanlucar waren. Stets mit dem gleichen Konstanz, als wenn es Morgen nach Las Ventas ginge. In den letzten Jahren hatte er wenige Cartels, obwohl, auch er hat schon an der Seite von ‘Figuras’ bestanden. Sein Toreo hat anscheinend den Schwerpunkt in der Arbeit mit der Muleta, denn das sahen wir vermehrt in seinen Trainingseinheiten. Körperliche Fitness ist geboten. Neben Joggen am Guadalquivir sieht man ihn zwischendurch oft bei kraftzehrenden Übungen, bevor er wieder und wieder sie verschiedenen Suertes mit dem Muleta ausführt. Selten, viel zu selten, hat er Gelegenheit im Campo zu trainieren, was er sehr bedauert. Würde man ihn Morgen in einem Cartel in der Malagueta präsentieren, er wäre bereit.
Einen kenne ich recht gut, meinen Maestro, Lehrer bei den Aficionados practicas, Manuel Soto. Das hat mich gefreut und beruhigt. Denn Manuel achtet auf die Details, hat schon mit namhaften Toreros gearbeitet. Ein Mann mit Erfahrung und auf den ich vertrauen würde. Die weiteren Namen sind: Angel Gomez, David Lora , als Picador fungiert Antonio Perarla und Javier.
Einige haben wir oft beim Training in den vergangenen Jahren beobachten können. Auf diesem Wege „Mucha suerte“ für den Matador und seine Cuadrilla!