Nicht ein Tentadero, wo man als ‘Tapia, oder Aficionado’ darauf warten muss, bis der angesagte Torero micht mehr will und man drei, vier Muletazos anbringen kann, mit der Erlaubnis des Ganaderos. Nein. Einen Tentadero, wo die Vaquita, oder Novillo, allein für diesen Torero da ist, wo er nicht nur ein paar Schwünge mit den lockenden Stoffen machen darf, sondern wo er sich von Anfang bis Ende der Bravura des Tieres und dessen Lidia ‘erfreuen’ darf.
Man lasse sich von diesen Worten nicht täuschen... In den Tentaderos, wenn sie nicht grade mit angesagten Figuras stattfinden, sind die Becerras, Vaquillas, Uteros oder Novillos nicht die besten Exemplare der Ganaderia. Sie haben ‘Defekte’, im Gebäude, den Hörnern oder einfach schlechte Abstammung. Aber Tiere und Kinder können einen immer überraschen. Was in ihnen steckt, sieht man erst, wenn man sie vor sich hat
Lang war die Suche. Schon im Februar hatten wir nach Becerras bei Torrestrella, Cuvillo und Domecq nachgefragt. Ohne Erfolg. Die nächste Wahl war die Ganaderia von Carlos Nunez, aber allein der anhaltende Ostwind machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Etwas unter Zeitdruck, fragten wir in anderen Ganaderias nach, aber entweder waren die Jungkühe noch zu klein, der Wind zu heftig oder die Preise zu hoch. Dies waren die Ganaderias, welche ‘in Mode’ sind. Diese sind in der Entwicklung der Toreros wichtig, aber auch ‘ungerecht’. Die angesagten Toreros werden eingeladen, zahlen keinen Pfennig, während der Nachwuchs das magere Sparschwein schlachtet, um ein Mal in den Genuss zu haben, das Toreo zu erleben oder zu genießen. Denn ein Tentadero ist Arbeit, fordert Nerven, Kondition, Reaktionsvermögen und das Wissen um Technik und der Encaste, welche man zu tendieren hat. Und nicht jede Zucht verfügt über Tiere, welche Kunst und Entfaltung des Toreros zulassen.
So schauten wir uns in Ganaderias um, welche nicht so ‘modern’ sind und wurden fündig... Cebada Gago.
Diese Ganaderia war vor gut 8 Jahren die Erste, welche wir, meine Mutter und ich, besuchten. Die Toros hatten mir gefallen. Asitfinos.
Man machte uns ein gutes Angebot, zu relatv gutem Preis. Eine Becerra und ein Eral-Novillo im ‘Paket’. Am Samstag fuhren wir zur Ganaderia, um uns das gute Tier anzusehen. Man kauft schließlich keine Katze im Sack, wie man so sagt.
Die Schönheit beiseite lassend, beobachtete ich ihn. Einfach wird er nicht sein. Auf der Schwelle vom Jungstier zum Toro, mit einem kurzen Hals und langem Rücken, wird er seine Komplikationen entwickeln. Die Cebadas gehören zu den ‘Duras’. Ihre Abstammung basiert auf Jandilla, Carlos Nunez und Torrestrella.
Die Becerra war noch auf der Weide, so das wir diese nicht zu sehen bekamen. Das schöne ist, das Eloy, der seit seinem Debüt mit Picadores, nur ein paar Festivals beneficados mit Erfolg toreriert hat, endlich wieder etwas Hoffnung schöpft. Man hatte ihm vor Monaten ein oder zwei Auftritte zugesagt, welche am Ende nicht konfimiert wurden. Für einen jungen Torero, der sich seit Jahren, Tag für Tag seiner Profession widmet, stundenlang trainiert, ist so etwas ein herber Schlag. Dieser Tentadero sollte der Vorbereitung dienen, und dann das! Aber Aufgeben ist nicht und egal wie dieser Tentadero ausgeht, man gewinnt auf alle Fälle an Erfahrung. Ich hoffe das uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht...
Eloys Vater konvertiert zum Nevenbündel. Verständlich, die Sorge, das alles gut läuft und die Karriere seines Sohnes endlich eine Wendung nimmt... Dabei ist es mit dem Tentadero ja garnicht getan. Klar, man kann Videos und Fotos als ‘Werbematerial’ verwenden, aber nur mit viel Glück, können wir damit die Aufmerksamkeit eines Empresarios oder Apoderados erregen. Aber alle sind wir bereit, unser Bestes zu geben, in jeder Hinsicht. La Suerte esta echado...