Es ist natürlich wenig los, die Temporada ist zu Ende und für die meisten Toreros gibt es vor Ende Februar nichts zu tun.
Aber die Ehrgeizigen ruhen nicht. Emilio de Justo hat Auftritte in Südamerica, in Aguascalientes öffnete er kürzlich die Puerta grande. Ich konnte dem Matador zu den Erfolgen der Saison gratulieren. Auch wenn ich ihn nun mit „Maestro“ anrede, ist er der Gleiche geblieben, nahm sich sogar Zeit das Klima auf den Balearen zu besprechen, welches ihm bei seiner Aktuation in Inca (Mallorca) im August nicht wirklich gefiel. Heiß und hohe Luftfeuchtigkeit, das war ihm aufgefallen.
Offensichtlich freute es ihn, zu wissen, das ich, sowie El Cano seine Saison nicht nur verfolgten sondern auch zu Corridas gingen. Cano ließ sich sogar ein Autogramm geben, etwas was er in seinen 60 Aficionadojahren noch nie getan hat!
Ein anderer Torero, der sich nicht ausruhen mag, ist Adrian de Torres.
Ein noch recht unbeschriebenes Blatt aus Linares, wo er einen Auftritt hatte, sowie einen anderen in Mexico. Beide hinterließen einen guten Eindruck, was fehlt sind die Verträge.
Zu den Matadoren gesellen sich zwei Novilleros aus Sanlucar, Eloy Hilario und Alvaro Sanlucar, sowie zwei Schüler der Toreroschule Volapie.
Fan von Curro Romero und Belmonte, sind wir zwar oft nicht einer Meinung, was uns aber nicht bremst, die Flohmärkte der Region zu durchforsten, nach taurino Material suchend oder in einer taurio Kneipe über Toros und Toreros zu diskutieren.
Am Wochenende ging es nach El Puerto, um neben dem Markt auch Antonio im Sol y Sombra zu besuchen. Mein Entsetzen, als ich vor der Tapasbar stand und alles neu gestrichen und renoviert vorzufinden, kann sich nur ein Eingeweihter vorstellen. Meine geliebte Taurinokneipe, wo mein Werdegang als Aficionada ihren Anfang nahm, verstümmelt. Verschwunden die gewohnten Tapas, verschwunden mein Freund Antonio. In Rente, wie sich herausstellte. Alles hässlich modern, in meinen Augen, grade mal eine Traje de luces und der Stierkopf von ‘Tango’ erinnern an die Stammkneipe, wo auch Maestro Galloso seinen Kaffee trank.
Um nicht völlig fustriert heim zu fahren, zerrte ich Cano zu einer anderen taurino Bar, wenige Meter weiter. Da fühlten wir uns gleich wohler. Das ‘El Arte de Picar’ ist in der dekoration eine Homenage an die Picadores, man kann ihre Puyas, Steigbügel und auch den Eisenschuh bewundern. Klein, nette Bedienung und natürlich taurinisches Publikum. Wer es sucht, vom Sol y Sombra Richtung Zentrum, grade aus, keine 200m weiter.
Noch gab es nichts weltbewegendes zu erleben, zu berichten, aber schaun wir mal, ob dieses Mal mehr bei meinem Aufendhalt in Andalusien herausspringt.