Die Deckstiere werden ihrem ausgesuchten ‘Haarem’ zugeteilt. Junge Toros werden in Lotes für Novilladas mit und ohne Picador selektiert, die vier und fünfjährigen Stiere kommen in Gruppen, je nach Bestimmungsort, die für Madrid, Sevilla, Pamplona. Der Rest der Toros wird je nach Bedarf für Festivals, Correr Bous oder eben für die Tentaderos der Toreros reserviert.
Die Veedores, die Stiereinkäufer der großen Empresarios haben schon vorher in den großen Ganaderias eine Vorauswahl getroffen, die Apoderados der Toreros haben Tiere für die Figuras und deren Tentaderos ausgesucht.
In dieser Mission war ich am Wochenende mit zwei Freunden in der Region um Medina Sidonia unterwegs. Ganaderias aufsuchen, mit dem Mayoral oder dem Züchter sprechen, ob die Möglichkeit besteht ein paar Vacas, Novillos oder einen Toro zu kaufen. Natürlich kauft man in diesem Fall nicht das Tier selbst, sonder dessen ‘Bravura’. Die Preise und die ‘Qualität’ der jeweiligen Zuchtstätten sind unterschiedlich.
Mir fiel ein, das auf dem Heimweg noch eine Ganaderia auf dem Weg lag, zumindest konnte man es auch dort mal versuchen.
Bei der Ganaderia Marques de Domecq und Martelilla konnten wir zwar Cabestros und Becerros bewundern, aber auch hier war niemand, den man hätte ansprechen können. Ein wenig ratlos standen wir da, als ein Auto kam.. Zu unserer Freude war es der Züchter selbst, der sehr freundlich zu uns war. So lernte ich ein weiteres Familienmitglied der weit verzweigten Familie des Juan Pedro Domecq kennen. Dessen Sohn leitet nun die Geschicke hier und wir bekamen die Telefonnummer um uns in den nächsten Tagen nach Möglichkeiten und Preisen zu erkundigen.
Ich bin gespannt wohin uns unsere Suche führt. Einfach wird es nicht. Schließlich suchen wir die Toros nicht für einen Matador de Toros, sondern für Aficionados und Novilleros mit Picadores. Nicht jeder Ganadero oder Mayoral ist geneigt, seine Exemplare an diese ‘Kunden’ zu verkaufen und wenn, bekommt man selten die schönsten und besten Tiere der Zucht, sondern das, was dem Züchter nicht gefällt, dem Zuchtziel nicht entspricht oder andere Defekte hat. Krumme Hörner, Sehfehler, zu klein für das Alter, das sind die üblichsten Kriterien, warum der Toro nicht in einer Plaza, sondern im Matadero sein Leben lässt.
Die Illusion der Toreros, genau wie die der Aficionados in diesen Zeiten ist fast spürbar... Que Dios reparte Suerte!