Mir ging San Isidro nicht aus dem Kopf...
Der ‘Chef ‘von Taurodelta, Martinez Uranga Empresario von Las Ventas hatte sich recht zufrieden gezeigt, mit den Zahlen von Las Ventas und die ‘Erfolge’ aufgezählt. Beim Überfliegen der Notiz stellten sich meine Nackenhaare auf... Was erzählter der Mann da? 29 Orejas? Wann, wo ? Habe ich da etwas nicht mitbekommen? Ein halbes Dutzend ‘Puertas grandes? Hatte ich geschlafen, die Brille nicht auf, Alzheimer gar? Ich begann nachzurechnen. Castella - Puerta, sogar zwei. Lopez Simons ‘Puerta’, war vor San Isidro... hatte man die dazu addiert? Nein, ich kam auf keine sechs Puertas grandes..., bis ich mich an die Rejoneo-Corridas erinnerte. Für mich ist Toreo ‘A pie’, zu Fuß, etwas ganz anderes, als zu Pferde. Aber nun sah ich die Rechnung des Empresarios aufgehen. 4 Puertas im Rejoneo, 2 im Toreo, macht nach ‘Adam Riese’ 6 Puertas grandes. Ich begann zu verstehen, wo er die zahlreichen , 29 Orejas, herholte. 3 kamen von den bescheidenen 3 Novilladas. 11Orejas allein von den erfolgreichen Reitern, in insgesamt 4 Corridas de rejones, mit den 4 ‘Puertas’. Toller Durchschnitt, bei den am wenigsten frequentierten Events. Der Mann sollte Finanzminister werden! Die restlichen , mageren 15 Orejas kamen auf die mutigen Männer die sich dem Toro zu Fuß näherten. Bei 24 Möglichkeiten, Corridas, ein recht bescheidenes Ergebnis, Nichts was zum Jubeln einlädt, oder sehe ich das falsch ? Novilladas plus Rejoneo = 11 Möglichkeiten auf Trophäen. Ergebnis zusammen 14 Orejas. Dem stehen mit 24 Möglichkeiten zum Triumph, 15 Orejas gegenüber, eines mehr, bei doppelt so vielen Corridas...
Recht hat der Rechenkünstler mit seiner Äußerung, was die Besucherzahl angeht, die ist gestiegen und besonders viele junge Menschen waren in den Tendidos zu sehen, was seiner guten Marketingstrategie zu zu schreiben ist und den Preisnachlässen für junge Leute.
Nun gab es in Mundotoro die Möglichkeit für die Aficionados, abzustimmen. Feine Sache, dachte ich und klickte los.
Als das Thema ‘Beste Ganaderia’ kam, hatte ich natürlich meine eigene Idee, welche mir gefallen hatte. Zu meiner Überraschung gab es nur zwei zur Auswahl: Domecq und Parlade... Großzügige Auswahl, nennt man das, wenn mehr als 25 verschiedene Züchter ihre Toros nach Madrid geschickt haben. Über 80% der Encaste Domecq... Und ich ‘darf’ zwischen zweien auswählen? Das ist ja beinahe so großzügig, wie die Wahlen in manchen kommunistischen Ländern, schoss es mir durch den Kopf. Wo bleibe ich denn da, als frei denkender Aficionado? Muss ich befürchten, das bei der nächsten Feria nur noch Domecq und Parlade am Start sind? Castellas Jabatito kam von Alcurrucen... Rafeaellios Toro kam von Eduardo Miura...
Was sagt mir das Alles? Statistiken sind dazu da um geschönt zu werden, je nach ‘Gusto’.
Ich habe mir nochmal Rafaelillo mit seinem Miura angesehen, mitunter entgeht einem ja etwas, vor lauter Enthusiasmus .
Bei näherer Betrachtung ist mir zum Beispiel erst bewusst geworden, wie riesig dieser Stier war, wie winzig der Torero. Zu Beginn fand ich, das es dem Tier an Kraft fehlte, aber im Laufe der Lidia machte er es mit dem Willen, sich des Gegners zu entledigen wett. Die Faena mit diesem Tier so zu nutzen, das es für Stier und Mensch zur Ehre gereichte, war ein kluges, gewagtes Spiel, das hätte auch böse ins Auge gehen können.
Und für Alle, die es nicht sehen konnten, hier das Video von YouTube, Rafaelillo und sein Miura:
https://www.youtube.com/watch?v=hghRGc38P4o&feature=youtu.be miura