Zum Saisonende tut sich so einiges. Neue Verträge werden abgeschlossen und Toreros, Ganaderos und Empresarios, bereiten sich auf die Temporada, die Saison 2015 vor. Die Ganaderia Alcurrucen (Familie Lozano) verkündet stolz, bis zu dreizehn Corridas in führenden Plazas, wie u.a. Madrid, Sevilla, Bilbao zu haben. Den Nachnamen habe ich schon öfter gehört, Empresario Lozano, Ganadero Lozano und Apoderado Lozano (Neuer Apoderado El Julis). Da kommt man ins grübeln, Spanien ist für seine Vetternwirtschaft bekannt. Manuel Escribano und seine Apoderados Roberto Piles und Simon Casas (Apoderado und Empresario, u. a. Nimes) trennen sich. Esribano hatte diese Saison einen fulminanten Aufstieg, bis in die erste Liga, wenn man so will. Es sieht so aus, als das man mehr versprach, als man halten konnte. Auf beiden Seiten? War dem Gespann Casas-Piles der Torero nicht erfolgreich genug? War Escribano nicht glücklich, das er in Zaragoza kein Cartel hatte? Piles war schon an Escribanos Seite, als dieser kaum Auftritte hatte, drei Jahre war man zusammen. Simon Casas kam erst 2013 dazu.Auf beiden Seiten? Casas wird schnell Ersatz für Esribano finden. Wer wird Escribano unterstützen? Das in der EU über Subvencionen für die Züchter der Toros bravos abgestimmt wurde, erfuhr ich durch einen besorgten Anruf meiner Mutter, aus Deutschland. Beschämender Weise las man hier, in Spanien, nichts darüber, in den einschlägigen Medien. Man hatte beantragt die Subventionen für die Ganaderias de lidia zu streichen. Dazu sollte man wissen, der Toro, der die Arena betritt, wird nicht subventioniert. Die Subvention erhält der Züchter u.a. für die Milchproduktion und die Fleischproduktion. darunter fallen die Exemplare einer Ganaderia, die Milch geben. (Viel Spass beim Melken einer Vaca brava.) Ein Kalb, das nicht seine Bravura beim Tentadero gezeigt hat, wird zum Fleischlieferant. Es landet auf dem Schlachthof - seine Aufzucht wird subventioniert. Agrar-Subventionen können auch über den Anbau bestimmter Futtermittel beantragt werden. Die ÖKO-Qualität dieser Produkte ist meistens exelent, da der Landwirt seine Produkte auch selbst verwertet und oft auf traditionelle Weise Anbau betreibt. Und sie schützen die natürliche Umgebung der Natur, der Flora und Fauna. Wer einmal eine Ganaderia besucht hat, wird mir zustimmen. Es gibt genügend Platz für natürliche Lebensräume , in den mehr als 100ha großen Landgüten. Diese europäische Landwirtschaftshilfe geht an den Ganadero, an den Bauern, der umwelt.- und tiergerechte Produktionsverfahren praktiziert. Und hier sollten die brüsseler Antitaurinos erst einmal ihre Hausaufgaben machen! Die artgerechte, umweltschützende Aufzucht und Haltung der Toros bravos ist 100% garantiert. Ein Kalb bleibt fast ein Jahr bei der Mutter, ernährt sich von deren Milch und Gras, feilebend auf riesigen, natürlichen Weideplätzen. (Nix mit Kälbermast, Mastfutter, verabreicht in kleinen Verschlägen, zum Wohle der Gewichtszunahme, bevor es mit 6 Monaten auf den Viehtransporter Richtung Metzger geht.) Auch die folgenden Jahre lebt ein Exemplar dieser Rasse ungestört und frei in seiner natürlichen Umgebung, frisst ökologisches Futter und bewegt sich ausgiebig. Getötet wird ein jedes Rind, die einen nach einem kurzen Leben, eingesperrt und vollgestopft mit Mastfutter und Hormonen, die anderen, nach Jahren in Freiheit, sterben im Kampf um das Leben. Die Stimmen in Brüssel wurden knapp vergeben, man kann davon ausgehen, das die Herrschaften zu 80% keine Ahnung haben, über was sie da abstimmen. Pro Stimmen hab es 323, Contra stimmten 309. 58 enthielten sich der Stimme. Die spanischen EU Abgeordneten der PP stimmten geschlossen für die Agrarhilfe, die PSOE großteils auch. Die komplette Linke (UI , UPvD , PODEMOS) dagegen. ‘Podemos’ ist eine neue Partei in Spanien, deren Einzug in Brüssel mit über 1 Million Stimmen gewonnen wurde. Diese Partei macht massiv Front gegen den Stierkampf, hat die Abschaffung ALLER Veranstaltungen mit Toros in ihrem Programm.
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |