Arbeit für Florito, Meisterstunden von Enrique Ponce, viel Wind und flatternde Nerven bei den Freunden und Verwandten von Roman.
Das Leuchten in seinen Augen, bei der Zeremonie... Der große Moment war gekommen. Guter Anfang mit der Capa, ein Quite a Garoneas, nach dem Tercio de Banderillas war auch noch alles in Ortnung, und dann bricht sich das arme Tier den Fuß bei dem ersten Kontakt mit der Muleta des Confirmanten. Roman blieb nichts anderes übrig, als zum Degen zu geifen, Schnell sollte es gehen. Irgendwo in der Mitte des Ruedos standen die Beiden sich gegenüber. Gewiss war der Pinchazo eine Folge der unvorhergesehenen Umstände. Mit den Worten:“ Dies ist der wichtigste Stier meines Lebens“, hatte Roman diesen Toro dem Vater des Königs, Don Juan Carlos, gewidmet. Ein Konig bei der Confirmation, das ist schon etwas Großartiges. Und dann hat man nicht mehr tun können, als schnell zum Degen zu greifen, deprimierend. Silencio.
Auch dieser war nicht gut ‘auf den Beinen’ und wurde durch einen von Valdefresno ersetzt. Ein schwieriges Exemplar, mit riesigen Hörnern und den Kopf stets hoch haltend. Und beinahe unberechenbar. Aber der Maestro kennt die Toros wie kein anderer. Immer wieder ließ er sich Zeit, das Benehmen zu studieren und dem entsprchend den Beginn der nächsten Serie zu planen.
Tatsächlich gelang ihm mit diesem ‘Untier’ eine schöne Serie mit der Muleta. Aber dann hatte der Stier den Menschen hinter den Tüchern durchschaut. Ich möchte wetten, viele hätten nun den Degen heholt. Nicht so Ponce. Er kehrte zum Toreo der Antique zurück. Ein paar schnelle Pases, die das Publikum faszinierten. Dann stellte er den Toro regelrecht ab, streichelte die Hörner und schritt von dannen... Teilweise majestätisch begegnete er diesem Toro, der für eine schöne Faena nicht geeignet war. Aber der Meister bringt Lahme zum Gehen und verwandelt Unbrauchbares in Gold. Leider ist er sehr klein und die Toros waren sehr groß. Die Estocadas verhinderten den Empfang von Trophäen. (Ovation für beide Faenas des Maestros)
Meine Nerven lagen ‘blank’, den Jungen resignieren zu sehen , angesichts seines ersten Stieres. Ich möchte nicht in seiner Haut gesteckt haben, bei den Pinchazos. Ausgerechnet vor den kritischen Augen des madridter Publikums, grade dann wenn es um Alles geht...
Wir sind stolz auf unseren ‘Bengel’ , wie wir ihn liebevoll nennen. Die zweite, einzige Faena war auf hohem Niveau, vor allem hat sie das Publikum in der vollen Plaza erreicht, - und mich vor dem Bildschirm.
Die Politik und der 'Toro de la Vega'...
Die Regierung des Landkreises Castilla-Leon, in deren Einzugsbereich sich der Ort Tordesillas befindet, hat sich gegen den Tod des Toros de la Vega ausgesprochen. Nicht gegen die Hatz des Stieres, sondern gegen seinem Tod vor Publikum.
Glauben die Herrschaften allen Ernstes, das es sich schöner im Schlachthaus stirbt?
Erstaunlich, dass dieser aprupte Wechsel eines bestehenden Gesetzes, von der PP ausgeht. Nun soll also das Töten der Stiere auf traditionelle Weise bei öffendlichen Veranstaltungen dort verboten sein.
Die Aficionados sind entsetzt. Nicht, dass Alle zu den Fans des ‘Toro de la Vega’ gehören, aber man versteht es so, das man es sich nicht gefallen lassen darf, das unsere Freiheit und Tradition von Politikern verboten wird. Viele sehen im Verbot des Toro de la Vega den Anfang vom Ende der Tauromaquia. Es wird angenommen, das diese Entscheidung der PP Partei, die eigentlich hinter der Tauromaquia steht, aus wahltechnischen Gründen getroffen wurde. Denn in 4 Wochen stehen erneut Wahlen in Spanien an...
Man erinnere daran das die gleiche Partei noch 1999, genau das Gesetz, welches sie jetzt gekippt haben, instalierten, zum Schutz von Kultur und Tradition. Der Bürgermeister von Tordesillas, Jose Antonio Gonzales Poncela (SozialistPSOE), wird versuchen, auf legalem Wege gegen diese Änderung vorzugehen. Poteste der Aficionados sind vorgesehen.
Die Antis wird es freuen. Rechtsradikale Gruppen wie ‘ReichAnimalista’ hatte sich angkündigt, den Toro de la Vega mit Gewalt zu ‘schützen’. Mordrohungen bekommen wir täglich, Beschimpfungen wie ‘Asesino’ (Mörder) gehören mitlerweile zum täglichen Brot eines Aficionados. Hier noch ein schönes Beispiel, welch Geistes Kind so einige Gegner der Tauromaquia sind: