Ivan Fandino mit sechs Toros in Las Ventas, Madrid
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Ivan Fandino mit sechs Toros in Las Ventas, Madrid Das Ereignis der Saison taurino, am Domingo de Ramos in Las Ventas nahm leider keinen gewünschten Verlauf. Ivan Fandino, die Nummer Drei, der Torerorangliste vom Vorjahr hatte sich viel vorgenommen. Mit den 6 Toros 6 aus verschiedenen Ganaderias ging er ein nicht zu kalkulierendes Risiko ein. Sechs herrlich anzusehende Toros der sogenannten Encastes duras, welche so manche Figura scheut wie der Teufel das Weihwasser, stellten sich einem Torero in den Weg. Ich hatte mir Fotos und Videos der ausgesuchten Tiere angesehen. Richtige Brocken wenn man so will. Hörner, ‘Cuernos’ zum Fürchten. Das Volumen machte mir besonders beim ersten Stier von Partido de Resina Sorgen. Und tatsächlich war dies dessen Schwäche. Die beiden Exemplare von Adolfo Martin konnten einem schon Angst machen. Der Toro der Ganaderia Victorino Martin war der fünfte Stier, welcher oft der Beste in der Einteilung durch den Torero ist. Gut bei seinem Angriff auf den Picador, verletzte er sich am Hinterbein und musste durch einen ‘Bruder’ von den ‘Adolfos ersetzt werden. Viel versprach man sich auch von dem braunen Exemplar der Ganaderia Cebada Gago. Dies war durch die Vermischung der Blutlinien Domecq und Nunez, der einzige Vertreter der populären Encastes. Der Letzte kam aus der Zucht von Phala. Die Toros wurden von den anwesenden Aficionados mit Beifall begrüßt. Die meisten machten am Pferd, im Tercio de varas, ihren Züchtern alle Ehre. Natürlich hatte jedes Tier seine Eigenarten, mit denen der Torero fertig werden musste. Und die Vertreter der Encastes duras sind nicht auf ‘Arte’, Kunst gezüchtet, sie sind nicht darauf gezüchtet, es einem Torero leicht zu machen, um an die begehrten Torphäen zu kommen. Allein das Fandino sich gleich sechs von Ihnen stellt, fordert Respekt. Das beinahe keines dieser Exemplare besonders kooperativ war, hat mich nicht überrascht. Besonders im letzten Tercio, mit der Muleta gab es Probleme. Zum einen, weil die Toros in dieser Plaza viel weitere Wege zurücklegen, als in denen der zweiten Kategorie, deren Ruedo kleiner ist. Zum andern hat man sie in den Varas wirklich geprüft, was besonders die eingefleischten Aficionados begrüßten, Szenenapplaus und Beifall für die Toros. Die meisten, der ‘modernen’ Stiere muss der Pikador schonen, oft verlangt der Torero schon nach dem ersten Kontakt mit dem Pferd, den Wechsel der Tercios. Die Probleme mit der Muleta hat, individuell etwas mit den Schwächen der Tiere zu tun und mit der Schnelligkeit, mit der sie lernen. Sich darauf einzustellen, ist nicht einfach gewesen, für Fandino. Mit einem der Adolfos sah er sogar recht gut aus. Phasenweise auch mit den anderen, aber selten mit der Möglichkeit, dem Publikum mit diesen Toros etwas besonderes zu zeigen. Wenn aber die Muletaschwünge gelangen, war die gefüllte Plaza, ‘No hay Billettes’, mit Applaus und Ole’s dabei. Die Estocadas... , tja da sah es zum Teil nicht so gut aus und wer die ‘Duras’ und das madridter Publikum kennt, weiß, das die Tiere nicht schnell fallen und die Trophäen nicht so einfach vergeben werden. Obendrein ist man mit der Bronca auch schnell dabei. Auch Pitos musste sich der tapfere Mann im Ruedo anhören. Fünf Silencios und einmal Pitos, Pfiffe erntete er. Eine magere Ausbeute, mag man denken. Aber schaut Euch das Video von Aplausos.es/Vimeo an. Sooo schlecht sieht das nicht aus. Der Mann hat gekämpft. Wunder konnte er nicht vollbringen, aber das hätten die 20 besten Toreros des Landes auch nicht vermocht, behaupte ich einmal. Das die Stiere das Publikum begeistern, zumindest in zwei Dritteln der Corrida - wo sieht man denn heute noch diese Vielfalt und Schönheit mit diesen 20 Toreros? Als ich 2013 beim Encierro von Talavante mit den Victorinos dabei sein durfte, war man auf den ebenso vollen Rängen längst nicht so begeistert. Und da hatte der Torero sich nur mit einer Ganaderia auseinander zu setzen, nicht mit fünf - sechs Tieren, jedes mit unterschiedlichen Benehmen von Hause aus (Comportamiento). Ich denke das Ivan Fandino sein Bestes gegeben hat, aber neben ‘mala suerte’, nichts Besseres daraus zu machen wusste. Aber er er hat den Nerv und den Mut gehabt, sich einer Aufgabe zu stellen, die weit über ein normales 6 Toros 6 hinaus geht. Ich wäre nicht fair und es würde mir an Respekt fehlen, würde ich mich nun von ihm, als Aficionado abwenden. Ole’ und Suerte mit den Miuras in Sevilla wünsche ich Ivan Fandino. Das ich auch vor den Ganaderos meinen Hut ziehe, für ihre Arbeit, Jahrzehnte lang ihre Tiere zu selektieren und pflegen, um uns, dem Publikum schöne, tapfere Stiere zu präsentieren finde ich selbstverständlich. Den grade die Züchter der ‘Toros duras’ haben es immer schwer gehabt, den Figuras ihre Produkte schmackhaft zu machen. Und um diese Blutlinien zu erhalten fließt viel Schweiß, Geld und erfordert enorme Kenntnisse was die Vererbung betrifft. Aus meiner Sicht, war das Encierro des Ivan Fandino ein Erfolg für die Tauromaquia und hat ein Oreja verdient. Las Ventas war voll. Mission erfüllt. Man sah richtige Stiere-Zur Freude der interessierten Aficion. Man sah einen mutigen Stierkämpfer. Das Glück war ihm nicht holt, aber das ist der wahre Stierkampf. Hätte Fandino mit sechs Designerstieren genauso abgeschnitten? Wahrscheinlich nicht, sie sind in der Mehrzahl für den Triumph des Toreros gezüchtet, nicht um diesen auf die Probe zu stellen... Schaut Euch das Video an und urteilt selbst: http://www.aplausos.es/noticia/27879/Noticias/Fandino-de-la-cara-a-la-cruz.html
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |