Ist man persönlich mit Toreros bekannt oder gar befreundet, sieht man diese Welt mit anderen Augen. Es ist etwas anderes, wenn man die Toreros nur von den Tendios aus sieht, oder im Fernsehen. Die Menschen, die ich kennen lernen durfte, haben
mir nicht nur etwas aus ihrem Leben erzählt, nein, sie teilen es mit einem. Vor drei Jahren lernten wir den Banderillero Manuel Rodriguez, „Mambru“ in Sanlucar kennen. Damals hatte er keine Anstellung bei einem Matador, aber er trainierte,
als ginge es am nächsten Tag zu einer Corrida. Wir, meine Mutter und ich wünschten uns für ihn, dass er bald bei eine Anstellung bei einem großen Torero finden möge, am besten bei Juan Padilla, der ja auch in Sanlucar lebt. Ganz naiv waren unsere Gedanken und Wünsche für diesen Mann, der zu uns „Greenhorns“ so nett war. Unsere Wünsche für ihn gingen in Erfüllung. Mitte der Saison, nach Padillas schwerer Cornada, reihte Mambru sich in die Cuadrilla des Maestros ein. Wir waren stolz und glücklich, dass er es so gut getroffen hatte. Natürlich verfolgten wir seine Corridas aus der Ferne und hatten sogar das Glück, ihn „live“ zu sehen. Das ändert alles. Stolz und Angst sorgen für ein Wechselbad der Gefühle. Bei jeder Corrida bangt man mit, und ist stolz auf den Menschen, wenn es zur Ehre gereicht hat, wenn er seine Arbeit gut gemacht hat. In diesem Frühjahr kam er grade aus Südamerika zurück, wo sein Maestro recht erfolgreich war. Mambru hatte eine Cornada an der „gefährlichen Stelle“ abbekommen. Stolz hat er uns seine lange Narbe am Oberschenkel präsentiert. Für mich war das ein Schock, die brutale Realität holte mich ein. Er hätte verbluten können. So stolz wie die Toreros auf ihre Kampfesnarben sind, so erschreckend mag dies für ihre Familie und ihre Freunde sein. Vorgestern Abend in Cuenca, rutschte Mambru aus, als er bei der zweiten Runde des Fuene Ymbros in den Burladero schlüpfen wollte. Der Toro hatte ihn sofort im Visier, und ließ seine Wut an ihm aus. Es schien, als wollte er Mambru in den Burladero hinein stoßen. Cornadas in beide Beine. Ein schlimmer Unfall, wie er jeden Tag passieren kann, im Leben eines Toreros. Das Ganze spielte sich innerhalb von Sekunden ab. Auf schnellstem Wege ging es in die Enfermeria und danach ins Krankenhaus. Wer sich die angehängten Fotos(Aplausos.es) ansehen mag, stelle sich vor, dass in dieser silbernen Traje de luces, ein Freund, ein Bruder oder ein Sohn steckt. (Foto oben Jose Luis Cuevas)
könnte ich nicht, einfach so gelassen zusehen, wo sich vor mir ein Drama um Leben und Tod abspielt. Ob er genauso gelassen wäre, wenn es sich um seinen Enkel handeln würde? Maestro Padilla reagierte jedenfalls sofort und versuchte den Stier mit der Capa von seinem Banderillero fort zu locken. Er ist ohnehin stets einer der Ersten im Ruedo, wenn sich irgendjemand in einer Corrida in Gefahr befindet, egal ob es sich um andere Toreros handelt, oder er sich nur, in zivil im Callejon aufhält. Mambru wurde von seinen Kollegen sofort zur Krankenstation der Plaza getragen. Gott sei Dank ist die Prognose des Arztes ‚leve‘, leicht verletzt. Also saubere Hornverletzungen, keine Nerven, Schlagadern sind zerfetzt worden. Stiche in die Muskeln verheilen recht schnell und ohne Komplikationen, sofern es nicht zu Entzündungen kommt. Ich wünsche dem
Namensvetter des berühmten Manuel Rodriguez, „Manolete“, eine schnelle Genesung.
Sein Unfall ereignete sich just einen Tag vor dem 67. Jahrestag des Todes Manoletes. Fuerza Torero!
http://www.aplausos.es/noticia/25100/Noticias/El-banderillero-Manuel-Rodriguez-Mambru-herido.html
einer Novillada ohne Picador in El Puerto de Santa Maria, sondern eine Woche später das lang ersehnte Debüt in einer Novillada mit Picador. Am 20. September
findet in Sanlucar de Barrameda eine Novillada, als Concurso de Ganaderias statt, wo er den begehrten Platz im Cartel bekommen hat. Neben Alvaro Sanlucar
und El Pijorro, beides Söhne der Stadt, wie auch Eloy, werden sie sich jungen Stieren von verschiedenen Züchtern stellen. Ich freue mich, dass der Empresario
der Plaza del Pino, Carmelo Garcia, diesen jungen Toreros eine Chance gibt, sich mit Picador, dem Publikum zu präsentieren. Schließlich hätte er auch die
führenden Novilleros des Escalafon, der Rangliste, präsentieren können. Wer also noch ein paar Urlaubstage übrig hat, - nach Sanlucar! Gastronomie, Ambiente Taurino, nah zu Cadiz, El Puerto, tollen Stränden und dem Naturschutzpark Coto de Donana und eine Novillada mit ausgesuchten Novillos, lassen ein paar Tage Urlaub im Nu vergehen.