Morantes erster Stier war ein kleiner Manso, nicht viel mit ihm zu machen, für den Boheme de Sevilla. Man bemühte sich nicht. Das Desaster total war der Abschluss, der nicht gelingen wollte. Nicht die Estocada, nicht mit dem Descabello konnte er das Tier erlösen. Drei Avisos. Der ‘Manso’ hatte Morante bis zum Burladero verfolgt und halb in diesem stehend versuchte er den Stier zu töten. Er fiel nicht. Nun hätte das Tier das Ruedo verlassen sollen, aber es wollte nicht. So musste Morante ein letztes Mal zum Degen greifen. Wieder gelang es nicht. Am Ende holten ihn die zahmen Ochsen aus der Plaza. Ein Trauerspiel. Zum dritten Mal in dieser Saison bekommt Morante drei Avisos und der Toro verlässt die Plaza lebend. Morante, Morante... Auch mit den verbleibenden Toros bekleckerte sich der Künstler nicht mit Ruhm. Pfiffe, die Bronca des Publikums, Silencio und Plamas - Entäuschte Morantistas, ein Desaster.
El Juli sah auch nicht gut aus, bei seinen Abschlüssen. Auch seine Stiere waren von unzureichender Qualität.
Roca Rey war nicht gekommen, um sich in Malaga die Butter vom Brot nehmen zu lassen, von den ‘Maestros’.
Seine Arbeit mit dem ‘besten’ Toro war sehenswert, bis er sich zu nah an den schwächelnden Toro wagte.
Das rote Tuch im Natural zu eng geführt und schon zog es den Stier nach innen - Erwischt! Kleine Cornada, und ein heftiger Kopfstoß des 500kg Stieres, ließ den Jungen quasi K.o. gehen.
Schnell trug man ihn in die Enfermeria, aus der er, ohne Jacke und Zapatillas, schnell wieder in die Plaza zurückkehrte. Er beendete seine Faena mit hohen Noten. Bei der Estocada begann Roca zu schwächeln, beim vierten Versuch die Estocada anzubringen, brach er bewusstlos zusammen. Eiligst wurde er ins Krankenhaus gebracht. Man befürchtete innere Verletzungen.
Und so konvertiert das stolze Tier zu einem Manso, der sich verschanzt, nicht mehr wirklich angreift. Weil er nicht mehr anders kann.
Diese Corrida hinterlässt den schlechtesten Eindruck, den man sich ausmalen kann. Ich hoffe nur, das sich unser ‘RocaBubi’ schnell wieder erholt und zu gewohnter Form findet.
Die Ärzte diagnostizierten kleinere Hornwunden an der Lippe und im Bauch-Brustbereich, schwere Prellungen. 48 Stunden wird er zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen.
Der Junge aus Peru pokert hoch. wagt sich im Zweifelsfall in die Nähe des Toros, was bei uns Zuschauern Gänsehaut verursacht. Jedes Mal riskiert er Cornadas. Das er dabei obendrein noch elegant ist, dazu kommt künstlerisch zu wirken und meist noch gute Estocadas anbringt, hebt seine Leistung in dieser Saison, seiner Ersten als Matador, über alle Toreros hinaus. Auch diese Faena hätte ihm zwei Orejas und die Puerta grande eingebracht. So, ohne den Toro selbst zu töten, blieb es bei einer Ovation. Video von Aplausos.es