Kurioserweise habe ich genau diese Stiere, von Nunez de Cuvillo mehrfach im Campo bewundert, wenn ich bei den Tentaderos war. Als der Fotograf Arjona die Fotos vor 2 Tagen veröffentlichte, kamen sie mir bekannt vor und ich suchte in meinen Archiven nach. Und tatsächlich hatte ich vier von diesen Toros mehrfach abgelichtet, weil sie mir im Campo sehr gut gefielen.
Dieser hatte Trapio, griff gut an. Gelegentlich störte er den positiven Eindruck durch das Schlagen mit dem Kopf. Hier hatte ich einiges mehr erwartet von Talavante. Aber der ‘Maestro’ hielt sich zurück. Ob es daran lag, das er es hier tatsächlich mit einem Toro bravo zutun hatte? Das Oreja, welches ihm dieser Stier geschenkt hätte, blieb an seinem Platz, denn der Abschluß gelang nicht auf Anhieb.
Auch bei seiner zweiten Faena fehlte mir etwas. Die Dominanz, das Erziehen, das Bestimmen. Und dies bezahlte die ‘Mano negro’, mit einer Cornada. Hatte er den Stier kommen und gehen lassen, wie der Toro es wollte, darauf vertrauend, dass das Tier im richtigen Moment den Kopf brav in das rote Tuch senkte. In einem Sekundenbruchtel hatte das Horn den Muskel oberhalb des Knies durchbohrt. 20 Zentimeter maß die Wunde, aber Talavante blieb im Ruedo. Die fortsetzenden Naturals waren das Beste an dieser Faena, da war dieses Dominieren, was mir zu Beginn gefehlt hatte. Man belohnte den Torero mit dem einzigen Oreja des Tages.
Nicht von der Qualität ihrer Weidegefährten, ein Toro verletzte sich während der Faena, blieb Roca Rey an diesem Nachittag hinter den Erwartungen zurück. Silencio mit beiden Toros. Was nicht bedeutet das der junge Peruaner nicht gut toreriert hätte, eine Estocada recibiendo inklusive. Aber das Publikum hat ihm nun den ‘Welpenschutz’ gestrichen, jetzt ist er ‘Figura’ und da will man mehr sehen. Ich frage mich im Stillen, wie ihm der Jabonero von Talavante gefallen hätte...
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