In beiden Tardes kann er eine Legende sehen, die Miuras. 175 Jahre befindet sich diese Zucht in Händen der Famile, ihre Toros sind schön, stark und gefürchtet. Was der Aficionao am letzten Sonntag in Madrid sah, war mehr als enttäuschend. Die Stiere schwächlich, boten sie wenig für die Toreros und die Zuschauer. Zwei Exemplare gingen zurück in den Corral.
Dies war ausgerechnet das gesammte Lote von Davila Miura. Er musste sich mit dem Ersatz von Buenavista und El Ventorillo befassen und bekam für den durchschnittlichen Einsatz Silencio und Ovation.
Ruben Pinar, gut vorbereitet für sein Debüt mit dieser Ganaderia, kam über Silencio nicht hinaus.
Äußerst beliebt ist Rafaelillo, besonders wenn er mit den ‘Duras’ zu denen die Miuras gezählt werden, auftritt. Jeder weiss, dieser Mann gibt Alles. Aber auch er hatte seine Probleme, diesen Stieren an diesem Nachmittag, etwas abzutrotzen. Am Ende bezahlte er seinen Einsatz sogar mit einem Hornstoß in den Oberschenkel. Der schale Lohn, Silencio und eine Ovation. Auch er hatte sich mehr von diesem Nachmittag versprochen, wie alle, die in der vollen Plaza oder vor den Bildschirmen (Bezahlsender Canal+Toros) saßen.
Nicht all zu hoch, was die Qualität der Stiere angeht. Nicht besonders abwechselungsreich, was die Blutlienen der Zuchten betrifft, überwiegend wurde die Encaste Domecq aufgeboten, meist mit schwachen Resultaten.
Die Cartels waren auch nicht besonders, was die Zusammenstellung von Toreros und Zuchten betrifft, die Figuras waren auch hier nur mit ‘ihrer ersten Wahl’ zu sehen. Langweilig die Doblettes, Triplettes einiger Toreros, die trotz vermehrter Auftritte nicht punkten konnten.
Neuheiten im ‘Staate Casas’? Ein Championat der Recortadores lockte viele in die Plaza, auch das Decajonada, das Ausladen der Stiere in der Plaza, hatte man hier aufgeboten. Austellungen mit Gemälden, Fotografien , speziell in Erinnerung an Manuel Rodriguez ‘Manolete’. Ein Highlight? Ich habe keins gesehen.
Der Tendido 7 meuterte die ganze lange Feria, mit sehr wenigen Ausnahmen und oft zu recht. Man will Toros sehen, keine erschöpften Rindviehcher.
Und man will von seinem Recht Gebrauch machen, den Toreros die erste Trophäe zu zusprechen, etwas was einige Präsidenten fleißig ignorierten. Triumphe hätte man gewiss gerne mehrere gefeiert, dem stand neben dem Degen, dem Stier und dem Präsident auch so manche schwache Leistung im Gesamten im Wege.
Die Puerta grande öffneten Gines Marin, Enrique Ponce und Juan del Alamo. Einer der Drei wird den leeren Platz im Cartel der Corrida de Cultura dafür bekommen - man entschied sich für Gines Marin, wen wundert es, wird er doch von Freunden Casas gemanagt, von FIT.
Ich persönlich hätte diesen Platz an Juan del Alamo vergeben, der eine bessere Leistung erbrachte.
Drei Novilleros haben am kommenden Sonntag einen weiteren Auftritt in Las Ventas: Angel Jimenez (Oreja), Angel Sanchez (Vuelta al ruedo) und Jesus Colombo aus Venezuela (Vuelta al ruedo) haben sich mit ihren gelungenen Auftritten die Plätze im Cartel der Novillada am Sonntag ‘verdient’.
Dazu gesellt sich ein Auftritt von Sebastian Castella mit Hebreo von Jandilla und die Faena von Paco Urena mit dem Toro Pastelero von Victorino Martin. Diese drei TOREROS gehören für mich in die Corrida de Cultura, in der sich am Samstag Morante de la Puebla, Cayetano und Gines Marin ‘sonnen’, mit Stieren der noblen Ganaderia Nunez de Cuvillo.
Wie dem auch sei, 31 Tage, ohne Unterbrechung fanden in Madrid Stierkämpfe statt, über fast alle habe ich berichtet. Santi Ortiz, mit dem ich während der Feria regen Austausch hatte und ich sind uns einig - Das ist anstrengend, spannend und oft enttäuschend. Aber es lässt uns nicht los. Spätestens Übermorgen sind wir schon wieder neugierig auf die nächste Corrida...
Video der Corrida der Miuras von Aplausos.es.