In beiden Ruedos standen die führenden Toreros, die ‘Figuras’ mit ihren Cuadrillas. In Las Ventas: Padilla, der sich den Titel hart erarbeitet und teuer bezahlt hat, als Anführer des Escalafons 2014. Miguel Angel Perera, Triumphator der Feria San Isidro 2014 und Jose Mari Manzanares, der zu einer Legende werden könnte, noch größer als sein Vater. Die Ganaderias, in Las Ventas - El Pilar, in Nimes - Domingo Hernandez und Garcigrande, beide Encaste Domecq.
In Nimes standen sich El Juli und Morante de la Puebla gegenüber, ein Mano a mano. Ein interessantes Duell auf höchstem Level. El Juli wächst von Jahr für Jahr. Kaum zu glauben, so klein wie er ist. Besonders mit der Capa hat er bei mir gewonnen. Mit der Muleta hatte ich nie Fragen, aber seine Bereitschaft, auch in der Arbeit mit der Capa den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen, gefällt nicht nur mir. Und Morante, der Künstler mit der Capa... Das versprach Spannung in den Tendidos. Aber letztendlich hängt alles von den Stieren ab, welche die TopToreros vor sich haben. Die engen Chiquelinas von El Juli, macht man nicht mit jedem Stier. Morantes ‘Media veronica’ auch nicht. Das muss passen, im Rythmus des Angriffs.
Ein Juan Padilla glänzt auch mit den Stieren, wenn sie maßgeschneidert für ihn sind. Seine Toros dürfen ruhig etwas flotter sein, Flamenco für Padilla, Fandango für Morante. Padilla hat viel zu bieten, wenn denn das Exemplar genug Puste hat, dann springt der Funke über. Er setzt seine Banderillas selber, gut und mit persönlichem Einsatz. Macht er dies nicht, hat dies einen Grund. Ist der Stier so schwach, das er einem Tercio mit Padilla nicht durchsteht, oder will er seiner Cuadrilla zum Glanz verhelfen? Müde ist er bestimmt nicht, dieser Vollbluttorero. Miguel Angel Perera und Manzanares sind was für’s Auge. Mit Stieren, die langsam angreifen, ich meine nicht ‘zögerlich’, können sie sich am besten ausdrücken. Beide bestechen durch Eleganz, für mich hat Manzanares das bessere Handgelenk, Perera die bessere Technik, so wirkt es manchmal auf mich.
Mit den Stieren war aber ein Faktor im Spiel, der nicht im Voraus zu berechnen ist. Die von El Pilar in Madrid waren nicht unbedingt in bester Kondition. Was die Arbeit ‘Floritos’ mit seinen zahmen Ochsen sichert. Einer ging zurück in den Coral. Es hätten mehr sein dürfen, einmal mehr. Als ob die Präsidenten Anweisungen hätten, nicht mehr als einen Stier abzuweisen. Mit einigen Stieren in Madrid, ist die Aficion nicht einverstanden, in den letzten Tagen.
In Nimes waren auch ausgewählte Exemplare im Ruedo und mit ihnen sah es besser aus., zum Glück für El Juli und Morante. In Nimes war die ‘bessere’ Ganaderia vertreten. Dies verhalf Morante zu eindrucksvollen Faenas, schenkte den Aficionados die ersehnte ‘Media’, Chiquelinas, Serpentina und eine Revolera des Maestros, belohnt mit einem Oreja (Zweiter Toro). El Juli brillierte mit Veronicas und Chiquelinas mit der Capa, wertvoll die Faena mit der Muleta beim ersten Stier. Das zweite Oreja gewann er mit seinem 3. Exemplar, das sich recht widerspenstig zeigte. Aber das schreckt El Juli nicht. Morante: Pitos, Oreja und Ovation. El Juli : Oreja, Silencio, Oreja.
Triumph für einen Padilla, Fehlanzeige. Puerta grande für Perera? Nicht zu machen. Einzig Jose Mari Manzanares hatte einen Stier vor sich, der ihm erlaubte sich zu entfalten. Wunderbar und elegant mit dem zweiten Toro beim Natural. Tolle Estocada, Verdientes Oreja. Das einzige an diesem glanzlosen Nachmittag, denn der Rest versank in den Silencios. Ich glaube, in Nimes hatte der Aficionado mehr vom Eintrittsgeld, aber ich wäre in Madrid gewesen, hätte ich die Wahl gehabt. Meine Freunde in dieser Plaza zu sehen, egal mit welchem Ergebnis, unbezahlbar.
Hier die tollen Bilder u. Videos aus Nimes und Madrid, von Aplausos.es:
http://www.aplausos.es/noticia/28676/noticias/manzanares-unica-oreja.html
http://www.aplausos.es/noticia/28675/noticias/el-juli-raza-y-poder-contra-los-elementos-en-el-coliseo.html