Gespannt war man, wer von den drei Matadores sich mit ihnen versteht, wer von Ihnen in der Lage ist, eine Faena zu gestalten. Seit 2005 ist es keinem Torero gelungen, mit den Victorinos eine Puerta grande zu öffnen. Damals gelang dies El Cid. Gomez del Pilar bekam seine Confirmacion, seit drei Jahren hat er die Alternativa. 21 Corridas hat er in dieser Zeit bestritten, also keine besonders hohe Zahl. Allerdings hat er in der letzten Corrida, in Illescas, PLATONICO indultiert, einen Victorino.
Pate der Zermemonie war Ivan Fandino, zum ersten Mal in seiner Laufbahn. Fandino hat wenig Glück gehabt in den letzten Jahren in Las Ventas. Seit 2013 hat ihm kein Toro dort die Puerta grande geöffnet. Dabei ist er einer der Toreros, welcher die meisten Orejas dort bekommen hat, seit 2012. Er liegt auf Rang Drei, zusammen mit Talavante. Mehr haben nur Juan de Alamo und Lopez Simon erhalten. Von 10 Victorinostieren, die er in Plazas der 1. Kategorie getötet hat, bekam er nur ein Oreja in Sevilla.
Der Testigo, der Zeuge der Confirmacion, war Alberto Aguilar. Dieser hat 19 Victorinos vor seiner Muleta gehabt. In Madrid und Dax bekam er je ein Oreja für seine Faenas. Dieser Torero hält den achten Rang in der Liste der Trophäen von Las Ventas, zusammen mit Sebastian Castella.
Gomez de Pilar empfing den Toro a Puertagayola, sein Brindis, gen Himmel, galt Adrian. Gleich zu Beginn zeigte der Stier wenig Eifer. Vom Picador wollte er nichts wissen. Zum Setzen der Banderillas mussten die Toreros de la plata schon sehr nah an das Tier heran. Gefährlich war der unwillige Geselle. In der Muleta suchte er nach dem Gegner, ließ wenig Faena zu. Ovation für den Confirmanten, Pfiffe für den Victorino.
Das erste Exemplar für Ivan Fandino, war nicht abgeneigt sich dem Picador zu stellen, aber auch dieser Victorino ‘überlegte’ sich schnell, wie er sich am Besten aus der Affäre ziehen konnte. Wenig Toro für eine Faena, Silencio für den Torero.
Alberto Aguilar machte sich mit seinem Exemplar auch nicht viel besser, Silencio. Die Victorinos machten auf mich den Eindruck, als wollten sie so nicht toreriert werden. Dem einen Toro hätte man sich mehr nähern müssen, andere waren so schnell in den Wendungen nach einem Muletazo, das die Diestros Mühe hatten, den nächsten anzubringen. Keine Faena gab wirklich etwas her. Fandino gab bei seinem zweiten Exemplar endgültig auf. Gefährlich waren sie, diese Victorinos, keine Frage. Und kooperierten so gut wie nie. Fandinos Victorino in anderen Händen..., das hätte etwas werden können, dem Publikum gefiel der Stier, dem Torero nicht. Pfiffe und Geschimpfe von den Tendidos, als dieser recht schnell den Degen holte.
Und dann passierte das Unglaubliche. Der letzte Victorino ging zurück in den Corral, zu schwach in den ersten beiden Tercios. Ich kann mich nicht erinnern, das dies jemals passiert ist. Victorino bringt immer nur 6 Toros mit, Ersatzstiere stehen nicht auf seinem Plan.
Und so hatte Aguilar nun ein Exemplar von San Martin in der Muleta. Auch diese Zucht basiert auf der Encaste Santa Coloma. Und mit diesem Gesellen verstand sich der Torero aus Marid besser. Die nicht auf Anhieb gelungene Estocada beließ es bei einer Ovacion.
Wirkliche Höhepunkte gab es nicht, wenn man von dem Setzen der Banderillas durch Raul Marti (Cuadrilla Pilar) und Jarocho (Cuadrilla Fandino) mal absieht. Diesen Stieren Banderillas zu setzen ist gewiss Herzklopfen pur. Alle Toreros widmeten ihren Brindis dem kleinen Torero Adrian. Auf dem Video von Mundotoro.com sind die besten Momente zusammengefasst. Für mich waren zwei Victorinos mit Möglichkeiten im Ruedo und auch der Ersatzstier von San Martin wäre für eine Trophäe gut gewesen. Aber für höhere Aufgaben muss man gerüstet sein und den Stier ’lesen’ können. Ohne dieses Rüstzeug, braucht man in Madrid den Victorinos nicht gegenübertreten.