Zwei Dinge begeisterten das Publikum: Ein Stier und die Risikobereitschaft eines Roca Rey. Trophäen gab es keine, entweder war mit den Toros von Xaray wenig zu besehen, oder die Estocada war schlecht. In dem Video von Aplausos.es kann man Joselitos Arbeit mit einem sehr guten Toro sehen. Auch wenn die Hörner nicht so ausladend wie in Madrid waren, der Stier hatte das gewisse Etwas. Nimmermüde senkte den Kopf in die lockenden Tücher. So gelang dem mexikanischen Startorero eine sehr vibrante Faena.
Schrecksekunden erlebten die Zuschauer bei einer Voltereta von Roca Rey. Ich kann den Jungen nur bewundern. Schon mit der Capa scheute er die Nähe der Hörner nicht und als ein Lance mit der Capa nicht so gelang, wie er es sich vorgestellt hatte, forderte er das Tier zum zweiten Mal genauso heraus und erzielte ein besseres Ergebnis.
Mit der Muleta, auf den Knien, erwischte ihn der Toro, das nicht mehr passiert ist, verdankt Roca Rey wohl seinem Schutzengel. Kaum wieder auf den Beinen, zitierte er den Toro ein zweites Mal, ein drittes Mal, bis die Lektion saß. Keine Puerta grande, aber die Anerkennung des Publikums, war der Preis, den dieser junge Peruaner gewann, in der größten Plaza der Welt.
Toro Jubilo - Taurino rettet Antitaurino vor den tödlichen Hörnern...
Um dem noch ‘Einen drauf zu setzen’, brachte man anschließend Bilder von den antitaurinischen Protesten, betreffend den ‘Toro Jubilo de Medinaceli’. Histerische Antis, die kreischend gegen die Polizei agierten, um die Taurinos auf der anderen Seite zu beschimpfen und zu bedrohen.
Beim Toro Jubilo handelt es sich um eine Tradition welche um 1559 ins Leben gerufen wurde. Der Toro wird zunächst an einen Pfahl gebunden. Dort bekommt er ein Gestell auf den Kopf gesetzt, dessen Spitzen später in Brand gesteckt werden, bevor er frei gelassen wird. Vorher wird sein Körper mit feuchtem Lehm eingerieben, um sein Fell zu schützen.
Gut 60 Antitaurinos versuchten durch Besetzung bestimmter Straßenzüge oder durch widerrechtliches Eindringen in die nur für Aficionados zugelassene Plaza zu stören. So weit, so normal.
Das sich man aber dann eine Antitaurino, unter Einsatz seines Lebens, vor dem wütenden Toro schützen und in Sicherheit bringen muss, ist neu. Die Taurinos warnen schon seit längerem davor, das es unter den Antis Verrückte gibt, die in ihrer Histerie bereit sind, ihr Leben und das aller Beteiligten zu riskieren um so Aufmerksamkeit zu erregen. Die Verückte hatte sich in dieser Nacht eingeschlichen, war ins Ruedo gesprungen um den Stier „zu streicheln“. Einer der Sichheitskräfte, David Andrés López, Taurino, überlegte nicht zwei Mal und sprang auch ins Ruedo und konnte die Frau grade noch vor dem Toro wegziehen. Wäre er nicht gewesen...
Er wuste das es sich bei der Person um einen Antitaurino handelte, aber das spielte für ihn keine Rolle, hier ging es um ein Menschenleben. Heldenhaft? Menschlich!
Das Fest um den Feuerstier ist schon lange umstritten, genau so wie der Toro de la Vega. Wer im Internet nach Infos sucht, stößt zunächst nicht auf ‘Information’ sondern auf verfälschte Darstellungen, ins Netz gesetzt von den Gegnern. Aber der Stier und auch die Stierfeste auf den Dörfern gehören zu Spanien. Wer sie nicht mag, soll sich einfach fern halten. Wenn Keiner hingeht, wird auch Niemand sie mehr veranstalten.
Die für mich gestörte Frau, die nicht nur ihr Leben, sondern das anderer Menschen aufs Spiel gesetzt hat, verurteile ich. Warum greift sie nicht gleich in einen Tigerkäfig um die ‘Mieze’ zu streicheln? Um sie dann zu ‘retten’ müssen andere ihr Leben riskieren und der Tiger, der Eisbär oder der Stier wird vermutlich erschossen werden, um sie zu retten. Und Das wird dann wieder von den vermeintliche Tierschützern kritisiert...