Diego Ventura, der Toros aus portugiesischen Ganaderias lidierte, bekam mit jedem Stier eine Ehrenrunde zugesprochen, er schenkte dem Publikum den ‘Sobrero’ den Ersatzstier, und konnte vier Vueltas absolvieren. Die Corrida wurde von den Aficionados gut aufgenommen, die Plaza war voll besetzt. Fotos von Mundotoro.com:
http://www.mundotoro.com/noticia/galerias/lisboa-18-06-2015
Unsere Aficionadofreundin Ursula machte mich auf etwas aufmerksam, was mir als spanischem Aficionado entgangen ist, da ich mich noch nie näher mit der mexikanischen Kultur befasst habe. Masken zu tragen ist ein Teil der indianischen Kultur, wo diese eine große Rolle spielen. Und viele Mexikaner stammen von den Ureinwohnern, den Indios ab. Der Mensch hinter dieser Maske, der dort im Ruedo stand, ist laut Pressemitteilungen, ein ehemaliger, erfolgloser Novillero, der es nicht zur Alternativa geschafft hat. Er musste seine Passion, die Stiere, verlassen um in einem anderen Berufszweig Geld zu verdienen. Es heißt, dass er dort heute sehr erfolgreich ist, und es aus diesem Grunde vorzieht, anonym auf zu treten. Wie aber kommt es, dass er, ohne Alternativa, an einer Corrida teilnehmen konnte? Schließlich tötete er einen ausgewachsenen Toro, keinen Novillo. Nun, ein Gönner hat dies ermöglicht, diese Corrida wurde gratis ausgetragen, heißt, die Zuschauer bezahlten keinen Eintritt. Für sie war der Anblick eines Maskierten keineswegs so ungewöhnlich, wie für uns in Spanien. Und da ‘Fantasma’ obendrein eine gute Faena und Estocada zeigte, soll es nach diesem Auftritt mehrere Angebote von Empresarios für ihn gegeben haben. Schon eine tolle Geschichte... - ohne Maske wollte kein Mensch ihn sehen und mit Maske kommen auf einmal die Angebote. Die Maske will er weiterhin tragen und seine Identität nicht preisgeben.
Ursula machte mich auch darauf aufmerksam, das es bei den ‘Wrestlern’ (ähnl. Ringer), in Mexiko, ebenso üblich ist Masken zu tragen. Ein sehr bekannter, „El Santo“ ließ sich sogar mit dieser begraben. Vielen Dank für die Informationen, Ursula.