gayola“ zuzog, kam ich auf die Idee, einige Leser, mit denen ich Kontakt habe, dazu zu befragen. Aber erklären wir erst einmal, was die Porta-Gayola ist. In
der Plaza kommt der Stier aus der Tür des Ganges vom Corral ( Puerta de chiqueros, oder auch Toril genannt), direkt in die Arena gestürmt. So sollte es zumindest sein. Der Torero kniet sich in angemessener Entfernung vor dieses Tor. Dabei hält er die Capa in beiden Händen vor sich hin. Kommt das Tier, wie
erwartet herausgestürmt, Swingt er die Capa in Ruchtung Stier. Dann schwenkt er das Tuch zu einer Seite, sagen wir auf die Rechte. Nun zieht er die schwere Capa mit der rechten Hand über den Kopf, die Linke lässt in diesem Moment los und der Stier rast rechts vorbei. Es ist ein gefährlicher Akt, aber spektakulär anzusehen. Eine ähnlich ausgeführte Suerte ist die „Larga cambiada aforalada“. Auch hier kniet der Torero im Sand, während der Stier auf ihn los stürmt. Vorteil hierbei ist, das der Toro und der
Torero sich schon „kennen gelernt“ haben. Der erfahrene Stierkämpfer kann die
Schnelligkeit und die Reaktion des Tieres einschätzen. Das ist bei der Porta gayola reines Glücksspiel. Der Torero muss die Galoppsprünge blitzschnell abschätzen, um den Stier im richtigen Moment, das Tuch unter das äußere, ihm abgewandten Auge, zu platzieren. So kann er den Stier von sich weg, um sich herum lenken.
nicht geblendet und sieht einen verschwommenen, dunklen Fleck, der sich etwas
bewegt (Die Capa). Sein Instinkt sagt im sofort, das dort sein Feind lauert und sofort greift er an. Jetzt bekommt dieses „Suerte“ seinen Sinn. Hat der Toro einen Sehfehler, sind die Folgen für den Torero vorprogrammiert. Schätzt der Torero die Geschwindigkeit des Tieres falsch ein und schwingt die Capa zu früh oder zu spät, hat auch das oft üble Folgen. Die Einschätzung ist der Schlüssel zum Erfolg dieser gewagten Aktion.
vor den Stieren knien. Und ein Leser stellte fest, das man besonders bei den Novilladas, die Porta gayola oft zu sehen bekommt. Natürlich hat dies viel mit dem Eindruck zu tuen, den ein Torero beim Publikum hinterlassen will. Sein Name soll den Menschen in den Tendidos im Gedächtnis bleiben, dafür riskiert auch ein
Torerolehrling alles. Und auch die Konkurrenz untereinander, bei den „Jungen Wilden“, spornt an, macht man es nie, gilt man als feige. Padilla und Co., gestandene Matadore, haben diese risikoreichen Manöver groß gemacht, eigentlich hätten sie es gar nicht mehr nötig, könnte man denken. Würden sie es jetzt aufgeben, ihre Fans wären enttäuscht, einige würden sogar behaupten, das sie nun das Risiko scheuen. Viele Figuras oder junge Toreros, haben in ihren Anfängen die verrücktesten Sachen gemacht, selbst ein Morante. Sind sie erst einmal gefragt, reduzieren viele solcher riskanten Suertes auf ein Minimum. Eine Leserin merkte an, das eine gewisse Sensationslust beim Publikum vorhanden ist,
welches sich gerne Toreros ansieht, die solche Risiken in fast allen Corridas zeigen. Nun, davon kann man getrost ausgehen. Der eine liebt die Oper, der andere Rock’n Roll und der Dritte kommt mit Beidem klar, wenn der Ton getroffen wird.
nichts auszusagen, über den künstlerischen Wert des gesamten Kampfes. Ich selbst sehe die Porta gayola gerne, die Largas cambiadas sind mir aber lieber. Wenn ich einem Stierkampf beiwohne, wo ein, mir persönlich bekannter Torero, sich vor dem
Toril niederkniet, flattern auch meine Nerven. Eine stumme Bitte an die Schutzpatronin der Toreros, dann werden die Zähne zusammen gebissen, die Luft angehalten und die Hände verschränkt. Die Erleichterung, die ich empfinde, wenn dieses „Suerte“, was wörtlich „Glück“ bedeutet, gut ausgeht, ist nicht zu beschreiben. Da jeder von uns diesen Akt anders erlebt, war es sehr interessant, mich mit anderen Lesern, zu diesem Thema auszutauschen. Vielen Dank! Es gibt die Porta gayola übrigens auch beim Rejoneo, dem Stierkampf zu Pferd. Da stellt sich der waghalsige Reiter mit dem Pferd direkt vor den Gang des Torils, das Pferd dient dabei als Capa. Der Stier rennt sofort hinter dem Pferd her, was ihn mit zwei Galoppsprüngen nach Links lenkt, um dann, blitzschnell nach rechts auszuweichen. Ähnlich dem Setzen der Banderillas „Al quiebro“. Für mich der helle Wahnsinn.
http://www.mundotoro.com/noticia/dos-triunfos-y-una-anecdota/109901
Manzanares(orejas u. silencio)
http://www.mundotoro.com/noticia/dos-triunfos-y-una-anecdota/109908 El Fandi (silencio u. oreja)
http://www.mundotoro.com/noticia/dos-triunfos-y-una-anecdota/109909 Ponce(ovacion u. oreja)