(Fotos Aplausos.com javier arroyo)
Es wurde viel geredet bei dieser Präsentation , nur über eines wurde nicht geredet - Über den Protagonisten der Fiesta brava : Der TORO! (foto Prieto de Cal)
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Die meisten mir bekannten Aficionados, reisen ein, zwei Mal im Jahr nach Frankreich oder Spanien, um sich eine Corrida anzusehen Manche gönnen sich sogar eine ganze Feria. Die spanischen Aficionados, geographisch näher am Geschehen können es sich ‘leisten’ anders auszuwählen. Einige folgen bestimmten Toreros von Corrida zu Corrida, andere reisen nur dann, wenn sich ihr Lieblingstorero mit bestimmten Ganaderias zeigt. Oder sie besuchen die Ferias traditionell in ihrer Heimatstadt. Seit einigen Jahren beschweren sich die spanischen Aficionados über die Eintönigkeit der Cartels, der Zusammenstellung durch den Empresario, was Ganaderias und Toreros in ihren Corridas betrifft. Eine große Mitschuld an dieser augenfälligen Langeweile in den Ruedos tragen die Figuras, welche sich nur noch in Ausnahmefällen mit anderen Ganaderias zeigen, aber überwiegend mit ihren bevorzugten Züchtungen auftreten. Der spanische Vollblutaficionado aber, verlangt andere Tiere, er will ‘Toros de verdad’ sehen. Wenn er teures Geld für eine Corrida mit einer Figura, einem Startorero bezahlt, will er Stiere sehen, keine Jungstiere, mickrig mit kleinen Hörnern. Und er möchte die Konkurrenz im Ruedo spüren, Duelle der Toreros sehen. Aber das wird von Jahr zu Jahr seltener. Warum? Weil die Empresarios, die großen Häuser, die so genannten ‘Casas’ diese Toreros unter Vertrag haben. Und auch die großen Plazas leiten. Wer Morante sehen will, muss auch den Torero XY in Kauf nehmen, weil dieser in fast jedem zweiten Cartel mit dem Boheme de Sevilla auftritt. Früher waren die großen Empresarios Konkurrenten, heute tauschen sie ihre Toreros gegeneinander aus, nach dem System: Ich nehme Deinen Torero, dafür nimmst Du meinen. Damit nicht genug, haben sie seit Jahren, wenn sie nicht selbst auch eine Ganaderia besitzen, besondere Beziehungen zu den Züchtern, die heute in ‘Mode’ sind und die ‘ihre’ Toreros bevorzugen - fertig ist der Einheitsbrei. Zum großen Nachteil für viele kleinen Züchter, Nachwuchstoreros und Novilleros, welche keine Verbindung mit diesen ‘Casas’ haben. Denn sie finden kaum Eintritt in die großen Ferias mit den Prestige trächtigen Toreros. Nun betritt der mexikanische Empresario Bailleres die spanische Bühne. Mit Pauken und Trompeten. Cordoba wurde ihm zugeschlagen, die Plaza von Vitoria wollte er sogar kaufen, die domecqsche Ganaderia, Zalduendo, beliebt bei den Figuras, hat er gekauft. Und nun gab es eine Pressekonferenz, in dem die großen Häuser, die ‘Casas’ von Spanien und Frankreich, zusammen mit dieser mexikanischen Casa, eine Art internationale Einheit, einen Zusammenschluss einleiten. Es entsteht die FIT, die Ferderacion international por la Tauromaquia. Gegründet von ETDM (Bailleres), Simon Casas und Jose Cutino. Letzterer dürfte der kleinste Fisch im Haifischbecken sein und der einzige Spanier, denn Casas ist Franzose. Schließen sich diesem ‘Verein’ noch die Häuser Lozano, Matilla und Chopera an, braucht man sich über die Cartels keine Gedanken mehr zu machen, sie sind vorprogrammiert. Gut für die Toreros, die mit ihnen Verträge haben, wie unser Freund Roman, schlecht für die, welche nichts in der Hand haben, wie unser Freund Eloy Hilario. Aber warten wir ab, wie sich die Sache entwickelt, wer diese Welt kennt, kann das Spiel auch von heute auf morgen wieder abgeblasen werden. Schaue ich mir die Fotos von der Zusammenkunft an, sehe ich einen nicht besonders glücklichen Cutino und einen nachdenklichen Morante... (Fotos Aplausos.com javier arroyo) Es wurde viel geredet bei dieser Präsentation , nur über eines wurde nicht geredet - Über den Protagonisten der Fiesta brava : Der TORO! (foto Prieto de Cal)
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |