Grund ist die die heute stattfindende Veranstaltung in Tordesillas, der Toro de la Vega. Gut 200 Polizisten sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Neben Morddrohungen wurde mir empfohlen, mir die Banderillas in den ... zu...! Nett. Nun ja, viele in diesen Gruppierungen gehören nicht grade zu den wohl erzogenen, gebildeten Menschen, das weiß man ja. Das die Großmäuler dieser Horde obendrein feige sind, ebenso. Peter Janssen, der aus Holland kommt um nach dem Tod des Stieres heldenhaft ins Ruedo zu springen und einen Morante als Mörder zu beschimpfen, ist ein ganz Großer. Bei der Polizei gab er einen falschen Wohnort an. Nun sollte ihm dort die Benachrichtigung für sein Erscheinen vor Gericht ausgehändigt werden. Es geht um die Geldstrafe, die Morante de la Puebla gegen ihn, durch den Anwalt Joaquin Moeckel erwirken will. Nun, die geforderten 100.000€ sind natürlich ein guter Grund zu ‘verduften’. Mag sein Sponsor die Strafe nicht zahlen? Alles in allem : Feiger geht’s nicht.
Wie das Fernsehen mit dem Thema 'Toro de la Vega' umgeht kann man in diesem Videoausschnitt sehen:
http://www.antena3.com//videos-online/programas/espejo-publico/medios-comunicacion-este-asunto-desinforman_2015091400742.html
Ein Horn traf ihn in den Bauch. Auf schnellstem Wege wurde er ins Krankenhaus gebracht. Hermoso de Mendoza: Palmas,Ovation, Sebastian Castella: Silencio u. zwei Orejas, Juan del Alamo: Zwei Orejas, Oreja. #FuerzaAugustin!
Hier Fotos und Video von Mundotoro.com:
http://www.mundotoro.com/noticia/el-banderillero-agustin-serrano-herido-en-el-bajo-vientre/1260774
Geantwortet wurde überwiegend, das der klassische Paso doble einfach dazu gehöre. Flamenco, Fandango oder etwas aus Oper konnte man noch akzeptieren. Meine Aficionadofreundin Ursula äußerte sich auch zu diesem Thema:
„In Málaga hatten wir ein paar Mal den Eindruck, dass die Musikstücke, die gespielt wurden, nicht zum Geschehen passten.“
Ursula hatte quasi zeitgleich einen Artikel im französischen Taurinomagazine ‘TierrasTaurinas’ , gefunden, wo man dazu Stellung nahm. Zwei Toreros, El Juli und Sebastian Castella hatten der ‘Banda de musica’ avisiert, das die gespielten Stücken auf sie eher störend wirken. Ursula war so freundlich und machte sich die Mühe aus dem Französischen zu übersetzen:
Zweites Aviso!
Nach Castella in Bayonne war es Juli, der gestern in Arles die Musik aufgefordert hat, die Noten auszutauschen. Ein zweites Aviso für die Musikliebhaber und die Orchester: die Toreros sind nicht gegen Neuerungen, sofern sie in vernünftigen Grenzen bleiben.
Solange man sich auf Arien aus den großen Opern beschränkt hat, wie einige Paradestücke aus der „Belle de Cadix“ und selbstverständlich paso dobles wie „Granada“, alles großartig interpretiert, hat alles ausgezeichnet funktioniert. Aber als die Sängerin mit der „Hymne à l’amour“ begonnen hatte, war die Geduld des Publikums erschöpft. Gemurmel ließ sich auf den tendidos vernehmen.
Nach einigen muletazos forderte El Juli höflich auf, etwas anderes zu spielen. In Bayonne betraf es Castella… Man sollte daraus folgende Lehre ziehen:
Die Musik ist dazu da, die faena in der Arena zu begleiten. Sie soll nicht ein Konzert veranstalten, das mit dem Wesentlichen nichts zu tun hat.
(Quelle: http://www.tierrastaurinas.com/terrestaurines/actus/edit.php )
Ich glaube, die meisten Aficionados sind eher klassisch eingestellt.
Wenn ich mich im Toreo de salon übe, suche ich mir Musik, die zu dem Rhythmus passt, in dem ich mich bewegen möchte. Da kann es auch ruhig mal was modernes sein. Allerdings, habe ich meist nach 5 Minuten die Musik vergessen, ich merke es noch nicht einmal, so konzentriert bin ich auf die Abfolge der Bewegungen. Bei der Sendung in TVE2, ‘Tendido Cero’, welche sich grade dieser Frage stellte, fiel mir allerdings auf, das sie in ihrer Auswahl der musikalischen Untermalung, besonders beim Rejoneo, daneben lagen. Ich musste den Ton abstellen. Jazz oder Rock, und das in einem völlig falschen Rhythmus, das konnte ich schlicht nicht ertragen. Auch bei manchen Encierros fand ich die zum Teil ‘heiße Musik’ einfach grausam und fehl am Platze. Aber jeder hat ja seinen eigenen Geschmack.
Wie zum Beispiel bei der Auswahl des Klingeltons beim Handy.
Ein Aficionadofreund hat die Trompetenklänge des Avisos in der Plaza geladen, ein Torero die der Sevillanans. Und einer, die Titelmusik des Films ‘Rocky’, was mich jedes Mal zum schmunzeln bringt. Hier ein Video der Banda de musica von Las Ventas, sie spielen "Puerta grande", vor der Corrida, aber niemals einen Paso doble während der Faenas.
https://www.youtube.com/watch?v=SqtbzbvsdLg