Keinen der jungen Toreros kannte ich, verfolgte aber interessiert, was sie zu bieten hatten. Nichts Neues zu sehen, dachte ich.
Und dann sah ich einen von ihnen die Capote mit mehr Ruhe manövrieren. Das erregte mein Interesse. Auch war dieser Junge besser in der Colocacion, in der Stellung die man gegenüber dem Novillo einnehmen muss, um ihn in die gewünschte Stellung zu bringen. Das sah vielversprechend aus.
Später mit der Muleta wurde es noch besser. Despacio. Ohne Eile schritt der junge Mann von Pase zu Pase, das wirkte nicht nur sicher sondern sah sehr harmonisch aus. Die wenigen Male, in der er sich in ungünstiger Stellung befand, korrigierte er leicht und ohne den ‘Faden’ zu verlieren. Es blieb sogar Zeit für ein paar Suertes, deren Ausführung nichts zu wünschen übrig ließen. All das gefiel mir außerordentlich gut. Die Estocada, ein Pinchazo und ‘hasta la bola’, dürfte ihm ein Oreja eingebracht haben, wenn nicht Zwei. Ich weiß es nicht. Dafür weiß ich den Namen dieses jungen Toreros, Novillero : Alejandro Mora. Wenn ich mich nicht täusche ist er der Neffe ders Matadors, Juan Mora. In dieser Hinsicht überrascht mich sein Stil nicht. Eine Anlehnung der Toreria, die Maestro Juan Moran zu bieten hat.
Alejandro Mora ist der fünfte Name eines Novilleros, den ich mir in meinem abgegriffenen Notitzheft notiert habe. Die Vorgänger sind mittlerweile Matadore, einige auf dem höchsten Level. Roman war der Erste, Jose Garrido der Zweite, Roca Rey und Juan Leal , die letzten, die mich vor dem Bildschirm so beeindruckt haben, so das sich ihr Name in meinen wichtigen Notizen findet. Ich denke, der junge Torero befindet sich, zumindest in meinem Notizbuch, in bester Gesellschaft... Mucha Suerte Alejandro Mora!
Toros 'a la Balear'...
Wer sich intensiv mit dem Thema des Verbotes der Toros in Catalunya und den Versuchen der Balearenregierung, Gleiches zu tun, beschäftigt, sieht gewisse Paralelen zu der heutigen Situation in Catalunya. Viele denken, das mit dem Verbot der Corridas in Catalunya, gewissermaßen der Startschuß gefallen ist, für den Prozess der Abspaltung von Spanien. Das man damit probiert hat, wie weit man die Grundgesetze umgehen oder schlicht ignorieren kann.
Und während ich mich ganz leise über diesen ersten kleinen Erfolg freue, ist die Plaza von Barcelona weiterhin geschlossen. Nicht weil die Catalanen generell gegen die Toros sind, sondern weil die Politik der Meinung ist, man müsse dagegen sein, weil es doch so ‘spanisch’ ist. Der Zirkus, der zur Zeit Catalunyen in Atem hält, ist ein Witz in sich. Da werden Kinder mit zu den Demonstrationen genommen, obwohl man davon ausgehen kann, das Gewaltätigkeiten stattfinden - Die gleichen Leute kritisieren ‘Paquirri’, wenn er mit seiner Tochter auf dem Arm eine kleine Becerra toreriert. Überhaupt, seit dem in Catalunya der Mob tobt, fehlen die Demonstranten bei den wenigen Events taurinos, die statt gefunden haben. Bezahlte Demonstranten, Antis, jetzt wird in Barcelona Rabatz gemacht. Ob die ‘Seperatisten’ besser zahlen, als die ‘Animalistas’?