Denn ein Mano a mano, obendrein unter befreundeten Toreros, deren Stile und Art sich den Stieren zu stellen, so unterterschiedlich ist, hat wenig mit einem ‘Duell’ zu tun, von den Toros mal abgesehen. Keiner der Beiden ist eine wirkliche ‘Konkurrenz’ für den Andern. Ich spreche hier von El Juli und Morante de la Puebla.
In Kolumbien kommt ein Torero mit ‘Genio’ wie El Juli zweifellos besser an, als ein Künstler wie Morante. Die Südamerikaner lieben etwas ‘Action’, aufwendige Schwünge mit der Capa, Ein Morante, mit seinem Temple, mit seiner Tiefe der einzelnen Muletazos kann dieses Publikum nicht mit einer einzigen Media Veronica verführen, wie es ihm in Europa gelingt. Die Toros von Ernesto Guitierrez waren nicht unbedingt nach dem Geschmack des Bohemes aus Sevilla. Mit seinem ersten Stier zeigte er nicht mehr als eine ‘Arbeit’, beim Zweiten griff er schnell zum Degen, mit dem obendrein ein unschönes Bild abgab. Das Publikum bedachte ihn mit einer handfesten Bronca, sowas will man auch in Kolumbien nicht sehen. Mit seinem letzten Toro gab er sich etwas mehr Mühe, was aber nicht darüber hinwegtäuschen konnte, das die Stiere, die man auch als Novillos hätte bezeichnen können, einfach nicht die Qualität mitbrachten, die er braucht. Ein mageres Oreja bekam er für seine Leistung.