Also der Urlaub war richtig toll: Sind ganz viel rum gefahren
(teils abenteuerliche Fahrten auf Feldwegen durch die Vega) und rum gelaufen:
(JerezdelaFrontera,TioPepe;-Utrera;-Sevilla,-Flamenco,Alcazar,-Kathedrale,-Giralda...;-Huelva;-PalosdelaFrontera,-ColumbusSchiffe,-ArcosdelaFrontera,-MedinaSidonia
-;Gibraltar,auf denFelsen-ZUFUSS!!!. Tarifa,Barbate,Chipiona-(eignet sich wegen der Korallenbänke nicht zum Schwimmen,nur zum Planschen),-Prozession;-SanlucardeBarrameda,-PlazadeToros,-Castillo,laPlaya;-Rota;-Cádiz,
TorreTavira;-Bornos,Convento;#Ronda,PlazadeToros,-MuseoTaurino;-Grazalema
;PuertodeSantaMaria....und viel Vino, Tapas, Raciones und Alegria.
So,nun zum Taurinischen: Dein Tipp mit 'Bull-Watch Cadiz' kam leider zu spät aber kann man immer ja mal noch machen. Habe natürlich die Flyer von Domecq(‘Camop Abierto’) gesehen,wo die Touris hin gekarrt werden.
In Sanlucar schauten wir ein wenig beim Training zu,Maestro Blanco war zugegen,machte aber gerade Pause,ein paar Kinder übten und zwei Toreros am Careton, die du bestimmt kennst,ein junger grosser,"schöner" und einer von vielleicht Mitte 30 mit einer ca. 5-6 jährigen Tochter (El Califa de Aragua). Ich wollte sie aber nicht fotografieren,denn das Training ist,finde ich ,etwas intimes und persönliches.
Dort konnte ich auch bei einem jungen Paar für ein ganz klein wenig Aufklärung sorgen,als ich hörte wie sie beim Anblick des Behandlungsstandes sagten,dass das ja wohl auch dazu da sei um den Stier vorher noch zu quälen. (Bravo!)
Den Tag der Fiesta in El Puerto verbrachten wir mehr oder minder komplett und in der grössten Hitze dort, in mehreren Tapasbars und im Schatten in verschiedenen Parks.
Wir waren schon sehr zeitig bei der Plaza. A. ruhte sich aus, sie hatte fiese Blasen an den Füssen (s.Besteigung des Felsens von Gibraltar) und ruhte sich unter einem Baum aus,während ich um die Plaza streifte, in der Bar Sombra y Sol einen Café Solo trank, zu dem Zeitpunkt war nur der Sohn und ein Kellner dort,und mir dort die Fotos anschaute.
Ich sah zu wie die Pferde von Ventura "fein" gemacht wurden, die Platzanweiser eingewiesen wurden, kaufte Sitzkissen und entdeckte in einer Ecke des Parkplatzes eine Gruppe ausgelassener Amerikaner. In der Befürchtung,dass dies irgendwelche Antis seien,bin ich hin und sprach sie an. Es stellte sich raus,dass es aber der Padilla-Fanclub der amerikanischen Airbase in Rota war und wir tranken noch ein amerikanisches Bier zusammen. Dann zog ich mich um und wir nahmen noch im Sol y Sombra einen Fino.(Taurino Bar Sol y Sombra, direkt an der Plaza , gehört meinem Freund Antonio)
Ha,ich war schon bei den Toros,da waren wahrscheinlich seine Eltern grade erst geboren! Enttäuschend, dass nach der Renovieren die Plaza bei Weitem nicht voll war.
Ich weiss nicht ob du die Corrida im Fernsehen mitverfolgt hast, aber sie wurde ja bei Canal Sur live übertragen. Dadurch waren ja auch Maestro Ruiz Miguel und Enrique Romero da. Also bin ich zu Maestro Miguel hin,sagte, dass ich nur wenig spanisch spräche,was von den Umstehenden und ihm dementiert wurde, stellte mich als deutscher Taurino vor und versicherte ihm, dass ich sehr geehrt wäre ihn kennen zu lernen. Er drückte mir sehr herzlich und lachend beide Hände und stupste mit den Worten: "Ey,Romero.Un Aleman,un Aleman!" diesen an,den ich dann auch begrüsste und versicherte, dass ich in Deutschland regelmässig TOROS PARA TODOS sähe,was ihn sehr freute.(Ole!)
finde toll was die Pferde können und leisten aber so richtig packt mich das Rejoneo nicht.
A. ängstigte sich immer um die Pferde und befürchtete einen Sturz, vor Allem wenn sie seitlich vor dem Stier herliefen .
Ich war mit beiden Estocadas von Maestro Ventura überhaupt nicht einverstanden.Er traf beide Male die Lunge,so dass der Toro Blut als Sturzbach spuckte. Das brachte zwar einen schnellen Tod,weil das Tier erstickte,und obwohl es anscheinend legal ist,will ich das nicht sehen und finde es nicht korrekt.( Genauso wenig,wenn der Degen an der Flanke des Tieres wieder austritt,was ich bei Novilladas sin Picadores aber auch bei El Fandi! gesehen habe).
Besonders schlimm war es bei seinem 2. Stier ,und dass das vom sehr freigiebigem Publikum geforderte 2. Ohr von der Präsidentin nicht gegeben wurde,fand ich richtig. Als er bei seiner Vuelta bei uns vorbei kam schüttelte ich den Kopf,was das ältere spanische Paar neben mir befremdete. Ich erklärte,dass für mich ein Stich in die Lunge nicht in Ordnung sei."Ach das war in die Lunge?" "Ja klar,da kam doch literweise Blut aus Maul und Schnautze". Interessant auch: schräg vor uns,Barrera, sass Maestro Fermin Bohorquez. Die zwei Rejoneadores würdigten sich keines Blickes und Bohorquez rührte bei Ventura keine Hand,verzog keine Miene,flüsterte nur ab und an, seinem Sohn etwas zu. Sehr interessant. Auch war es der Diestro al Pie, Lopez Simon,der Bohorquez einen Stier widmete. Meine bereits erwähnten spanischen Sitznachbarn musste ich als Deutscher erst aufklären , wer der Herr denn sei!
Nichts desto Trotz,das Ohr war hochverdient. Bei seinem 2.Toro hatte er sich viel vorgenommem, Faroles,wunderbare Chicuelinas und in der Faena Pases en Rodillas und Manoletinas.Letztere sah ich persönlich bei Maestro Padilla noch nie .Er wollte seine Faena durchziehen,was aber der Stier,der kaum mit der Vara geprüft wurde, nicht zuliess. Das Tier verletzte sich an einer Pata und konnte kaum noch stehen. Aber der Maestro wollte sein Programm durchziehen. Ich denke,er hätte viel früher zur Estoque greifen müssen um das Tier zu erlösen. Er wollte aber sein Ohr und genau das Gegenteil war der Fall. Nach der Estoquada dauerte es noch recht lang bis der Toro fiel.Als dieser sich zum Sterben an die Tablas zurück zog,legte Padilla dem Tier auch noch die Muleta auf den Rücken und solche Aktionen,wie z.B. auch das Aufsetzen von extra vorbereiteten Sombreros,schon gesehen bei El Fandi (mein ganz spezieller Feund!),entwürdigt und demütigt den stolzen Toro bravo. Insofern fand ich es ok,dass es trotz fuerte Peticion kein Oreja gab.Er war sichtlich enttäuscht."Nur" Vuelta mit frenetischem Applaus.
Es war jedenfalls eine sehr gute, ruhige, unaufgeregte Arbeit, die trotz Pinchazo und Descabello mit einem Ohr belohnt wurde.
Der Sexto wurde vom Picador so gut wie gar nicht belästigt, was bei mir einige Fragen mal wieder aufwirft, aber das diskutieren wir ein anderes Mal. Jedenfalls erlebten wir eine wunderbare Faena, bei der Maestro Simon, bewusst oder unbewusst, hervorragend mit der Banda de Musica zusammen harmonierte. Wie beim klassischen Ballett. So will ich es haben!
Hinterher haben wir im Sol y Sombra noch einen Rabo de Toro und 2 Manzanillas zu uns genommen. UND ich habe Antonio auf dich angesprochen. Er frug, ob du denn anwesend seist und lässt dich grüssen. Dort gratulierte ich auch einem Posaunisten der Banda, die wirklich sehr gut war.
A. hat es besser gefallen als im letzten Jahr und was schön ist,dass sie durchaus schon die unterschiedlichen Stile der einzelnen Diestros als auch einige Pases unterscheiden kann.
"So,wo sie grad sagen Fotos, jetzt kütt et." (Du als Neusserin verstehst das)
Ich bin,was Technik anbelangt ein gaaaanz Altmodischer und A. auch. Wir haben noch Fotoapparate mit echten FILMEN drin!
Wie schon erwähnt.Während der Corrida schaue ich zu und mache aber keine Fotos. Ein paar Bilder gibt es aber wohl aus Sanlucar und El Puerto,wenn die Filme dann ENTWICKELT sind. Die müsste ich technischer Analphabet scannen und dir dann mailen. Mache ich auch,wird aber dauern.OK?
Sei ganz herzlich gegrüsst und ich hoffe ja sehr,dass man sich irgendwann mal persönlich treffen kann,um all solche Dinge bei einer Copa zu erörtern.
Saludos R. und A.