Im der Welt der Toros und Toreros ist nichts mehr wie es war, sieht man mal davon ab, das fast in jeder zweiten, angekündigten Corrida Maestro Ponce im Cartel zu finden ist.
So war es auch vor mehr als zwei Wochen in El Puerto de Santamaria, in der Provinz Cadiz. Zusammen mit Morante de la Puebla und ‘Newcomer’ Pablo Aguado, füllten sich die Tendidos mit ‘hungrigen’ Aficionados, im Rahmen der erlaubten 50% des Fassungsvermögens der historischen Plaza real. Den Sektor taurino freute dies, alle brav mit Masken und Hygienegel bewaffnet, erfreuten sich der ersten ‘großen’ Corrida der Covid19 Saison.
Im Internet fand man die Fotos der halb besetzten Plaza und ein Aufschrei des Entsetzens fegte durch die täglichen, gern manipulierten Nachrichtensender: Die Plaza war zu voll! Das Leben von tausenden unschuldigen Aficionados und deren Familien war gefährdet worden...
Das der Veranstalter nachwies das nur erlaubten Entradas verkauft wurden, das das Publikun diszipliniert, mit Masken auf ihren Plätzen verharrten, wurde unter den Teppich gekehrt. Der ‘Aufschrei’ hatte Folgen, schnell wurde die Regel „1.50m Abstand“ eingeführt, was das rentable veranstalten von Corridas unmöglich machte. Promt wurden Corridas wieder abgesagt, einige antitaurinische Bürgermeister machten von ihrem ‘Recht’ gebrauch und cancelten angekündigte Corridas, 24std. vor Beginn, die Toros warteten da schon in den Corrales. Ein herber Verlust für die Empresarios, Toreros, Ganaderos und angereisten Aficionados. Musikkonzerte, voll besetzt, wurden nicht abgesagt... Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Kaum gibt es Novilladas. Dies wollte die Fundation Toro de Lidia zu Saisonbeginn ändern. Zusammen mit der andalusischen Regierung, plante man einige Novilladas mit ‘Ausscheidungsverfahren’, die Prämie für den glücklichen Gewinner in dem Certamen, winkte ein Auftritt in Sevilla und Madrid 2021.
Der Virus machte der Sache zunächst einen Strich durch die Rechnung. Am Ende sollten es drei Novilladas, mit je drei Aspiranten sein, welche in der Endrunde zu einer ‘ Novillada picada’, mit den drei Finalisten führen soll. Die Auslosung der Teilnehmer, nach dem Prinzip des ‘Bombos a la Simon Casas’ in Madrid, fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, die Bekanntgabe der Teilnehmer sorgte für Unruhe unter den Aficionados, Novilleros und zahlenden Mitgliedern der Fundation (FTL).
Man sah kaum einen der 9 Novilleros ausreichend gerüstet, für eine Novillada mit Picador. Ich persönlich sah grade mal drei von ihnen in der Lage, die Aufgabe zu meistern. Die erste Novillada wurde ausgetragen, in Aracena und ‘Largatijo’ aus Cordoba bekam drei Orejas zugesprochen... Ich stelle mir die Freude und Emotion des Jungen vor, der sich damit im Finale sah. Seine zwei Mitstreiter, bekamen je eine Trophäe. Aber er hatte die Rechnung ohne die ‘Richter’ gemacht, welche in der Punktevergabe für den Kanidaten aus Huelva, Emilio Silvera, stimmten, der ‘künstlerisch’ wertvoller gewertet wurde. Drei Orejas von Largatijo zählen da anscheinend nicht...
Der junge Novillero, sichtlich entäuscht und wütend, ob der Ungerechtigkeit, sagte in Interview mit El Mundo, das er im Finale als Espontaneo ins Ruedo springen will, wenn die Findation ihn nicht ins Finale nimmt. Das ist natürlich gegen die ungeschriebenen Taurinoregeln, was zur Folge hatte, das sich der Präsident der FTL, Victorino Martin, sich äußerte.
"Die Teilnehmer hätten vor Beginn unzterschrieben, das sie sich dem Richterurteil beugen würden... Drei Orejas, drei... Wäre Largatijo tatsächlich so gut, würde er in der Zukunft schon noch seinen Weg machen." Das mit dem Interview und dem Espontaneo fand keinen Beifall bei Don Victorino.
Es kam wie es kommen musste, keiner bekam eine Trophäe, etwas außergewöhliches in Sanlucar. Jesus Rivero bekam obendrein noch eine Cornada ab. Dafür belohnte man ihn mit der Teilnahme am Finale... (Die ortsansässigen, bestens präparierten Novilleros aus El Puerto, Jerez oder Sanlucar saßen mit langen Gesichtern zu Hause auf dem Sofa.)
Ich glaube den dritten Finalisten hat man auch schon im Auge... Ein Trauerspiel, dieser ‘Zirkel’ von Novilladas, wo die FTL doch grade dem Nachwuchs ‘helfen’ wollte...
Begann sich die Wirtschaft ein wenig zu berappeln, sieht es nun schon wieder düster aus. Die Arbeitslosenzahlen steigen, nach dem kurzen Aufbäumen des nationalen Turismus im August, Eltern haben Angst ihre Kinder in die Schulen zu schicken, wissen nicht wie es gehen soll, falls das Kind sich ansteckt...
Die Spirale der Economie dreht sich abwärts, Lohneinbußen und Arbeitsplatzverlust führen zu lauen Geschäften, wer kein Geld übrig hat, kauft nichts. Und wer kein Geld hat, kann keine Mieten und Nebenkosten zahlen. Wo das hinführen soll, weiß keiner. Alles hängt von dem Virus ab.
Und von den Politikern, welche im August Urlaub machten, anstatt sich hinzusetzen und nach Lösungen zu suchen. Die Volksverdummung durch die Medien ist eine Show, die Zahlen der neu Infizierten sind alles andere als real. Um der Seuche Herr zu werden, darf man in fast ganz Spanien die Maske nicht mehr abnehmen, nicht zum Rauchen (Rauchverbot in der Öffentlichkeit), nicht um zu trinken. In verschiedenen Städtchen darf man weder aus noch in den Ort. Altenheime werden wieder geschlossen, Nachleben ist begrenzt, wenn nicht gar ganz verboten. Hier auf den Balearen wird nun darüber nachgedacht, das man die Menschen nachts nicht mehr aus dem Haus lässt... Ausgangssperre!
Vorbei auch das gemütliche Kaffeetrinken mit den Freunden und Verwandten, man darf sich nicht mehr mit mehr als fünf Leuten zusammen setzen, weder auf den Terrassen, noch im privaten Bereich. Das wird die Balearenregierung warscheinlich am Montag durchsetzen. Aber zwanzig Kids in einem Schulraum von 50qm, das Mitfahren im vollbesetzten Autobus oder Flugzeug, das geht, ohne Einschränkungen.
Ich habe schön Hamsterkäufe getätigt, für den Fall der Fälle. Der ganze Zirkus macht einen nervlich mürbe. Die Sorge um die Gesundheit, um den Arbeitsplatz, die unsinnigen Verbote... Planen kann man auch nichts, denn schon Morgen kann man Pech haben, das eine neue unsinnige, politische Entscheidung einem erneut einen Strich durch sämtliche Rechnungen macht. So passiert ist es Carlos Zuinga, Empresario und Apoderado, der Daniel Luque mit sechs Toros verschiedener Ganaderias angekündigt hatte, 50% der Plaza hat er auf 30% reduziert, zuletzt hätte er sogar für nur 600 Aficionados und ToroTV die Corrida für heute Freitag, veranstaltet, aber nein, die Regierenden in Madrid haben es verboten!
Wo es noch anders aussieht ist in Frankreich, dort sollen die Corridas in Nimes und Arles stattfinden, ohne große Einschränkungen...