Es gab viel zu tun, für die Ärzte in Las Ventas. Die dritte Novillada endete für zwei Aspiranten in der Enfermeria. Mario Palacio konnte wenigstens noch ein verdientes Oreja mit in die Krankenstation nehmen, sein Konkurrent, Miguel Angel Pacheco hatte nicht dieses Glück.
Bei den Novilladas in Madrid passiert es seit Jahren, das die jungen Toreros mit Verletzungen durch den Stier im Krankenhaus landen. Zum einen, weil sie hier regelrecht ein russisches Roulette spielen. Hier muss der Triumph her, die Puerta grande, um jeden Preis. Ihre Widersacher, vom Alter her noch Novillos, Jungstiere, haben die Ausmaße von ausgewachsenen Toros und kommen oft nicht aus den ‘Nobelzuchten’, welche für Triumphe regelrecht garantieren. Ganz im Gegenteil.
Und die Novilleros...? Zu Saisonbeginn haben die wenigsten von ihnen mehr als ein oder zwei Begegnungen mit den Stieren gehabt, kaum einer hat die Möglichkeiten sich ausreichend im Campo vorzubereiten. Und mit den wenigen Rüstzeug, mit kaum mehr als ihrem Mut, ihrem Willen, ihren Illusionen und der erlernten Technik springen sie in Las Ventas buchstäblich ins kalte Wasser. Mitunter ist der Empresario der wichtigsten Plaza der Welt so generös und läd sie erneut zur Feria de Otono ein. Aber in diesem Jahr hat man sogar zwei Novilladas aus dem Programm gestrichen. Ob also Simon Casas, der neue Empresario, ihnen eine zweite Chance gibt, werden wir sehen.
Hier traf es zu allem Unglück Curro Diaz. Für seine Darbitung, auf hohem Niveau mit einem Toro von Luis Algarra, gab es die zwei Orejas, bezahlt mit einer schlimmen Cornada.