Einen gelungenen Abschied feierte Juan Padilla in Zaragoza, wo ‘Marques’ aus der Ganaderia Ana Romero ihn 2011 ein Auge kostete und den Ciclon de Jerez in die erste Kategorie der Toreros, der Figuras, beförderte. El Pirata triumfierte mit seinem letzen Toro, der ‘Pirata’ verließ die Bühne ‘a lo Grande’. Die begeisterten Zuschauer hatten Piratenflaggen gehisst, einige der #DespedidaPadilla-Tshirts konnte man im Publikum sehen, seine Cuadrilla, Mambru, Daniel Duarte und Miguelete trugen ihn auf den Schultern, durch die Puerta grande. Ein bewegender Moment, für ihn und seine Fans. Noch ein paar Corridas in Südamerica und meine Mutter, Fan und Aficionada Nr. 1 kann sich beruhigt zurücklehnen. Mucha Suerte Maestro!
Weniger ‘nett’ fand ich die Aktion Alejandro Talavntes, an diesem Tarde in Zaragoza, der Padilla gehörte. Als wollte der Torero Padilla den Moment der ‘Gloria’ rauben, lies er eine Bombe platzen. Sr. Talavante zieht sich für unbestimmte Zeit von den Ruedos zurück. In diesem Moment eine Frechheit, so eine Nachricht über Twitter zu verbreiten. Schlechter Stil. Aber was steckt hinter dieser Botschaft?
Während Padilla gewiss glücklich im Hotel feierte, fragte sich die ganze Aficionado-Welt, was in ‘El Mago-Mano negro’ gefahren war. Ich hatte mir zu Beginn der Corrida sein Gesicht angesehen, grau und dunkel, Augenränder, nur noch Haut und Knochen. Besorgnis erregend. Gute Faenas zeigte er, aber es fehlte Emocion. Und das war es dann auch. Das Nachspiel hatte es allerdings in sich... Spekulationen waren Tür und Tor geöffnet...
Der ehemalige Apoderado von Talavante, die Casa Matilla, namentlich Tono Matilla, managt auch die Kollegen des Abschiedscartels des Piraten, Manzanares und Padilla. Im Frühjahr hatte Matilla sich von Talavante getrennt, wie immer ‘im Guten’ und seit dem gab es wesendlich weniger Cartels mit dem Namen Alejandro Talavante, das fiel schon auf.
Hinter vorgehaltener Hand sprach man von einem Boikott. Nach dem überraschenden Abschied Talavantes, wollte die Aficion mehr wissen. Die Gerüchteküche kochte über, vom Torero keine Spur, keine Satement. Dafür meldete sich der ExApoderado Tono Matilla zu Wort. Man habe Talavante nicht boikottiert, aber der Torero verlangte einfach zuviel Geld. Summen, die nachdenklich stimmen, wenn man die Durchschnittsgagen der Toreros kennt. Laut ExApoderado Matilla, forderte Talavante rund 15.000€ mehr für seine Auftritte, ließ unterschriebene Verträge canceln. Hatte er für San Isidro 160.000€ bekommen, wollte er nun 240.000€. Und das überstieg seinen Wert, urteilte Matilla und konvertierte zum ExApoderado. Laut diesem proklamierte sich Talavante zur Nr. Eins, was seine Leistungen nicht bescheinigen. Er ist auch nicht der Torero, welcher die Aficionados in Masse in die Plazas lockt. https://www.mundotoro.com/noticia/casas-matilla-nunca-ha-intentado-ningun-tipo-de-boicot-a-talavante-en-mis-plazas/1396247 Link zum Artikel.
Diesen Rang nimmt seit mehr als einem Jahr ein Junge aus Peru ein, Roca Rey.
Video der #DespedidaPadilla hier: https://www.youtube.com/watch?v=S9oRztlXju0
Nach den ‘erklärenden Worten’ von Tono Matilla, der die finanziellen Forderungen des Toreros bloßlegte, gab auch ein Simon Casas seinen vernichtenden Senf dazu. Es wurde uns ein Bild vermittelt, welches jeder Beschreibung spottet.
Empresarios, welche die Geschicke der ganzen Torerowelt in den Händen halten, sind die Opfer der hohen Forderungen der Figuras. Ein Witz der sich gewissermaßen in den Schwanz beisst. Sie selbst, Casas, Matilla, Chopera, Pages, sind die Apoderados dieser ‘Figuras’, welche Hunderttausende €uros fordern. Von deren Honoraren leben sie selbst. Und viele Plazas, wo Talavante & Co auftreten, werden von ihnen gemanagt. Auch hier haben sie ihren Profit. Und damit nicht genug, Ganaderias wie Garcigrande-Hernandez oder Zalduendo gehören ihnen auch noch die Toros, welche die Figuras, oft zu unserer Langeweile, in Serie lidiren. Das sie den Preis einer ihrer ‘Abtrünnigen’ in Frage stellen, wundert mich nicht. es ist ein bisschen wie die Mafia, die Tauromafia, welche die Geschicke lenkt. In der nächsten Saison, oder wann Talavante wieder in die Ruedos zurrückkehrt, werden sie den Preis diktieren. Und Ob der Maestro es verkraftet und akzeptiert, für den Durchschnittslohn eines ‘ordinären’Toreros aufzutreten, bezweifle ich. Der ‘Markt’ der Figuras, ihrer Toros, ihrer Plazas, ist seit Jahrzehnten in den Händen einiger weniger, die ihre Finger in fast allen Geschäften haben. Talavante wollte angeblich weniger in den Plazas der niedrigen Kategorie auftreten, wo man nicht diese Unsummen zahlt, ihm könnte es passieren, das ihm nichts anderes übrig bleibt.
Den Preis, eines Menschen, der mit seinem Leben spielt, hat keine Summe, zumindest für mich. Ein Novillero, sogar Matadores, müssen oft Geld auf den Tisch der Empresarios legen, damit man sie in ein Cartel aufnimmt. Und nur einige kommen in Genuss des vereinbahrten ‘Mindestlohnes’ der Toreros. Und nur 2-3 Toreros sind in der Lage, Summen zu fordern, welche in keinem Verhältnis mit dem Rest der Welt stehen, die Kollegen des Cartels zu bestimmen und ihre ausgewählten Stiere ‘mitzubringen’. Und dies nur, weil sie in der Lage sind, eine Plaza mit 45.000 Zuschauern zu füllen. Talavante gehört nicht dazu, sondern hat in der Vergangenheit eher davon profitiert, das seine Kollegen ersten Ranges, dieses ‘fast’ schaffen. Jose Tomas ist die einzige Ausnahme, bis jetzt. In jeder Hinsicht. Frei von der Abhänigkeit das ihm jemand in ein Cartel aufnimmt, braucht er nur bestimmen, Wann, Wo, mit Wem.
Eine überraschende Nachricht kam Tage später über den ‘Ticker’... Morante hat sich von seinem Aporderado Lozano getrennt und legt seine Karriere in die Hände Tono Matillas.... Ein Schelm wer nun anfängt sich Gedanken zu machen. Anbei die Eklärungen, in Spanisch, des Empresarios in Mundotoro.com, Videos vom Abschied Padillas in Zaragoza.
Anmerkung: Liebe Leser, ich bitte um Entschuldigung für die spärliche Berichterstattung in dieser Saison, aber manchmal muss man sich auf andere Dinge konzentrieren, will man vorwärts kommen. Ich hatte viel zu tun Kontakte zu pflegen und herzustellen, um eine gewisse Position im Mundotaurino zu erreichen. All dies wird mir in der Zukunft gewiss helfen, bessere Artikel zu schreiben, über die Welt der Toros und Toreros und Das, was sich hinter den Kulissen abspielt. Vielen Dank für Eure Lesertreue,ich gelobe Besserung.