Während ich diese Worte schreibe, kommt es mir vor, als schriebe ich über ‘Sience ficcion’. Unglaublich, eine richtige Corrida, mit Trajes de luces, Banda de Musica und Orejas für die Triumfierenden.
Die ersten Toros der Saison kamen aus der etwas unstrittenen Ganaderia Vellosina, welche in der ‘guten alten Zeit’ nicht grade den besten Eindruck hinterließ, angesichts der Stiere, mit denen sich angesehene ‘Figuras’ gezeigt hatten. Und kaum in den Corrals der Plaza, ging es schon los. Zwei Tiere hatten sich bei einer ‘Pelea’ einem Streit unter sich, verletzt, der Züchter karrte eilends Ersatzstiere an, drei an der Zahl. Das Sorteo verzögerte sich, ebenso wie der erste Paseillo der ‘Nach-Covit19-Saison’.
Finito de Cordoba, Calito und Alberto Lopez Simon, grüßten nach einer Schweigeminute für die Opfer des ‘ToroCovid19’, den etwas über 2000 Zuschauern. Diese saßen alle separiert ,1,50m, säuberlich von einander getrennt in den Tendidos. Es spielte keine Rolle ob es sich um eine Familie handelte, 1,50m und basta! Mit Maske, welche nur zum rauchen und trinken kurz abgenommen werden durften. Da diese Corrida um 21Uhr stattfand, schwitzte man sich wenigstens nicht die Seele aus dem Leib. Bei 30 - 40 Grad ist das Tragen der ‘Mascarillas’ nicht grade eine Freude.
Man durfte nichts ins Ruedo werfen, also weder Sitzkissen, noch Blumensträuße oder gar einen Hahn. Auch gab es keine Puerta grande, um Menschenansammlungen zu verhindern. So feierte Lopez Simon seine beiden Faenas, belohnt mit je einem Oreja, mit einer bescheidenen Vuelta al ruedo. ‘Neue Normalität’, nennt sich das in Spanien. Ein bisschen dürftig das Ganze, und nicht besonders rentabel, für die Beteiligten, Toreros, Empresario, Ganadero. Aber mit irgend etwas muss man ja anfangen... Aber das wichtigste war, das die Gesundheit der Teilnehmer und Aficionados, in keinem Moment gefährdet war. Was die Leute nach der Veranstaltung machen, ist ihre eigene Verantwortung.
Für eine Anectote war Finito de Cordoba gut. Ohne Erfolg mit seinen beiden Stieren, meckerte ein Aficionado, das er ‘Dafür’ vierzig Euro bezahlt hätte. Finito hörte dies, lieh sich bei Jemanden die vierzig Euro und reichte sie dem Meckerbolzen. Dieser konnte sich nur kurz über seine Scheine freuen. Eine energische Aficionada, fischte sie ihm aus der Hand. Es fehle Ihm wohl an Respekt und überhaupt, wenn einem etwas nicht gefällt, kann man ja auch gehen..., sprachs und gab dem protestierenden Finito das Geld zurück! Eine herrliche Geschichte, finde ich.
Finito de Cordoba, Saludos und Silencio, Calita, Saludos und Oreja, Alberto Lopez Simon, Oreja und Oreja, mit Petition.
Am Sonntag standen in Avila die Toros von Adolfo Martin auf dem Plan, die Terna, Manuel Escribano, Octavio Chacon und Morenito de Aranda. Pech hatte Escribano, der durch eine Operacion in letzter Minute absagen musste.
Auf diesem Wege, #Que te recuperas pronto Torero!
Gomez del Pilar vertrat Escribano würdig und diese Corrida, ‘no hay bilettes’, beschehrte den Matadores jeweils ein Oreja. Da ich keine der Corridas gesehen habe, bis auf ein wenig von Lopez Simon, der an Sicherheit gewonnen hat, möchte ich hier auch keinen Kommentar hinterlassen. Immerhin, wir haben eine ‘Temporada’ taurino, wenn auch in bescheidenem Rahmen. In Madrid sieht es so aus, als wenn dort gar Nichts statt findet, in diesem Jahr... Die wichtigste Plaza der Welt und kein Stier in Sicht, mal sehen woran das am Ende liegt. Don Simon...Casas?