Das Schlimme, man darf nicht einfach mal herumlaufen, um den wärmenden Blutkreislauf in Gang zu bringen, das würde die Toros und die Toreros stören. Auch ist es nicht gern gesehen, wenn man sich unterhält, mit der Kamera herumfuchtelt, oder das Handy klingelt. Kurz gesagt, man kann sich den Hintern abfrieren, bei einem Tentadero. Die Füße konvertieren zu Eisbein.
Aber das alles ist nicht so wichtig, wenn es darum geht, eine Figura in dem ‘Labor’ des Toreo zu sehen. Hier sind sie, um Dinge aus zu probieren, welche man nicht oft in der Plaza sieht. Hier formieren sie sich. Toreo de salon ist das Eine, Tentadero ist die Praxis. Und wie so oft, sind jede Menge Toreroanwärter anwesend, zum Einen um selbst ein paar Pases anzubringen, zum Anderen, um vom Gesehenen zu lernen.
Dieses Mal ging es mit den Novilleros Eloy Hilario und unserem französischen Freund, Novillero aus Arles, Vicent Perez, mit ‘El Mangui’ zu El Torero, der Ganaderia von Lola Domecq. Wunderschön gelegen, in der Nähe von Arcos de la Fontera, hat diese Finca antike Salinas, was mich überraschte, im Innland. Die alten, gepflegen Gebaüde, lassen einen an vergangene Zeiten denken. Romantisch.
Meine Erwartung war groß. Rechnet man bei Don Alvaro Domecq mit Vacas für 100 Tandas, reichen die Exemplare dieser Ganaderia nicht für die Hälfte.
Auch hier müssen sie vier, fünf mal ans Pferd, kostet es viel Arbeit die Tiere zu animieren. Aber schnell offenbaren sie ihre guten und schlechten Seiten.
Und das weiß ein erfahrener Torero auszunutzen. Wenig zu sehen von der Schönheit des Toreo de salon mit der Capote. Mit der Muleta kostete es Arbeit, die Form des Angriffs der Tiere zu formen. Was mir sehr gut gefiel, war das Lopez Simon die nächste Nähe zu den Hörnern nicht scheute, wie es oft der Fall ist. Ganz im Gegenteil. Wenn der Vaca die Puste ausging und sie direkt vor den Beinen des Toreros stand, wich er keinen Zentimeter aus. Wartete eine Weile, bis er sie vorsichtig aus dieser Position, mit der Muleta um sich herum lockte. Mein Puppenspieler!
Auf den Rängen, wo Alle verfroren auf den kalten Steinstufen ausharrten, gab es lange Gesichter. Die ‘Tapia’ junge Torerolehrlinge, angereist aus Sevilla, Cadiz, oder Sanlucar, mussten mit ansehen, wie eine Vaca nach der Anderen auf die Weide entschwand, ohne das sie zu einem Pase gekommen waren.
Eine Sache ist, für die Jungen, einem Matador zuzusehen, die andere, Zeit und Spritgeld zu opfern, ohne selbst zum Zuge zu kommen. Sie brauchen die Praxis, wie eine Blume das Wasser und Sonnenschein. Viele kenne ich seit Jahren und sie geben nicht auf. Jeder Tentadero ist begleitet von der großen Hoffnung.
Der Hoffnung auf ein gutes Tier zu treffen, an dem sie zeigen können, was sie können, das jemand Notiz davon nimmt und ihnen Hilfe oder gar ein Apoderamiento anbietet. Die Hoffnung lässt sie nicht ruhen. An diesem Tarde fuhren fast alle ohne Illusion nach Hause. Die Muletas unterm Arm, im Gedanken schon bei dem nächsten Tentadero.
Morgen ,noch früher, wird man zum nächsten Tentadero fahren, um sich einen der ersten Plätze in der Tapia zu sichern, um ein Paar Pases anzubringen. Unsere Freundschaft mit El Mangui, der in dieser Ganaderia bekannt und willkommen ist, hätte uns eine previligierten Platz garantieret. Aber so etwas nutzt man nicht aus. Andere haben weniger Skrupel, werden damit aber auch nicht weiter kommen, wenn sie nicht außergewöhnlich gut sind.
Das Toreroleben ist hart, besonders für die, welche Matador de Toros werden wollen. Ich hoffe das ich zum Festival in La Campana komme, um Lopez Simon noch ein Mal zu studieren. Sein Stil unterscheidet sich sehr von dem Emilio de Justos oder Juan de Alamos, im Toreo de salon. Aber wie so oft gesagt, vor den Hörnern der Stiere sieht alles ganz anders aus.
Zuerst wurden die Ganaderias festgelegt Jandilla / Vegahermosa, Garcigrande / Domingo Hernández, El Puerto de San Lorenzo / Ventana del Puerto, Juan Pedro Domecq, Alcurrucén, Montalvo, Fuente Ymbro, Alcurrucén (bis), Parladé y Adolfo Martín. Das ‘bis’ von Alcurrucen, bedeutet, das sie die Ersatzstiere stellen.
Eine nette Sammlung, alle durchaus toreierbar für jeden Matador in Kondition. Als Toreros haben zugesagt: Emilio de Justo, Lopez Simon Miguel Angel Perera, Paco Urena, Diego Urdiales, Enrique Ponce, Sebastian Castella und Roca Rey. Noch sind zwei Plätze unbesetzt... Nicht ‘mitspielen’ wollen die Superstars (...) El Juli, Morante de la Puebla und Jose Mari Manzanares. Es sieht so aus, als wenn dieses San Isidro ihne sie stattfindet. Gut für Simon Casas, so spart er einen Haufen ‘Gage’ für diese Herren.