Novillada mixta im 'Coso del Pino', der Plaza von Sanlucar...
Ende des ersten Teils der Novillada. Morgen gehts weiter..., auf den Spuren der Toros und Toreros.
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Novillada mixta im 'Coso del Pino', der Plaza von Sanlucar... A las cinco de la tarde..., um fünf Uhr Nachmittags begann ‘meine Novillada’ in Sanlucar. Natürlich waren alle schon früher da, es herrschte eine großartige Stimmung. Vor der Plaza traf ich Eloy, der das Glück hatte, im Callejon stehen zu dürfen. Die Pferde von Lea Viches stehen nun gesattelt am LKW und warten auf ihren Einsatz. Ein kleiner Stand mit Hand gefertigten Souvenirs, und natürlich der Stand mit den Sitzkissen vor dem Eingang. Alle sind im guten Zwirn erschienen, wie es sich für so ein Ereignis geziemt. Im Eingang traf ich auf einen weiteren lieben Bekannten, El Mangui, der es sich auch nicht nehmen ließ, dabei zu sein. El Rubio zeigte mir wo mein Platz ist. Herrlich, die ‘alten Hasen’ scheinen mich zu mögen. Ein ander, der mich auch vom Sehen kennt, macht mich auf die ‘Persönlichkeiten’ aufmerksam. Im Callejon, dem engen Gang um die Arena, sehe ich den ehemaligen Maestro des Rejoneo und Züchter der heutigen Novillos, Miguel Angel Peralta. Im Gang beginnt es von Mozos de Espadas zu wimmeln, wenn man so nah dran sitzt, kommt einem der Vergleich mit einem Ameisenhaufen. Sie legen die Trastos, die Capas und Muletas bereit, zwei große Koffer sind voll mit den Stäben, welche im Rejoneo gesetzt werden. In kurzer Zeit löst sich das Gewimmel wieder aus, alles ist an seinem Platz. Meine Sitznachbarn sind eingetroffen, zwei junge Mädchen, mit Mutter, die Familie des Empresarios Carmelo Garcia. Zu meiner Linken begrüße ich einen älteren Herren, einem wissenden Aficionado der alten Schule, einen ‘Sabio’, wie ich später erfahre. Ich freue mich, denn wir haben gleich einen guten Kontakt zu einander und beginnen über die Stiere zu sprechen. Zwischendurch muss ich natürlich Fotos machen, dabei entdecke ich meinen Freund, den ‘Präsident’, den ich bei den Aficionados practicos kennenlernte tatsächlich auf dem Palco. Und dann sehe ich unseren Freund Mambru, mit seinem Maestro, Juan Padilla in die oberen Ränge klettern. Natürlich wollen viele ein Foto machen und es dauert, bis sie auf ihren Plätzen sind. Dort sichte ich auch ‘El Tato’, den ehemaligen Torero und Apoderado von Jose Garrido. Der Präsident zückt pünktlich sein weißes Tuch, die Novillada beginnt. Aus dem Patio der Cuadrillas kommen nach dem Aguasil die Rejoneadora zu Pferd und die Toreros. Als sie unter dem Palco, dem Balkon des Präsidenten ankommen, wird gegrüßt und aus der Nähe habe ich das Gefühl das auf einmal eine Überschwemmung von Lichteranzügen auf mich zukommt. Alles glänzt und blinkt in der Sonne, eine Traje schöner als die andere. Das Beste, jetzt kann ich sie aus der Nähe betrachten. Alle breiten ihre Capas aus, ein wenig Aufwärmen wenn man so will, während sich die Cuadrilla von Lea Viches auf die Burladeros verteilt. Sie hat das Pferd gewechselt und erwartet nun den ersten Novillo. Ein Trompetensignal, der Toril wird geöffnet und ein wendiges Exemplar der Ganaderia Peralta galoppiert durch die Plaza. Er stoppt genau vor mir, um zum Burladero ab zu wenden. Toll ich kann die geballte Kraft des Tieres beinahe fühlen. Er ist nicht sehr groß aber äußerst flink auf den Beinen. Als er die Reiterin erspäht greift er ohne Zögern an und verfolgt mit hoher Geschwindigkeit das Pferd. Lea muss ganz schön aufpassen, der kleine Kerl ist beinahe flinker als ihr Pferd. Das Setzen der Stäbe gelingt gut, ihre Showeinlagen sind nicht mein Ding, zumal der Toro kaum Zeit für Spässchen lässt. Auch das setzen des Rejon de muerte geling, aber der ‘Degen’ ist etwas schlecht platziert. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis sie zum Decabello greift und noch länger, bis sie den Stoß ausführt. Aber sie hat es gut gemacht, der Jungstier fällt wie vom Schlag getroffen. Das Publikum ist etwas zurückhaltend, fordert aber ein Oreja, welches der ‘Präsi’ gewährt. Ich habe mein Tuch in der Tasche behalten und dem Tier eine Ovation geschenkt, ein guter Novillo. Auch mein Sitznachbar ist dieser Meinung. Auch diesem hat der Toro gefallen, die Faena und besonders der Abschluß weniger. Er erzählt mir, das er mit einem Matador aus Sanlucar verwandt ist. Ob mir der Name ‘Limeno’ etwas sagt. Aber natürlich, dieser hat vier mal die Puerta de Principe von Sevilla geöffnet, weiß ich zu antworten. Schnell sind wir im Gespräch bei den alten Maestros angekommen und dem Unterschied der Stile, da ist auch schon der erste Novillero an der Reihe. Uns beiden gefällt das Toreo a pie, zu Fuß, besser als das Rejoneo... Ende des ersten Teils der Novillada. Morgen gehts weiter..., auf den Spuren der Toros und Toreros.
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |