Während ich noch gebannt das Geschehen in der Plaza de tientas verfolgte, hatten Andere, Wunder vollbracht. Auf der Terrasse des angrenzenden Hauses hatte man Tische, Stühle aufgestellt und jede Menge Essen auf den Tisch gebracht. Traditionell. Menudo, ein Kicherbseneintopf, Fideos, Nudeln im Paellastil, hausgemachte Tortillas, russischer Salat und hausgemachte Wurst, Käse, neben anderen Leckereien waren aufgetischt. Auch für Getränke war gesorgt. Fröhlich stärkte man sich , nach all dem Stress, denn die Spannung war spürbar, bis unsere Vaquita wieder im Toril verschwand. Desto später der Nachmittag, desto besser die Stimmung. In Andalusien fehlt es nicht an Sängern, Gitarrenspielern und tanzfreudigen Menschen. Die ersten Töne der ‘Sevillanas’ brachen das Eis. Keiner konnte widerstehen zu klatschen, zu singen oder zu tanzen. Neben dem Toreo muss ich nun auch noch Flamenco tanzen lernen, fürs nächste Mal... Während bei uns Stimmung aufkam, tat sich etwas in der Plaza de tientas. Unsere Kollegen aus Malaga/Alicante hatten noch eine der jungen Kühe abladen lassen. Ein kräftiges, gut bewaffnetes Exemplar stellte sie auf die Probe. Beinahe jeder wurde in seinem Turnus von ihr entwaffnet. Die Novillera Maria Serra stellte sich diesem Tier und jemand aus dem Publikum, ein ausgezeichneter Sänger, brachte ihr ein Ständchen, wie man es sonst in den Plazas schon mal hört, wenn eine ‘Figura’ auftritt. Toll. Zu meinem Schrecken erwischte es am Ende einen Torero, der sich nur durch geschicktes Einhaken in die Hörner, einer ernsthaften Verletzung entziehen konnte.
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |